Nach Eugenik-Aussagen
Kassenärzte in Sachsen entheben Vorsitzenden Heckemann des Amtes

In Sachsen haben die Kassenärzte ihren Vorstandsvorsitzenden Heckemann wegen dessen Aussagen zum Thema Humangenetik mit sofortiger Wirkung des Amtes enthoben.

    Klaus Heckemann, der frühere Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen
    Sachsens abberufener KV-Chef Klaus Heckemann (Archivbild) (Robert Michael / dpa-Zentralbild / d / Robert Michael)
    Das Vertrauensverhältnis sei nachhaltig gestört, hieß es in einer am Abend veröffentlichten Erklärung. Zugleich verabschiedeten die Mitglieder in einer Sondersitzung in Dresden einstimmig eine Resolution, in der sie sich uneingeschränkt zu den Werten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen. Das umfasse die Achtung der Menschenwürde, das Recht auf Leben und die körperliche Unversehrtheit.
    Ärztefunktionär Heckemann hatte in einem Text zur Humangenetik von "Eugenik" in "ihrem besten und humansten Sinne" gesprochen und vermeintliche Gründe dafür angeführt. In dem Text hatte Heckemann eine Zukunftsvision beschrieben, bei der Kosten für die Suche nach Mutationen im genetischen Material optimiert werden könnten. Heckemanns Beitrag löste Empörung und Kritik aus.
    Der Begriff „Eugenik“ steht für die Lehre der vermeintlich guten Erbanlagen. Die Nationalsozialisten verübten unter dem Deckmantel der "Eugenik" Massenmorde an behinderten Menschen zum Zweck der angeblichen "Erb- und Rassenhygiene".
    Diese Nachricht wurde am 05.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.