"Derzeit müssen immer wieder Tiere aus der freien Wildbahn gefangen werden, um die Zahl der Elefantengruppen in den Zoos zu halten."
Ohne den Nachschub aus Asien oder Afrika würden die Zoo-Elefanten aussterben, erklärt Phyllis Lee von der University of Steerling:
"Wir haben uns für unsere Studie angeschaut, wie alt die Elefanten in den Zoos werden und wie viele Kälber überleben. Verglichen mit den afrikanischen Elefanten im Amboseli-Nationalpark und auch mit den asiatischen Arbeitselefanten aus Myanmar ist die Lebenserwartung der Zootiere beträchtlich kürzer. Im Amboseli Nationalpark sterben die weiblichen Tiere im Durchschnitt mit 56 Jahren eines natürlichen Todes. Bezieht man die Wilderei mit in die Statitik in, sind es immerhin noch 36 Jahre. Wer im Zoo zur Welt kommt, wird selten älter als 20, 30 Jahre."
Die Daten der Zootiere stammen aus dem Zeitraum zwischen 1960 und 2005. Nach den Ergebnissen, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeischrift Science veröffentlicht werden, sterben Zoo-Elefanten im Schntt mit 17 Jahren, die asiatischen mit 19. Damit werden sie also nicht einmal halb so alt wie ein Arbeitselefant in Myanmar.
Im großen Elefantenhaus des Kölner Zoos will Thi Ha Phyu raus: Dass es friert, schreckt sie nicht - die Elefantendame möchte unbedingt ins Freie. Aber sie muss sich gedulden, bevor sie hinaus darf: Noch ist es zu kalt. Die internationale Studie erregt auch in Köln Aufsehen. Seiner Erfahrung nach sterbe ein Zoo-Elefant irgendwann jenseits der 40 oder 50 Jahre, weil seine Zähne abgenutzt sind - wie in der Natur. So ganz könne er sich die Zahlen nicht erklären, urteilt der Kölner Zoo-Tierarzt Olaf Behlert:
"Es ist halt eine Statistik, wo junge Tiere, die sterben, mit drin enthalten sind, wo andere Todesfälle mit drin sind."
Der frühe Tod vieler Jungtiere war auch in der Studie aufgefallen. Phyllis Lee:
"Die Sterblichkeit der Babies ist das andere große Problem. Sie liegt bei den asiatischen Elefanten zwei- bis dreimal höher als selbst bei den Arbeitselefanten."
Bei der Auswertung der Zahlen ergab sich eine Überraschung: Tiere, die in Zoos geboren werden und dort aufwachsen, haben generell eine kürzere Lebenserwartung als Elefanten, die aus der freien Wildbahn stammen. Georgia Mason von der University of Guelph in Kanada:
"Das widerspricht eigentlich dem gesunden Menschenverstand, denn die Tiere werden normalerweise im Alter von drei oder vier Jahre regelrecht gekidnappt und in den Zoo gebracht. Trotzdem haben sie eine bessere Lebenserwartung. Das bedeutet, dass in diesen ersten drei oder vier Jahren oder vielleicht sogar schon während der Schwangerschaft also etwas bei den Zootieren passiert, dass die regelrecht auf einen frühen Tod als Erwachsene hin programmiert."
Im Köln schmiegt sich Elefantenkälbchen Ming Jung an seine Mutter Tong Koon, während sich der kleine Marla an seine Tanten hält. Eben tobte er noch mit den anderen herum, jetzt ist er für ein paar Minuten anhänglich. Im Kölner Zoo habe sich bei der Elefantenhaltung viel getan, erklärt Olaf Behlert:
"Die Tiere laufen eigentlich den ganzen Tag, mit Ausnahme von ein oder zwei Stunden morgens, wo wir sie zum Training rein holen, frei auf der Anlage und können ihr gesamtes Repertoire an Sozialverhalten hier auch ausleben, was sehr viel an Stressfaktoren reduziert. Wir lassen zum Beispiel junge Tiere in der Gruppe zur Welt kommen, wie ketten selbstverständlich die Tiere schon seit Jahren schon nicht mehr an. Wir sperren sie auch nachts nicht in einzelne Boxen ein, sondern sie laufen Tag und Nacht, im Sommer sogar drinnen und draußen zusammen. Wir lassen sogar die Bullen dabei. Das heißt, wir haben hier eine sehr, sehr naturnahe Haltung und das ist sicherlich mit ganz entscheidend für den Fortschritt in der Elefantenhaltung."
Die Elefanten leben hier in einer intakten Herde, mit einer Matriarchin an der Spitze. Diese Herde soll auch nicht getrennt werden, denn für weibliche Elefanten gibt es nichts Schlimmeres, als wenn sie aus ihrer Familie herausgerissen zu werden. Die Herde dankt es mit reichlich Nachwuchs. Weil ein Zoo aber nicht beliebig viele Elefanten beherbergen kann, sollen die Tiere dann wenigstens in Gruppen aus vier oder fünf Jungtieren abgegeben werden. Damit erfüllt der Kölner Zoo schon heute die Bedingungen, die die Wissenschaftler in der Science-Veröffentlichung fordern.
Ohne den Nachschub aus Asien oder Afrika würden die Zoo-Elefanten aussterben, erklärt Phyllis Lee von der University of Steerling:
"Wir haben uns für unsere Studie angeschaut, wie alt die Elefanten in den Zoos werden und wie viele Kälber überleben. Verglichen mit den afrikanischen Elefanten im Amboseli-Nationalpark und auch mit den asiatischen Arbeitselefanten aus Myanmar ist die Lebenserwartung der Zootiere beträchtlich kürzer. Im Amboseli Nationalpark sterben die weiblichen Tiere im Durchschnitt mit 56 Jahren eines natürlichen Todes. Bezieht man die Wilderei mit in die Statitik in, sind es immerhin noch 36 Jahre. Wer im Zoo zur Welt kommt, wird selten älter als 20, 30 Jahre."
Die Daten der Zootiere stammen aus dem Zeitraum zwischen 1960 und 2005. Nach den Ergebnissen, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeischrift Science veröffentlicht werden, sterben Zoo-Elefanten im Schntt mit 17 Jahren, die asiatischen mit 19. Damit werden sie also nicht einmal halb so alt wie ein Arbeitselefant in Myanmar.
Im großen Elefantenhaus des Kölner Zoos will Thi Ha Phyu raus: Dass es friert, schreckt sie nicht - die Elefantendame möchte unbedingt ins Freie. Aber sie muss sich gedulden, bevor sie hinaus darf: Noch ist es zu kalt. Die internationale Studie erregt auch in Köln Aufsehen. Seiner Erfahrung nach sterbe ein Zoo-Elefant irgendwann jenseits der 40 oder 50 Jahre, weil seine Zähne abgenutzt sind - wie in der Natur. So ganz könne er sich die Zahlen nicht erklären, urteilt der Kölner Zoo-Tierarzt Olaf Behlert:
"Es ist halt eine Statistik, wo junge Tiere, die sterben, mit drin enthalten sind, wo andere Todesfälle mit drin sind."
Der frühe Tod vieler Jungtiere war auch in der Studie aufgefallen. Phyllis Lee:
"Die Sterblichkeit der Babies ist das andere große Problem. Sie liegt bei den asiatischen Elefanten zwei- bis dreimal höher als selbst bei den Arbeitselefanten."
Bei der Auswertung der Zahlen ergab sich eine Überraschung: Tiere, die in Zoos geboren werden und dort aufwachsen, haben generell eine kürzere Lebenserwartung als Elefanten, die aus der freien Wildbahn stammen. Georgia Mason von der University of Guelph in Kanada:
"Das widerspricht eigentlich dem gesunden Menschenverstand, denn die Tiere werden normalerweise im Alter von drei oder vier Jahre regelrecht gekidnappt und in den Zoo gebracht. Trotzdem haben sie eine bessere Lebenserwartung. Das bedeutet, dass in diesen ersten drei oder vier Jahren oder vielleicht sogar schon während der Schwangerschaft also etwas bei den Zootieren passiert, dass die regelrecht auf einen frühen Tod als Erwachsene hin programmiert."
Im Köln schmiegt sich Elefantenkälbchen Ming Jung an seine Mutter Tong Koon, während sich der kleine Marla an seine Tanten hält. Eben tobte er noch mit den anderen herum, jetzt ist er für ein paar Minuten anhänglich. Im Kölner Zoo habe sich bei der Elefantenhaltung viel getan, erklärt Olaf Behlert:
"Die Tiere laufen eigentlich den ganzen Tag, mit Ausnahme von ein oder zwei Stunden morgens, wo wir sie zum Training rein holen, frei auf der Anlage und können ihr gesamtes Repertoire an Sozialverhalten hier auch ausleben, was sehr viel an Stressfaktoren reduziert. Wir lassen zum Beispiel junge Tiere in der Gruppe zur Welt kommen, wie ketten selbstverständlich die Tiere schon seit Jahren schon nicht mehr an. Wir sperren sie auch nachts nicht in einzelne Boxen ein, sondern sie laufen Tag und Nacht, im Sommer sogar drinnen und draußen zusammen. Wir lassen sogar die Bullen dabei. Das heißt, wir haben hier eine sehr, sehr naturnahe Haltung und das ist sicherlich mit ganz entscheidend für den Fortschritt in der Elefantenhaltung."
Die Elefanten leben hier in einer intakten Herde, mit einer Matriarchin an der Spitze. Diese Herde soll auch nicht getrennt werden, denn für weibliche Elefanten gibt es nichts Schlimmeres, als wenn sie aus ihrer Familie herausgerissen zu werden. Die Herde dankt es mit reichlich Nachwuchs. Weil ein Zoo aber nicht beliebig viele Elefanten beherbergen kann, sollen die Tiere dann wenigstens in Gruppen aus vier oder fünf Jungtieren abgegeben werden. Damit erfüllt der Kölner Zoo schon heute die Bedingungen, die die Wissenschaftler in der Science-Veröffentlichung fordern.