Zehn Männer, zwischen Mitte 20 und Mitte 30, sitzen in einem Arbeitsraum über ihre Laptops gebeugt. Vor ihnen der Dozent. Ein Overhead-Projektor wirft kryptische Zahlenfolgen an die Wand. Der Kurs heißt Fachinformatik für Systemintegration. Die zehn Teilnehmer sind Studienabbrecher. Einer von ihnen ist Jens Steiniken aus Berlin. Dort hatte er zuvor auch schon Informatik studiert:
" Es ist so gelaufen, dass ich bestimmt Prüfungen angemeldet hatte, diese Prüfungen leider nicht in der erforderlichen Zeit abgelegt habe und deswegen exmatrikuliert wurde."
Ohnehin war dem inzwischen 27-Jährigen das Studium zu theorielastig und zu praxisfern. Er hätte einfach mehr erwartet, sagt er. Zu wenig Praxis, zu viele Nebentätigkeiten, um das Studium zu finanzieren, und irgendwann läuft die Zeit weg und dann kommen noch die Gebühren für Langzeitstudierende hinzu. Die Gründe für den Studienabbruch sind auch bei den anderen Teilnehmern ähnlich. Jens Steiniken suchte daraufhin eine Möglichkeit, möglichst schnell in einen Beruf zu kommen:
" Nachdem ich exmatrikuliert wurde habe ich natürlich nach Alternativen gesucht, um einen Abschluss zu erlangen und bin dann im Internet auf das Angebot aufmerksam geworden, habe dann noch mal versucht in der Nähe von Berlin vergleichbare Angebote zu finden, was aber in dieser kurzen Zeit, die die Ausbildung hier läuft, in Berlin nicht angeboten wird."
Die Zeit gab also den Ausschlag für den Berliner, seinen Wohnort für 15 Monate ins Ruhrgebiet zu verlegen. Dabei schreckte ihn nicht, dass er viel Geld in seine Ausbildung investieren muss:
" Es ist eine ganze Menge Geld. Es sind ja nicht nur die 500 Euro, die wir hier im Monat an Gebühren zahlen müssen, es ist auch die Unterbringung, die ich hier bezahlen muss und die Fahrtkosten, die da sind. Aber da greifen mir meine Eltern sehr unter die Arme und ich bin bei einer Firma angestellt, die mir da auch noch hilft."
Die Firma gehört ebenfalls Jens Steinikens Familie und nach Ende seiner Ausbildung wird er seine Schulden dort abarbeiten. Sein zukünftiger Arbeitsplatz ist das aber nicht. So, wie Jens Steiniken haben auch alle anderen Weiterbildungsteilnehmer die Kosten ihrer Ausbildung privat geregelt, erzählt Susanne Wunder, Projektleiterin im Essener Berufsförderungszentrum. Ein Art Stipendium für die Ausbildung ist dabei nicht vorgesehen:
" Also über das Haus selber gibt es da keine Option. Wenn, dann nur, dass Kontakte zu Kreditinstituten hergestellt werden und man versucht bestimmte Ausbildungskredite für die jeweilige Person zu erwirken. Das ist bisher nicht der Fall, muss man ganz klar sagen. Es wurde aber bisher auch nicht nachgefragt. Also wir waren bisher noch nicht in der Situation, haben aber wesentlich stärker damit gerechnet, dass das ein zentraleres Thema werden würde."
Was viel kostet muss auch viel wert sein - diese Überlegung vermutet Siegfried Weber hinter der Bereitschaft der Teilnehmer, die hohen Gebühren zu zahlen. Weber ist Leiter des Hochschulteams der Arbeitsagentur in Essen. Er betrachtet besonders die Jobgarantie des Projektes mit großer Neugier:
" Wenn man zielgerichtet etwas tut und eine Jobgarantie ausgibt, dann muss man ja sicher sein, dass die Leute auch hinterher in einer Beschäftigung ankommen. Da müssen sie schon sehr genau hinschauen, ob der Bewerber den sie da einbeziehen, auch die Voraussetzungen hat. Also einfach so aus dem Stand, nach dem Motto: jetzt machen wir mal was, zu sagen: wir garantieren allen Teilnehmern eine Festanstellung - so als Lockvogel. Das wäre sicherlich zu billig. Aber ich bin mir sicher. Das ist bei dieser Geschichte hier nicht der Fall."
In der Tat müssen die Teilnehmer nachweisen, dass sie mindestens sechs Semester ein technisches oder kaufmännisches Fach studiert haben. Über die Nachweise wacht nicht nur das Berufsförderungszentrum in Essen, sondern auch die Industrie- und Handelskammer, die am Ende auch die Prüfungen abnimmt. Ob einer der zwölf Teilnehmer aus der ersten Runde sein Geld am Ende zurück bekommt, entscheidet sich erst im Februar nächsten Jahres.
" Es ist so gelaufen, dass ich bestimmt Prüfungen angemeldet hatte, diese Prüfungen leider nicht in der erforderlichen Zeit abgelegt habe und deswegen exmatrikuliert wurde."
Ohnehin war dem inzwischen 27-Jährigen das Studium zu theorielastig und zu praxisfern. Er hätte einfach mehr erwartet, sagt er. Zu wenig Praxis, zu viele Nebentätigkeiten, um das Studium zu finanzieren, und irgendwann läuft die Zeit weg und dann kommen noch die Gebühren für Langzeitstudierende hinzu. Die Gründe für den Studienabbruch sind auch bei den anderen Teilnehmern ähnlich. Jens Steiniken suchte daraufhin eine Möglichkeit, möglichst schnell in einen Beruf zu kommen:
" Nachdem ich exmatrikuliert wurde habe ich natürlich nach Alternativen gesucht, um einen Abschluss zu erlangen und bin dann im Internet auf das Angebot aufmerksam geworden, habe dann noch mal versucht in der Nähe von Berlin vergleichbare Angebote zu finden, was aber in dieser kurzen Zeit, die die Ausbildung hier läuft, in Berlin nicht angeboten wird."
Die Zeit gab also den Ausschlag für den Berliner, seinen Wohnort für 15 Monate ins Ruhrgebiet zu verlegen. Dabei schreckte ihn nicht, dass er viel Geld in seine Ausbildung investieren muss:
" Es ist eine ganze Menge Geld. Es sind ja nicht nur die 500 Euro, die wir hier im Monat an Gebühren zahlen müssen, es ist auch die Unterbringung, die ich hier bezahlen muss und die Fahrtkosten, die da sind. Aber da greifen mir meine Eltern sehr unter die Arme und ich bin bei einer Firma angestellt, die mir da auch noch hilft."
Die Firma gehört ebenfalls Jens Steinikens Familie und nach Ende seiner Ausbildung wird er seine Schulden dort abarbeiten. Sein zukünftiger Arbeitsplatz ist das aber nicht. So, wie Jens Steiniken haben auch alle anderen Weiterbildungsteilnehmer die Kosten ihrer Ausbildung privat geregelt, erzählt Susanne Wunder, Projektleiterin im Essener Berufsförderungszentrum. Ein Art Stipendium für die Ausbildung ist dabei nicht vorgesehen:
" Also über das Haus selber gibt es da keine Option. Wenn, dann nur, dass Kontakte zu Kreditinstituten hergestellt werden und man versucht bestimmte Ausbildungskredite für die jeweilige Person zu erwirken. Das ist bisher nicht der Fall, muss man ganz klar sagen. Es wurde aber bisher auch nicht nachgefragt. Also wir waren bisher noch nicht in der Situation, haben aber wesentlich stärker damit gerechnet, dass das ein zentraleres Thema werden würde."
Was viel kostet muss auch viel wert sein - diese Überlegung vermutet Siegfried Weber hinter der Bereitschaft der Teilnehmer, die hohen Gebühren zu zahlen. Weber ist Leiter des Hochschulteams der Arbeitsagentur in Essen. Er betrachtet besonders die Jobgarantie des Projektes mit großer Neugier:
" Wenn man zielgerichtet etwas tut und eine Jobgarantie ausgibt, dann muss man ja sicher sein, dass die Leute auch hinterher in einer Beschäftigung ankommen. Da müssen sie schon sehr genau hinschauen, ob der Bewerber den sie da einbeziehen, auch die Voraussetzungen hat. Also einfach so aus dem Stand, nach dem Motto: jetzt machen wir mal was, zu sagen: wir garantieren allen Teilnehmern eine Festanstellung - so als Lockvogel. Das wäre sicherlich zu billig. Aber ich bin mir sicher. Das ist bei dieser Geschichte hier nicht der Fall."
In der Tat müssen die Teilnehmer nachweisen, dass sie mindestens sechs Semester ein technisches oder kaufmännisches Fach studiert haben. Über die Nachweise wacht nicht nur das Berufsförderungszentrum in Essen, sondern auch die Industrie- und Handelskammer, die am Ende auch die Prüfungen abnimmt. Ob einer der zwölf Teilnehmer aus der ersten Runde sein Geld am Ende zurück bekommt, entscheidet sich erst im Februar nächsten Jahres.