
Heruntergekühlte Turnhallen wären ja nur sinnvoll, wenn man die von Hitze bedrohten Menschen einsammele und dorthin bringe. Manches, was in der Theorie gut klinge, sei in der Praxis schwer bis gar nicht umsetzbar, sagte Gassen.
Warnung vor Scheitern der Krankenhausreform
Mit Blick auf die geplante Krankenhausreform warnte Gassen vor einem Scheitern derselben. Das gelte, wenn die Ambulantisierung durch Einbindung der Praxen nicht gestärkt und die Auswahl der richtigen Kliniken nicht klug und strategisch koordiniert werde. In Deutschland gebe es weiterhin "absurd viele" stationäre Eingriffe, konstatierte er. Dadurch würden noch immer "Versichertengelder verschleudert".
Gassen forderte deshalb Nachbesserungen an den Plänen von Bundesgesundheitsminister Lauterbach. Häuser mit 40, 50 oder 100 Betten und geringer Auslastung "sollten geschlossen oder da, wo es sinnvoll ist, in Gesundheitszentren umgewandelt werden". Dort können Praxen angesiedelt werden, die nicht jeden Tag von früh bis spät besetzt sind, wo aber an festgelegten Tagen Hausärzte und Fachärzte Patienten versorgen.
Bund und Länder hatten sich zu Wochenbeginn auf Eckpunkte für eine Klinikreform verständigt. Der SPD-Minister Lauterbach will nun über den Sommer einen Gesetzentwurf dazu erarbeiten. In Kraft treten soll die Reform Anfang 2024.
Diese Nachricht wurde am 15.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.