Knapp zehn Jahre ist der bisherige Premierminister Stephen Harper an der Macht. Ob er die rund 26,4 Millionen Wähler jedoch erneut überzeugen kann, ist fraglich. Harper hat unter anderem die Sicherheitsgesetze des Landes verschärft und den Zuzug von Einwanderern erschwert, wie ARD-Korrespondent Kai Clement im DLF berichtet. Sein 43 Jahre alter Rivale Justin Trudeau ist der Sohn des früheren Premierministers Pierre Trudeau und hofft auf einen Wechsel. "Wir haben eine Chance, echten Wandel nach Kanada zu bringen und das Harper-Jahrzehnt zu beenden", sagte der Liberalen-Chef.
Prognose: Vorsprung für Liberale
Laut einer Erhebung von CTW, "Globe and Mail" und Nanos könnte es zu einem Wechsel kommen. Demnach kommen die Liberalen auf 39,1 Prozent, Harpers Konservative auf 30,5 Prozent. Die Neuen Demokraten liegen bei 19,7 Prozent. Die Fehlermarge für die Umfrage unter 800 Personen betrug 3,7 Prozentpunkte. Prognosen sind jedoch schwierig, da die 338 Abgeordnetenmandate nach dem Mehrheitswahlrecht vergeben werden. In diesem Jahr gaben bereits 3,6 Millionen Bürger ihre Stimme per Briefwahl ab, das lässt auf eine hohe Wahlbeteiligung schließen.
Minderheitsregierung wahrscheinlich
Das wahrscheinlichste Szenario in dem 338 Sitze umfassenden Parlament in Ottawa ist eine Minderheitsregierung, ganz egal welche Partei die meisten Mandate auf sich vereint. Damit wäre die Partei mit den meisten Stimmen für die Verabschiedung von Gesetzen auf die Unterstützung einer anderen angewiesen. Harper hat für den Fall einer Niederlage seiner Partei angekündigt, als Chef der Konservativen zurückzutreten.
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