Syrien-Wahl
Kaum Frauen und Minderheiten gewählt

Syrien hat die Ergebnisse der ersten Parlamentswahl seit dem Sturz von Machthaber Assad bekanntgegeben.

    Al-Scharaa geht mit ernstem Blick einen Gang entlang. Er trägt einen schwarzen Vollbart und ein dunkles Jackett mit Krawatte. Hinter ihm unscharf weitere Personen
    Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa. (Archivbild) (Mosa'ab Elshamy / AP / dpa )
    Gewinner sind vor allem sunnitische und konservativ-sunnitische Kräfte sowie Stammesführer. Von 140 Sitzen aus 50 Wahlbezirken gingen nur sechs Sitze an Frauen, vier an die Minderheit der Alawiten, zu denen die Assad-Familie gehört, und zwei Sitze an Christen. Die syrische Bevölkerung hatte bei der Wahl keine direkte Gelegenheit, die Abgeordneten zu wählen. Stattdessen wurden in regionalen Gremien rund 6.000 Wahlleute bestimmt, die die Parlamentarier aus ihren Reihen wählten. Das Verfahren stieß auf Kritik. Unterstützer sehen es dennoch als einen erfolgreichen Schritt im laufenden politischen Umbruch. Ein Sprecher der Wahlkommission erklärte, Übergangspräsident al-Scharaa werde Ungleichheiten bei den Ergebnissen berücksichtigen. Scharaa wird kommende Woche weitere 70 Mitglieder und damit ein Drittel des insgesamt 210 Sitze zählenden Parlaments selbst bestimmen.
    Diese Nachricht wurde am 07.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.