
Die neue künstlerische Leitung der für 2027 geplanten "documenta 16" soll frühzeitig in einer öffentlichen Veranstaltung ihr künstlerisches Konzept vorstellen und erläutern, "welches Verständnis sie von der Achtung der Menschenwürde hat und wie sie deren Wahrung in der von ihr kuratierten Ausstellung sicherstellen will", heißt es in der Mitteilung.
4000 Menschen unterzeichnen Petition gegen Versuche politischer Einflussnahme
Der künstlerischen Leitung der "documenta 15", dem indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa, und einigen Künstlern war eine Nähe zur antiisraelischen Boykottbewegung BDS vorgeworfen worden. Kurz nach der Eröffnung wurde ein Werk mit antisemitischer Bildsprache entdeckt und abgehängt. Später lösten weitere Werke Kritik und Forderungen nach einem Abbruch der Ausstellung aus.
Zur Aufarbeitung der Antisemitismus-Vorfälle war eine Managementberatung beauftragt worden. Zu den daraus hervorgegangenen Handlungsempfehlungen gehört ein Verhaltenskodex für Geschäftsführung und Kuratoren, um künftige Eklats zu vermeiden. Gegen einen Verhaltenskodex für die künstlerische Leitung hatte es Widerstand gegeben. Die Initiative "#standwithdocumenta" sah dadurch die Freiheit der Kunst in Gefahr. Bis Ende Januar hatten mehr als 4.000 Menschen eine von ihr initiierte Petition gegen Versuche politischer Einflussnahme unterzeichnet.
Diese Nachricht wurde am 08.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
