Ukraine
Justizminister wegen Korruptionsverdacht entlassen

In der Ukraine ist Justizminister Haluschtschenko wegen Korruptionsvorwürfen von seinen Aufgaben entbunden worden. Hintergrund ist der Korruptionsskandal um den Konzern Energoatom.

    Das Bild zeigt den Justizminister der Ukraine, Herman Haluschtschenko. Er trägt einen dunklen Anzug und sitzt hinter einem Konferenztisch. Dabei blickt er konzentriert nach vorne. Im Hintergrund sind die deutsche und die ukrainische Flagge zu erkennen.
    Der ukrainische Justizminister Haluschtschenko wurde wegen Korruptionsvorwürfen entlassen. (picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow)
    Premierministerin Swyrydenko teilte mit, die Entlassung von Haluschtschenko sei von der Regierung in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen worden. Am Montag hatten Staatsanwaltschaft und Polizei Razzien durchgeführt. Medienberichten zufolge wurde auch das Haus von Haluschtschenko durchsucht, der bis zum Sommer Energieminister war.

    Haluschtschenko will sich vor Gericht verteidigen

    Haluschtschenko erklärte, er habe mit Swyrydenko gesprochen und sei mit ihrer Entscheidung einverstanden. Für die Dauer der Ermittlungen sei die Beurlaubung richtig, betonte Haluschtschenko. Er werde sich vor Gericht verteidigen. Haluschtschenko war erst seit Juli Justizminister.
    Die nationale Anti-Korruptionsbehörde sagte, es habe ein großangelegtes Korruptionssystem gegeben, um Entscheidungen im Energiesektor zu beeinflussen. Es geht um Bestechungsgeld, das beim Bau von Schutzvorrichtungen um Energieanlagen gegen russische Luftangriffe geflossen sein soll.
    Als Hauptverdächtiger gilt ein langjähriger Vertrauter von Präsident Selenskyj. Er soll inzwischen die Ukraine verlassen haben. Die Antikorruptions-Staatsanwaltschaft wirft Haluschtschenko vor, in den Skandal verstrickt zu sein und vom Hauptbeschuldigten "persönliche Vorteile" erhalten zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 12.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.