Samstag, 11. Mai 2024

Iran
Journalistinnen zu langer Haft verurteilt

Nach einer mutmaßlichen Konfrontation mit sogenannten Sittenwächtern in Teheran ist eine 16-jährige Iranerin einem Medienbericht zufolge offenbar hirntot.

22.10.2023
    Die U-Bahn steht an einem Bahnsteig. Durch zwei geöffnete Türen sieht man drei Fahrgäste.
    Eine U-Bahn in der iranischen Hauptstadt Teheran (dpa / Farshid-Motahari Bina)
    Davon gingen die Ärzte inzwischen aus, meldet die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Der Fall hatte Anfang Oktober große Empörung ausgelöst. Menschenrechtlern zufolge kam es in einer U-Bahn in Teheran zu einer Konfrontation mit den Sittenwächtern, weil die 16-Jährige kein Kopftuch trug. Staatsmedien dementierten Gewalt seitens der Moralpolizei. Der Vorfall erinnert an den Fall der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini, deren Tod vor gut einem Jahr die schwersten Proteste im Iran seit Jahrzehnten auslöste.
    Die Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi, die früh über Amini berichtet hatten, wurden heute zu Haftstrafen von sieben beziehungsweise sechs Jahren verurteilt. Ihnen wurden die Zusammenarbeit mit den USA und Verstöße gegen die nationale Sicherheit vorgeworfen.
    Diese Nachricht wurde am 22.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.