
Der in Wien als Sohn eines jüdischen Pelzhändlers geborene Troller floh nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland in die USA. Als amerikanischer Soldat nahm er an der Befreiung des KZ Dachau teil. Später arbeitete er in Paris als Dokumentarfilmer und Autor. Für das ZDF porträtierte Troller zwischen 1972 und 1993 unzählige Prominente. Bis zuletzt hatte er eine Kolumne in der Literaturbeilage der Zeitung Die Welt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Troller als Vorbild einer ganzen Generation von Fernsehjournalisten. "Die Welt verliert einen großen Journalisten und Dokumentarfilmer, dessen Leben und Werk beispielhaft für die Kraft der Versöhnung steht", schrieb Steinmeier in einem Kondolenzschreiben an die Hinterbliebenen des Verstorbenen. Dieser verkörperte "die bewegende Geschichte jener Generation von Patrioten in fremder Uniform, von mutigen Emigranten, die sich den Streitkräften der Alliierten zur Verfügung stellten, um Deutschland von der menschenverachtenden NS-Diktatur zu befreien", schrieb Steinmeier weiter.
Hören Sie hier ein Interview mit Georg Stefan Troller
Diese Nachricht wurde am 28.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.