Charlie Brown: "Bitte alles auf die Plätze! Wir fangen an. Schröder, beginne bitte mit der Musik für die erste Szene."
Derrick Bang: "'Linus and Lucy', natürlich, oh mein Gott. Wer könnte schon den Moment vergessen, als er zum ersten Mal den Song 'Linus and Lucy' gehört hat? War das aufregend. Ich tat, was alle Fans taten. Ich ging zum nächsten Plattenladen und kaufte sämtliche Schallplatten, auf denen der Name Vince Guaraldi stand."
Der amerikanische Autor Derrick Bang war zehn Jahre alt, als er mit Leib und Seele der Musik des Pianisten Vince Guaraldi verfiel. Das war 1965, als "A Charlie Brown Christmas", die erste Folge der heute legendären Peanuts-Serie im U.S.-Fernsehen gesendet wurde. Und Guaraldi als Komponist eine für viele Ohren damals ungewöhnliche Filmmusik beigesteuert hatte.
Derrick Bang: "Durch Guaraldis Soundtrack zu 'A Charlie Brown Christmas' wurde der Jazz zum ersten Mal der breiten Masse zugänglich gemacht. Man sagt, dass Guaraldi den Musikgeschmack von mehr Amerikanern beeinflusst hat, als jeder andere Jazzmusiker."
"Er hatte sehr kleine Hände. Guaraldi war ja auch ein sehr kleiner Mann. Die Spannweite seiner Hände reichte nicht aus, eine Oktave zu greifen. Wenn er dann eine Oktave, None oder Dezime spielte, musste er den Akkord auf der Tastatur 'springen'. Von der untersten zur obersten Note. Er tat das so rasend schnell, dass der Zuhörer glaubte, er habe beide Noten gleichzeitig gespielt","
erzählt Bang über die definitiv besondere Spielweise seines Idols.
Guaraldis energetischer, von Bebop, Bossa Nova und Funk beeinflusster Stil gab der Peanuts-Serie einen Klang, eine Individualität, die keine Zeichentrickproduktion je vorher hatte. Der Pianist mit dem Riesen-Schnurrbart spielte anspruchsvolle Musik, die sich gar nicht wie "Kindermusik" anhörte.
Derrick Bang: ""Guaraldi hatte zuviel Respekt vor Kindern, um bewusst die Musik, die er für die Peanuts komponierte, zu trivialisieren. Und letztendlich wurde die Serie auch von allen Altersgruppen gern gesehen, nicht nur von Kindern."
Der Komponist gilt auch als der Erfinder der sogenannten "trombone voice". Dabei wurden die Stimmen der Erwachsenen bei den Peanuts durch quakende Posaunengeräusche ersetzt, die so etwas wie "hohle Worte" suggerierten.
Charlie Brown: "Warum muss ich nur immer alles falsch machen?"
Lehrerin: "Wahwahwah."
Charlie Brown: "Ja, bitte?"
Lehrerin: "Wahwahwah."
Charlie Brown: "Ja?"
Schröder: "Beethoven war der allergrößte, ein wunderbarer Pianist, ein Turm an Stärke."
Guaraldi aber war der Klavierspieler, der dem hintergründigen Humor der Peanuts von Charles M. Schulz ein musikalisches Gesicht verlieh.
Buchtipp
Derrick Bangs Biografie "Vince Guaraldi at the piano" (in englischer Sprache) ist als Kindle-Edition verfügbar für 17 Euro verfügbar.
Derrick Bang: "'Linus and Lucy', natürlich, oh mein Gott. Wer könnte schon den Moment vergessen, als er zum ersten Mal den Song 'Linus and Lucy' gehört hat? War das aufregend. Ich tat, was alle Fans taten. Ich ging zum nächsten Plattenladen und kaufte sämtliche Schallplatten, auf denen der Name Vince Guaraldi stand."
Der amerikanische Autor Derrick Bang war zehn Jahre alt, als er mit Leib und Seele der Musik des Pianisten Vince Guaraldi verfiel. Das war 1965, als "A Charlie Brown Christmas", die erste Folge der heute legendären Peanuts-Serie im U.S.-Fernsehen gesendet wurde. Und Guaraldi als Komponist eine für viele Ohren damals ungewöhnliche Filmmusik beigesteuert hatte.
Derrick Bang: "Durch Guaraldis Soundtrack zu 'A Charlie Brown Christmas' wurde der Jazz zum ersten Mal der breiten Masse zugänglich gemacht. Man sagt, dass Guaraldi den Musikgeschmack von mehr Amerikanern beeinflusst hat, als jeder andere Jazzmusiker."
"Er hatte sehr kleine Hände. Guaraldi war ja auch ein sehr kleiner Mann. Die Spannweite seiner Hände reichte nicht aus, eine Oktave zu greifen. Wenn er dann eine Oktave, None oder Dezime spielte, musste er den Akkord auf der Tastatur 'springen'. Von der untersten zur obersten Note. Er tat das so rasend schnell, dass der Zuhörer glaubte, er habe beide Noten gleichzeitig gespielt","
erzählt Bang über die definitiv besondere Spielweise seines Idols.
Guaraldis energetischer, von Bebop, Bossa Nova und Funk beeinflusster Stil gab der Peanuts-Serie einen Klang, eine Individualität, die keine Zeichentrickproduktion je vorher hatte. Der Pianist mit dem Riesen-Schnurrbart spielte anspruchsvolle Musik, die sich gar nicht wie "Kindermusik" anhörte.
Derrick Bang: ""Guaraldi hatte zuviel Respekt vor Kindern, um bewusst die Musik, die er für die Peanuts komponierte, zu trivialisieren. Und letztendlich wurde die Serie auch von allen Altersgruppen gern gesehen, nicht nur von Kindern."
Der Komponist gilt auch als der Erfinder der sogenannten "trombone voice". Dabei wurden die Stimmen der Erwachsenen bei den Peanuts durch quakende Posaunengeräusche ersetzt, die so etwas wie "hohle Worte" suggerierten.
Charlie Brown: "Warum muss ich nur immer alles falsch machen?"
Lehrerin: "Wahwahwah."
Charlie Brown: "Ja, bitte?"
Lehrerin: "Wahwahwah."
Charlie Brown: "Ja?"
Schröder: "Beethoven war der allergrößte, ein wunderbarer Pianist, ein Turm an Stärke."
Guaraldi aber war der Klavierspieler, der dem hintergründigen Humor der Peanuts von Charles M. Schulz ein musikalisches Gesicht verlieh.
Buchtipp
Derrick Bangs Biografie "Vince Guaraldi at the piano" (in englischer Sprache) ist als Kindle-Edition verfügbar für 17 Euro verfügbar.