"Brasilien ist der zweitgrößte Soja-Exporteur der Welt. Brasiliens Sojabohnen sind nicht genetisch verändert und gerade hier wächst die Nachfrage auf der europäischen Seite. Die Europäer werden ihre Rinderherden anders ernähren müssen. Und das ist sehr gut für uns und auch für die europäischen Konsumenten."
Soja fürs europäische Rind reicht aber nicht, den heimischen Rindfleischkonsumenten zurückzugewinnen. Das Tierfutter der Zukunft muss Vertrauen erwecken. Genetisch verändertes Soja, wie es in Argentinien und den USA produziert wird, ist dafür allerdings ungeeignet. Das große Geschäft mit dem brasilianischen Soja hängt davon ab, ob die Regierung in Brasilia beim bisherigen Verbot für genetisch manipuliertes Soja bleibt. Hier bleiben die Aussagen aus dem brasilianischen Landwirtschaftsministerium vage:
"Wenn das ein europäischer Importeur will, dann können wir nachweisen, dass die Produkte nicht genetisch verändert wurden. Ich denke es hat künftig absoluten Vorrang, dass die Herkunft von Produkten nachverfolgt werden kann. Große Unternehmen unseres Landes fordern heute die Zulassung von genetisch verändertem Soja. Wir untersuchen die Sachlage. Eine Antwort können wir noch nicht geben."
Aber warum Soja überhaupt importieren, warum nicht gleich lateinamerikanisches Rindfleisch? Tiermehl wurde weder in Argentinien noch in Brasilien verfüttert, BSE Fälle sind dort nicht vorgekommen. Allerdings galt bisher auch für Südamerika: eine absolute Gewissheit der BSE Tests gibt es nicht. Gleichwohl ist nicht zu leugnen, dass die natürlichen Voraussetzungen für Rinderzucht in Lateinamerika unübertroffen sind: In Argentinien zum Beispiel 70 Millionen Hektar Naturweiden. Ein Rinderparadies doppelt so groß wie die Bundesrepublik. So regt BSE auch im hiesigen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dazu an, über neue Formen der globalen Arbeitsteilung nachzudenken. Hans-Jürgen Froese, im Referat Wirtschaftsbeziehungen zu außereuropäischen Industrieländern:
"Traditionell hat Lateinamerika schon immer Produkte geliefert, wie beispielsweise Kaffe auch Soja und tropische Früchte, wo wir einen echten Einfuhrbedarf haben. In anderen Bereichen wird sich der Handel sicherlich auch etwas verschieben zugunsten von Importen anderer Produkte: möglicherweise Rindfleisch. Wir können anders herum im technischen Bereich vordringen und andere Produkte liefern, die dort defizitär sind."
Der Import von Rindfleisch stockt trotzdem. Abgesehen von einigen Quotenregelungen für Filetstücke und Roastbeef zahlt Argentinien immer noch Zölle zwischen 150 und 200 Prozent. Und seit der BSE Krise ist Rindfleisch egal woher es kommt nicht mehr gefragt. Die Preise für argentinisches Edelfleisch sind seit November 2000 um 30 bis 50 Prozent gesunken. Das liegt auch am Marketing: Die Argentinier haben sich auch in Zeiten der Krise nicht besonders um eine Vermarktung ihrer Steaks gekümmert. Statt eines argentinischen Standes auf der Grünen Woche zum Beispiel: Leere. Und Brasilien setzt auf der Messe auch mehr auf die Getränkelobby: Zu lateinamerikanischen Rythmen gibt es Caipirinha, Pina Colada und naturreines Cocoswasser.
Soja fürs europäische Rind reicht aber nicht, den heimischen Rindfleischkonsumenten zurückzugewinnen. Das Tierfutter der Zukunft muss Vertrauen erwecken. Genetisch verändertes Soja, wie es in Argentinien und den USA produziert wird, ist dafür allerdings ungeeignet. Das große Geschäft mit dem brasilianischen Soja hängt davon ab, ob die Regierung in Brasilia beim bisherigen Verbot für genetisch manipuliertes Soja bleibt. Hier bleiben die Aussagen aus dem brasilianischen Landwirtschaftsministerium vage:
"Wenn das ein europäischer Importeur will, dann können wir nachweisen, dass die Produkte nicht genetisch verändert wurden. Ich denke es hat künftig absoluten Vorrang, dass die Herkunft von Produkten nachverfolgt werden kann. Große Unternehmen unseres Landes fordern heute die Zulassung von genetisch verändertem Soja. Wir untersuchen die Sachlage. Eine Antwort können wir noch nicht geben."
Aber warum Soja überhaupt importieren, warum nicht gleich lateinamerikanisches Rindfleisch? Tiermehl wurde weder in Argentinien noch in Brasilien verfüttert, BSE Fälle sind dort nicht vorgekommen. Allerdings galt bisher auch für Südamerika: eine absolute Gewissheit der BSE Tests gibt es nicht. Gleichwohl ist nicht zu leugnen, dass die natürlichen Voraussetzungen für Rinderzucht in Lateinamerika unübertroffen sind: In Argentinien zum Beispiel 70 Millionen Hektar Naturweiden. Ein Rinderparadies doppelt so groß wie die Bundesrepublik. So regt BSE auch im hiesigen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dazu an, über neue Formen der globalen Arbeitsteilung nachzudenken. Hans-Jürgen Froese, im Referat Wirtschaftsbeziehungen zu außereuropäischen Industrieländern:
"Traditionell hat Lateinamerika schon immer Produkte geliefert, wie beispielsweise Kaffe auch Soja und tropische Früchte, wo wir einen echten Einfuhrbedarf haben. In anderen Bereichen wird sich der Handel sicherlich auch etwas verschieben zugunsten von Importen anderer Produkte: möglicherweise Rindfleisch. Wir können anders herum im technischen Bereich vordringen und andere Produkte liefern, die dort defizitär sind."
Der Import von Rindfleisch stockt trotzdem. Abgesehen von einigen Quotenregelungen für Filetstücke und Roastbeef zahlt Argentinien immer noch Zölle zwischen 150 und 200 Prozent. Und seit der BSE Krise ist Rindfleisch egal woher es kommt nicht mehr gefragt. Die Preise für argentinisches Edelfleisch sind seit November 2000 um 30 bis 50 Prozent gesunken. Das liegt auch am Marketing: Die Argentinier haben sich auch in Zeiten der Krise nicht besonders um eine Vermarktung ihrer Steaks gekümmert. Statt eines argentinischen Standes auf der Grünen Woche zum Beispiel: Leere. Und Brasilien setzt auf der Messe auch mehr auf die Getränkelobby: Zu lateinamerikanischen Rythmen gibt es Caipirinha, Pina Colada und naturreines Cocoswasser.