Inmitten hoher Lagerregale steht Naturkostgroßhändler Hermann Heldberg. 7000 Bioartikel umgeben ihn, von der Salatgurke über Müsli bis hin zu Käse. Auf seine weißen Lkw mit denen er die Bioprodukte durch Nord- und Mitteldeutschland fährt, hat sich der Göttinger Biogroßhändler Heldberg einen Slogan geschrieben, nämlich "regional ist erste Wahl".
"Wir arbeiten hier in der Region mit Betrieben zusammen, die für uns erzeugen, mit denen wir auch planen. In erster Linie sind das Obst- und Gemüseprodukte, wir haben einige Hofkäsereien, die Käse für uns machen. Wir haben auch eine Fleischerei, die regionale Fleischprodukte für uns macht, aber von der Gesamtpalette ist es relativ wenig. Das sind 15 Prozent Produkte aus der Region oder aus Niedersachsen."
Vor 30 Jahren noch fuhr Heldberg mit einem kleinen Transporter von Haustür zu Haustür. Im Einmannbetrieb lieferte er hauseigene Ökomöhren, Salat und Eier direkt ab. Mittlerweile betreibt der 50-Jährige den größten Naturkostgroßhandel Nord- und Mitteldeutschlands. Discounter stehen aber nicht auf seiner Kundenliste.
"Der Discountansatz ist sicherlich richtig, das mehr biologische Produkte produziert werden. Auf der anderen Seite ist es eine Frage der Qualität, weil man den gleichen Weg einschlägt wie im Konventionellen: billig, billig. Billig und ökologischer Landbau verträgt sich nun mal nicht so richtig."
Für eingefleischte Biobetriebe ist es eine bittere Pille, ihre mühsam erzeugten Produkte in den Pappkartons der Discounter liegen zu sehen. Denn die Biobauern müssen den Discountern ihre Kartoffeln, Eier und Gurken zu günstigeren Preisen anbieten. Schaffen sie es nicht, bestellen die Großhändler die Ware im Ausland, sagt Achim Spiller, Professor für Agrarmarketing an der Universität Göttingen.
"Die Umstellung auf Bio geht ja nicht von heute auf morgen, das heißt, es dauert drei Jahre, bis man Bio als Bio verkaufen darf. Solange muss erst mal unter den Biorichtlinien angebaut werden, darf aber das Bioprodukt noch nicht als Bio verkauft werden. Insofern ist der Biobereich ein besonderer, weil man nicht die Menge einfach so steigern kann. Das macht am Markt zurzeit Probleme, weil es in Deutschland einfach nicht genug Bioware gibt. Darum wird auch viel aus dem Ausland importiert."
Erdbeeren aus Polen, Tomaten aus Sardinien, Getreide aus Tschechien. In all diesen EU Ländern werden die Biolandwirte zum Teil mit einer doppelt so hohen Prämie unterstützt wie die hiesigen Biobauern. Darüber ärgert sich Heidi Baus. Die junge Frau stellt gerade den elterlichen Hof in dem Dorf Scheden im Landkreis Göttingen von konventioneller Landwirtschaft auf Bio um.
"Der Schritt in die biologische Landwirtschaft ist ein großer Schritt, weil man von heute auf morgen keine Pflanzenschutzmittel mehr einsetzen darf. Gerade in diesem und im nächsten Jahr sind die Fördergelder noch notwendig. um die teils erheblichen Ertragseinbußen abzupuffern."
Und die Einbußen bei der Umstellung sind happig, 60 Prozent weniger Geld verdient die angehende Biobäuerin. Die Discountware aus dem nahen und fernen Ausland setzten die deutschen Biobauern unter hohen Druck. Sie sind fast die Verlierer des Biobooms, so Professor Spiller.
"In Osteuropa tut sich Einiges, aber auch in Lateinamerika wird sehr viel mehr Bio heute angebaut, gerade für viele Dritte-Welt-Länder, Schwellenländer, die in ihrer Landwirtschaft viel kleinstrukturierter entwickelt sind, die sind vom Bioanbau heute schon nicht weit entfernt, die nutzen eh nicht viel Dünger und Pestizide, die stellen zurzeit stark um, das wird in Lateinamerika sehr stark gefördert von den Regierungen."
So brauchen die Landwirte in Niedersachsen mittlerweile auch Mut zur Umstellung, spricht Landwirtin Baus aus Erfahrung. Denn wurde bis vor zwei Jahren der Hektar Umstellungsfläche noch mit 285 Euro bezuschusst, liegt die Förderung in diesem Jahr nur noch bei der Hälfte, bei 137 Euro pro Hektar. Deswegen fordert der Göttinger Naturkostgroßhändler Hermann Heldberg vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium eine bessere Unterstützung der Biobauern.
"Gemüseprodukte hinken wir völlig hinterher, Holland macht es uns vor wie es gehen kann. Dort wird so was gefördert. Von daher ist eine Massenproduktion in Holland, die exportorientiert ist und nach Niedersachsen reinkommt. Es sind die Massenprodukte wie Tomate, wie Schlangengurken oder Paprika, der durchaus auch in Niedersachsen produziert werden könnte."
"Wir arbeiten hier in der Region mit Betrieben zusammen, die für uns erzeugen, mit denen wir auch planen. In erster Linie sind das Obst- und Gemüseprodukte, wir haben einige Hofkäsereien, die Käse für uns machen. Wir haben auch eine Fleischerei, die regionale Fleischprodukte für uns macht, aber von der Gesamtpalette ist es relativ wenig. Das sind 15 Prozent Produkte aus der Region oder aus Niedersachsen."
Vor 30 Jahren noch fuhr Heldberg mit einem kleinen Transporter von Haustür zu Haustür. Im Einmannbetrieb lieferte er hauseigene Ökomöhren, Salat und Eier direkt ab. Mittlerweile betreibt der 50-Jährige den größten Naturkostgroßhandel Nord- und Mitteldeutschlands. Discounter stehen aber nicht auf seiner Kundenliste.
"Der Discountansatz ist sicherlich richtig, das mehr biologische Produkte produziert werden. Auf der anderen Seite ist es eine Frage der Qualität, weil man den gleichen Weg einschlägt wie im Konventionellen: billig, billig. Billig und ökologischer Landbau verträgt sich nun mal nicht so richtig."
Für eingefleischte Biobetriebe ist es eine bittere Pille, ihre mühsam erzeugten Produkte in den Pappkartons der Discounter liegen zu sehen. Denn die Biobauern müssen den Discountern ihre Kartoffeln, Eier und Gurken zu günstigeren Preisen anbieten. Schaffen sie es nicht, bestellen die Großhändler die Ware im Ausland, sagt Achim Spiller, Professor für Agrarmarketing an der Universität Göttingen.
"Die Umstellung auf Bio geht ja nicht von heute auf morgen, das heißt, es dauert drei Jahre, bis man Bio als Bio verkaufen darf. Solange muss erst mal unter den Biorichtlinien angebaut werden, darf aber das Bioprodukt noch nicht als Bio verkauft werden. Insofern ist der Biobereich ein besonderer, weil man nicht die Menge einfach so steigern kann. Das macht am Markt zurzeit Probleme, weil es in Deutschland einfach nicht genug Bioware gibt. Darum wird auch viel aus dem Ausland importiert."
Erdbeeren aus Polen, Tomaten aus Sardinien, Getreide aus Tschechien. In all diesen EU Ländern werden die Biolandwirte zum Teil mit einer doppelt so hohen Prämie unterstützt wie die hiesigen Biobauern. Darüber ärgert sich Heidi Baus. Die junge Frau stellt gerade den elterlichen Hof in dem Dorf Scheden im Landkreis Göttingen von konventioneller Landwirtschaft auf Bio um.
"Der Schritt in die biologische Landwirtschaft ist ein großer Schritt, weil man von heute auf morgen keine Pflanzenschutzmittel mehr einsetzen darf. Gerade in diesem und im nächsten Jahr sind die Fördergelder noch notwendig. um die teils erheblichen Ertragseinbußen abzupuffern."
Und die Einbußen bei der Umstellung sind happig, 60 Prozent weniger Geld verdient die angehende Biobäuerin. Die Discountware aus dem nahen und fernen Ausland setzten die deutschen Biobauern unter hohen Druck. Sie sind fast die Verlierer des Biobooms, so Professor Spiller.
"In Osteuropa tut sich Einiges, aber auch in Lateinamerika wird sehr viel mehr Bio heute angebaut, gerade für viele Dritte-Welt-Länder, Schwellenländer, die in ihrer Landwirtschaft viel kleinstrukturierter entwickelt sind, die sind vom Bioanbau heute schon nicht weit entfernt, die nutzen eh nicht viel Dünger und Pestizide, die stellen zurzeit stark um, das wird in Lateinamerika sehr stark gefördert von den Regierungen."
So brauchen die Landwirte in Niedersachsen mittlerweile auch Mut zur Umstellung, spricht Landwirtin Baus aus Erfahrung. Denn wurde bis vor zwei Jahren der Hektar Umstellungsfläche noch mit 285 Euro bezuschusst, liegt die Förderung in diesem Jahr nur noch bei der Hälfte, bei 137 Euro pro Hektar. Deswegen fordert der Göttinger Naturkostgroßhändler Hermann Heldberg vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium eine bessere Unterstützung der Biobauern.
"Gemüseprodukte hinken wir völlig hinterher, Holland macht es uns vor wie es gehen kann. Dort wird so was gefördert. Von daher ist eine Massenproduktion in Holland, die exportorientiert ist und nach Niedersachsen reinkommt. Es sind die Massenprodukte wie Tomate, wie Schlangengurken oder Paprika, der durchaus auch in Niedersachsen produziert werden könnte."