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Johann Christian Bach - Piano Concertos

Bei cpo haben Anthony Halstead und The Hanover Band vier Klavierkonzerte von Johann Christian Bach herausgebracht. Anthony Halstead spielt dabei einen echten Broadwood vom Ende des 18. Jahrhunderts, also im Grunde kein wirkliches "period instrument", sondern einen Flügel, der schon einen deutlich größeren Ton produziert als die Instrumente, die zu Johann Christian Bachs Lebzeiten gebräuchlich waren. Der Flügel ist liebevoll restauriert, und trotzdem kommt einem gelegentlich das Lied in den Sinn "Es klappert die Mühle beim rauschenden Bach". Er rauscht wirklich, dieser Bach, und die gelinde Romantisierung, die durch den Broadwood ins Spiel kommt, mobilisiert immerhin etliche der utopischen Energien, die in diesen Werken stecken. Dieser Bach-Sohn war schon ein Visionär, und Anthony Halstead spielt tatsächlich vorzugsweise ein vorzügliches Legato, macht reichlich Gebrauch vom Pedal und entpuppt sich als eine Art Clifford Curzon der Alten Musik. Schließlich hat er ja auch mal vor langer Zeit bei George Malcolm studiert, und der haßte ohnehin jede ideologische Enge. Kurz: Mit dieser CD legt man eine ausgesprochene Preziose auf, und es sei dem Duke of Kent ausdrücklich dafür gedankt, dass er The Hanover Band unter sein Patronat genommen hat: Honi soit qui mal y pense! Doch nun Anthony Halstead und seine Musiker mit dem Finale aus dem Es-dur-Konzert op. 14 von Johann Christian Bach. * Musikbeispiel: Johann Christian Bach - Rondeau aus: Klavierkonzert Es-dur op.14 C 61 Das war auch schon die Neue Platte im Deutschlandfunk, heute mit einer Virgin-CD und dem Ensemble fretwork sowie mit zwei CDs, die bei cpo erschienen sind: Parnassi musici und Triosonaten von Albinoni, zum Schluß dann The Hanover Band unter und mit Anthony Halstead; da geht es um vier Klavierkonzerte von Johann Christian Bach, die zum Abspielen, aber auch zum Nachspielen wärmstens empfohlen werden können. Am Mikrofon bedankt sich Norbert Ely für Ihre Aufmerksamkeit.

Norbert Ely |