Seit 1993 spricht die Europäische Kommission davon, dass bald keine weiteren Tierversuche mehr benötigt werden, um die Sicherheit von Salben, Seifen und anderen kosmetischen Produkten zu gewährleisten. Sie hat sogar ein Verkaufsverbot angekündigt für jene Kosmetika, die neue Chemikalien beinhalten, die an Tieren getestet wurden. Dieses Verkaufsverbot hat die Europäische Kommission jedoch immer wieder verschoben und plant jetzt - mit einer neuen Änderung der Kosmetik-Richtlinie - einen weiteren Rückzieher. Dagmar Roth-Behrendt, SPD-Abgeordnete im Europäischen Parlament:
"Die Kommission hat die bestehende Gesetzgebung, die bereits ein Verkaufsverbot enthält, verändert dahingehend, dass es in Zukunft nur noch ein Testverbot geben soll. Das sieht auf den ersten Blick schön aus - ist aber auf den zweiten Blick ein Schritt zurück, weil jeder nach wie vor Tierversuche durchführen kann. Allerdings woanders, also nicht im eigenen Vorgarten, sondern im Vorgarten anderer Leute."
Zum Beispiel in der Schweiz, den USA oder Japan. Der Grund:
"Sie sperrt sich deshalb dagegen, weil sie glaubt, dass dieses gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstoßen würde, wenn sie zum Beispiel amerikanische Produkte nicht mehr in den europäischen Markt lassen würde, wenn sie an Tieren getestet wurden. Ich bin der Überzeugung, dass das nicht richtig ist."
Auch Marlou Heinen von der europäischen Tierschutzorganisation "Eurogroup for Animal Welfare" hält den vorauseilenden Gehorsam der Europäischen Kommission für fehl am Platz:
"Wie die WTO entscheiden wird, darüber gibt es fast so viele Meinungen wie es Juristen gibt. Und nur, wenn die WTO entscheiden sollte, dass das europäische Gesetz internationalen Regeln widerspricht, nur dann müssen wir das Gesetze auch ändern. Die Europäische Kommission macht also nur eine Vorhersage - die aber nicht eintreffen muss."
Ganz wichtig ist für Marlou Heinen, dass ein Verbot von Tierversuchen weder die Vielfalt noch die Sicherheit kosmetischer Produkte beeinträchtigen wird:
"Wir brauchen keine weiteren Tierversuche. Die heute in kosmetischen Produkten eingesetzten Stoffe sind bereits getestet. Für die Zulassung neuer Inhaltsstoffe können wir daher durchaus warten, bis es tierversuchsfreie Testmethoden gibt."
Auch die Abgeordneten im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, seien sie Konservative, Sozialisten, Grüne oder Liberale, setzen sich mit großer Mehrheit gegen Tierversuche für Salben und Seifen ein. Mit mehr als 30 Änderungsanträgen wollen sie die Vorlage der Europäischen Kommission für eine neue Kosmetik-Richtlinie verbessern, so Dagmar Roth-Behrendt, um sicherzustellen, ...
" ... dass in Zukunft im Bereich der Europäischen Union keine Tierversuche für Kosmetik stattfinden dürfen; dass fünf Jahre nach Beschluss dieser Gesetzgebung keinerlei Produkte mehr verkauft werden dürfen, für die Tierversuche stattgefunden haben."
Doch das ist bislang nur Wunschdenken. Zum einen muss noch Anfang April das Europäische Parlament den Änderungsanträgen seines Umweltausschusses zustimmen. Und danach wird die Kosmetik-Richtlinie im Rat von den Mitgliedsstaaten beraten. Doch Dagmar Roth-Behrendt ist zuversichtlich, dass es bald - spätestens 2008 - ein Verkaufsverbot geben wird - ganz im Sinne des Tierschutzes:
"Ich bin schon der Meinung, dass eine klare Frist, wann ist das Fallbeil runter, wann darf kein Produkt mehr vermarktet werden, helfen wird, weil dann die Industrie wach wird, um endlich mehr Geld in Forschung zu investieren."
"Die Kommission hat die bestehende Gesetzgebung, die bereits ein Verkaufsverbot enthält, verändert dahingehend, dass es in Zukunft nur noch ein Testverbot geben soll. Das sieht auf den ersten Blick schön aus - ist aber auf den zweiten Blick ein Schritt zurück, weil jeder nach wie vor Tierversuche durchführen kann. Allerdings woanders, also nicht im eigenen Vorgarten, sondern im Vorgarten anderer Leute."
Zum Beispiel in der Schweiz, den USA oder Japan. Der Grund:
"Sie sperrt sich deshalb dagegen, weil sie glaubt, dass dieses gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstoßen würde, wenn sie zum Beispiel amerikanische Produkte nicht mehr in den europäischen Markt lassen würde, wenn sie an Tieren getestet wurden. Ich bin der Überzeugung, dass das nicht richtig ist."
Auch Marlou Heinen von der europäischen Tierschutzorganisation "Eurogroup for Animal Welfare" hält den vorauseilenden Gehorsam der Europäischen Kommission für fehl am Platz:
"Wie die WTO entscheiden wird, darüber gibt es fast so viele Meinungen wie es Juristen gibt. Und nur, wenn die WTO entscheiden sollte, dass das europäische Gesetz internationalen Regeln widerspricht, nur dann müssen wir das Gesetze auch ändern. Die Europäische Kommission macht also nur eine Vorhersage - die aber nicht eintreffen muss."
Ganz wichtig ist für Marlou Heinen, dass ein Verbot von Tierversuchen weder die Vielfalt noch die Sicherheit kosmetischer Produkte beeinträchtigen wird:
"Wir brauchen keine weiteren Tierversuche. Die heute in kosmetischen Produkten eingesetzten Stoffe sind bereits getestet. Für die Zulassung neuer Inhaltsstoffe können wir daher durchaus warten, bis es tierversuchsfreie Testmethoden gibt."
Auch die Abgeordneten im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, seien sie Konservative, Sozialisten, Grüne oder Liberale, setzen sich mit großer Mehrheit gegen Tierversuche für Salben und Seifen ein. Mit mehr als 30 Änderungsanträgen wollen sie die Vorlage der Europäischen Kommission für eine neue Kosmetik-Richtlinie verbessern, so Dagmar Roth-Behrendt, um sicherzustellen, ...
" ... dass in Zukunft im Bereich der Europäischen Union keine Tierversuche für Kosmetik stattfinden dürfen; dass fünf Jahre nach Beschluss dieser Gesetzgebung keinerlei Produkte mehr verkauft werden dürfen, für die Tierversuche stattgefunden haben."
Doch das ist bislang nur Wunschdenken. Zum einen muss noch Anfang April das Europäische Parlament den Änderungsanträgen seines Umweltausschusses zustimmen. Und danach wird die Kosmetik-Richtlinie im Rat von den Mitgliedsstaaten beraten. Doch Dagmar Roth-Behrendt ist zuversichtlich, dass es bald - spätestens 2008 - ein Verkaufsverbot geben wird - ganz im Sinne des Tierschutzes:
"Ich bin schon der Meinung, dass eine klare Frist, wann ist das Fallbeil runter, wann darf kein Produkt mehr vermarktet werden, helfen wird, weil dann die Industrie wach wird, um endlich mehr Geld in Forschung zu investieren."