Wenn er über Bildungspolitik spricht, betont Bundeskanzler Gerhard Schröder gerne, dass "jeder junge Mensch unabhängig vom Geldbeutel der Eltern studieren müssen kann". Das deutsche Studentenwerk belegt mit seiner Sozialerhebung jedoch, dass nur acht Prozent der Abiturienten aus sozial schwachen Elternhäusern den Sprung an die Hochschule schaffen. Dazu im Vergleich studieren 72 Prozent der Sprösslinge von gut ausgebildeten Eltern.
Wie die Fächerwahl der Studierenden mit ihrer sozialen Herkunft zusammenhängt, das haben jetzt Heidelberger Soziologiestudenten herausgefunden. Die repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 Studierenden ergab, dass "jeder fünfte Medizinstudent einen Elternteil hat, der selbst Medizin studiert hat", so der Leiter des Projekts, Dr. Achim Brühl. Unter den angehenden Medizinern und Juristen haben zirka 50 Prozent Eltern mit sehr hohem "Bildungskapital". Abiturienten aus sozial schwächeren Elternhäusern wählen andere Studienfächer. Studiengänge, die ihnen einfacher zu bewältigen scheinen - beispielsweise Soziologie - werden von ihnen bevorzugt. "Die Angst von Arbeiterkindern, an der Uni zu scheitern, ist viel größer als bei Studenten, deren Eltern Akademiker sind", erklärt Achim Brühl diese Art der sozio-kulturellen Selbstselektion.
Die Studie hat aber auch ergeben, dass die soziale Lage der Studierenden besorgniserregend ist. 61 Prozent der Studierenden müssen sich ihr Studium mit Nebenjobs finanzieren. Auch hier sind die Unterschiede zwischen den Fachrichtungen augenfällig: 60 Prozent der Sozialwissenschaftler müssen zwingend jobben gehen, bei Medizinern sind es nur 37 Prozent.
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Das Deutsche Studentenwerk zu den Ergebnissen der letzten Sozialerhebung
Das Institut für Soziologie an der Universität Heidelberg
Wie die Fächerwahl der Studierenden mit ihrer sozialen Herkunft zusammenhängt, das haben jetzt Heidelberger Soziologiestudenten herausgefunden. Die repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 Studierenden ergab, dass "jeder fünfte Medizinstudent einen Elternteil hat, der selbst Medizin studiert hat", so der Leiter des Projekts, Dr. Achim Brühl. Unter den angehenden Medizinern und Juristen haben zirka 50 Prozent Eltern mit sehr hohem "Bildungskapital". Abiturienten aus sozial schwächeren Elternhäusern wählen andere Studienfächer. Studiengänge, die ihnen einfacher zu bewältigen scheinen - beispielsweise Soziologie - werden von ihnen bevorzugt. "Die Angst von Arbeiterkindern, an der Uni zu scheitern, ist viel größer als bei Studenten, deren Eltern Akademiker sind", erklärt Achim Brühl diese Art der sozio-kulturellen Selbstselektion.
Die Studie hat aber auch ergeben, dass die soziale Lage der Studierenden besorgniserregend ist. 61 Prozent der Studierenden müssen sich ihr Studium mit Nebenjobs finanzieren. Auch hier sind die Unterschiede zwischen den Fachrichtungen augenfällig: 60 Prozent der Sozialwissenschaftler müssen zwingend jobben gehen, bei Medizinern sind es nur 37 Prozent.
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