
Das russische Gericht sah den Vorwurf der wissentlichen Verbreitung von Falschinformationen über den Einsatz der russischen Armee als erwiesen an und verurteilte Gessen zu acht Jahren Gefängnis. Laut CNN hatte Gessen die Vorwürfe als illegal und unbegründet zurückgewiesen.
Im vergangenen Jahr war die Journalistin in Russland zur Fahndung ausgeschrieben worden, nachdem sie über Massaker in der ukrainischen Stadt Butscha im März 2022 berichtet hatte. Die russische Armee wird beschuldigt, bei ihrem Rückzug aus dem Ort hunderte Zivilisten getötet zu haben. Der Kreml weist entsprechende Anschuldigungen zurück.
Im vergangenen Jahr war die Journalistin in Russland zur Fahndung ausgeschrieben worden, nachdem sie über Massaker in der ukrainischen Stadt Butscha im März 2022 berichtet hatte. Die russische Armee wird beschuldigt, bei ihrem Rückzug aus dem Ort hunderte Zivilisten getötet zu haben. Der Kreml weist entsprechende Anschuldigungen zurück.
Kontroverse um "Hannah-Arendt-Preis"
In Deutschland wurde Gessen im Dezember 2023 einem breiten Publikum bekannt. In Bremen erhielt sie den "Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken" - in deutlich kleinerem Rahmen als ursprünglich geplant. Grund war eine Kontroverse um ihren Essay "In the Shadow of the Holocaust". Gessen wurde vorgeworfen, den Krieg in Israel und Gaza mit den Gräueltaten der Nazis gleichgesetzt zu haben.
Die Intellektuelle wurde 1967 in Moskau geboren und lebt heute in New York. 2012 veröffentlichte sie eine kritische Putin-Biografie. Gessen versteht sich als trans und non-binär.
Diese Nachricht wurde am 16.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.