Archiv

Dürren
Kalifornien verbietet Lachsfang für das zweite Jahr in Folge

An den Küsten Kaliforniens darf ein weiteres Jahr kein Lachs gefangen werden. Die Lachsbestände sind wegen mehrerer dramatischer Dürrejahre gesunken. 2023 wurden im oberen Teil des Sacramento River, dem wichtigsten Fortpflanzungsort des Chinook-Lachses, nur 6.100 Tiere gezählt. Zwischen 1996 und 2005 waren es jährlich mehr als 175.000.

    Ein Lachs im American River bei Rancho Cordovy
    Ein Lachs im American River, einem Nebenfluss des Sacramento River. (imago / ZUMA Press)
    Zwar seien die Bedingungen zuletzt wieder deutlich besser, erklärte Charlton Bonham vom kalifornischen Umweltamt CDFW. Doch "die Lachse, die von diesen Bedingungen profitieren, werden voraussichtlich nicht vor 2026 oder 2027 nach Kalifornien zurückkehren".
    Der Südwesten der USA hat in den vergangenen 20 Jahren unter chronischen Dürren gelitten, die auch auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Dadurch sanken die Flusspegel und die mittlere Wassertemperatur stieg. Hinzu kommen zahlreiche Dämme entlang der Flussläufe. Den Lachsen wird so der Weg zu ihren Laichplätzen erschwert und der Nachwuchs verendet häufig, bevor er wieder das Meer erreicht.
    Der Fischereisektor prangert ein schlechtes Wassermanagement an. Nicht nur die Dürre sei an der verheerenden Situation schuld, sondern auch die zunehmende Wasserentnahme für die Landwirtschaft, sagte Scott Artis vom Fischereiverband Golden State Salmon. Die kalifornische Lachsfischerei verbucht in einem normalen Jahr rund 1,4 Milliarden Dollar Umsatz und beschäftigt 23.000 Menschen.
    Diese Nachricht wurde am 13.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.