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Keine Handball-Bilder aus Doha

Im Januar 2015 findet die Handball-WM in Doha statt. Bei der Bewerbung versprachen die Organisatoren aus dem Katar volle Zuschauerränge. Die Möglichkeit, mit TV-Bildern anlässlich der laufenden Klub-WM in Doha für den Event im Scheichtum zu werben, scheiterte nun an zu hohen finanziellen Forderungen.

Von Erik Eggers |
    Sie haben volle Zuschauerränge versprochen für die Handball-WM 2015 in Doha, Katar. Die Plätze sollen gefüllt werden auch mit Fans aus Deutschland, dem größten Markt dieser Sportart. Das erklären die Funktionäre aus dem Golfstaat, allen voran Ahmed Mohamed Abdulrab Al-Shaabi, Präsident der Qatar Handball Federation. Eine gute Möglichkeit, für den Standort in der Wüste zu werben, wäre beim Super Globe gegeben. Bei der derzeit laufenden inoffiziellen Klub-Weltmeisterschaft ist der HSV Hamburg als Champions League-Sieger am Start.
    Doch der Norddeutsche Rundfunk, der zu diesem Anlass eine große Reportage über den Handball im Katar plante, verzichtete aus finanziellen Gründen darauf. Grund waren absurd hohe Forderungen eines katarischen Senders, der die TV-Rechte an dem Event gesichert hatte. Für ein Gruppenspiel des HSV gegen die Amateure aus Sydney wurden 2000 US-Dollar pro Minute verlangt, für Bilder aus den Semifinals oder dem Finale gar 3000 Dollar. Zum Vergleich: Eine Minute der Champions League im Fußball kostet derzeit rund 1250 Euro.
    Als die katarischen Rechteinhaber eine Frist des NDR verstreichen ließen, cancelte der deutsche Sender die Flüge und das gesamte Projekt. Erst danach senkten die Katarer die Preise drastisch auf 750 bzw. 850 Euro die Minute. Zu spät. Nun gibt es in Deutschland keine TV-Bilder aus Doha zu sehen.