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Radsport
Jan Ullrich gesteht erstmals Doping

Der ehemalige deutsche Radsportler Jan Ullrich hat erstmals öffentlich Doping zugegeben. Der Sieger der Tour der France von 1997 gab zu, bereits kurz nach Beginn seiner Profikarriere verbotene Methoden angewendet zu haben.

    Die Radprofis des Teams Deutsche Telekom, der Italiener Giovanni Lombardi, der dänische Vorjahrs-Gewinner Bjarne Riis, Spitzenreiter Jan Ullrich und Udo Bölts (v.l.) in einer Staffel am 23.7.1997 auf der 17. Etappe über 218,5 km von Fribourg/Schweiz nach Colmar.
    Jan Ullrich gewann im Jahr 1997 die Tour de France. (picture-alliance / dpa / afp)
    Ullrich bekannte sich am Rande der Vorstellung der neuen Dokumentarserie "Jan Ullrich - Der Gejagte" des Streamingdienstes Amazon Prime Video zu seiner Doping-Vergangenheit. Er habe sich schuldig gemacht und fühle sich schuldig. Es sei ihm allerdings vor allem um Chancengleichheit gegangen, erklärte Ullrich. Da weite Teile der Konkurrenz im Profibereich verbotene Methoden angewendet hätten, habe er 1996 mit Eigenblutdoping angefangen, erklärte Ullrich gegenüber dem Sport-Informations-Dienst.
    2006 war Ullrich wegen Verbindungen zum auf Eigenblutdoping spezialisierten spanischen Arzt Fuentes von der Tour de France ausgeschlossen worden, dies bedeutete sein Karriereende. Zahlreiche Mannschaftskollegen hatten in der Vergangenheit bereits systematisches Doping bei Ullrichs Team Telekom zugegeben.
    Ullrich hatte 1997 als bislang einziger Deutsche die Tour de France gewonnen, holte zwei Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren und wurde im Jahr 2000 Olympiasieger im Straßenrennen. Seine Titel wurden ihm nicht aberkannt.
    Diese Nachricht wurde am 23.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.