
Premierministerin Swyrydenko teilte mit, die Entlassung von Haluschtschenko sei von der Regierung in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen worden. Am Montag hatten Staatsanwaltschaft und Polizei Razzien durchgeführt. Medienberichten zufolge wurde auch das Haus von Haluschtschenko durchsucht, der bis zum Sommer Energieminister war.
Haluschtschenko will sich vor Gericht verteidigen
Haluschtschenko erklärte, er habe mit Swyrydenko gesprochen und sei mit ihrer Entscheidung einverstanden. Für die Dauer der Ermittlungen sei die Beurlaubung richtig, betonte Haluschtschenko. Er werde sich vor Gericht verteidigen. Haluschtschenko war erst seit Juli Justizminister.
Die nationale Anti-Korruptionsbehörde sagte, es habe ein großangelegtes Korruptionssystem gegeben, um Entscheidungen im Energiesektor zu beeinflussen. Es geht um Bestechungsgeld, das beim Bau von Schutzvorrichtungen um Energieanlagen gegen russische Luftangriffe geflossen sein soll.
Als Hauptverdächtiger gilt ein langjähriger Vertrauter von Präsident Selenskyj. Er soll inzwischen die Ukraine verlassen haben. Die Antikorruptions-Staatsanwaltschaft wirft Haluschtschenko vor, in den Skandal verstrickt zu sein und vom Hauptbeschuldigten "persönliche Vorteile" erhalten zu haben.
Energieministerin Hryntschuk trat zwar zurück, wies aber zugleich jegliches Fehlverhalten zurück. Präsident Selenskyj hatte ihre und auch Haluschtschenkos Entlassung gefordert. Haluschtschenko war Hryntschuks Vorgänger im Energieministerium.
Die Bundesregierung erklärte in Berlin, dass von dem Fall deutsche Hilfen für die Energiesicherung in der Ukraine nicht betroffen seien. Bundesaußenminister Wadephul sagte, es brauche einen entschlossenen Kampf gegen Korruption in der Ukraine, damit die Unterstützung des Landes glaubwürdig bleiben könne.
Diese Nachricht wurde am 12.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
