Ukraine-Krieg
Kiew antwortet mit Luftangriffen auf Russland - 18 Tote

Nach den verheerenden russischen Luftangriffen hat die Ukraine ihrerseits Russland attackiert. Die dortigen Behörden meldeten einen Angriff auf die Stadt Belgorod. Nach den am Nachmittag aktualisierten Angaben aus Moskau gab es 18 Tote und mehr als 100 Verletzte.

    Aus drei Autwracks steigt dichter Rauch auf. Ein Feuerwehrmann spritzt Wasser in eines der Fahrzeuge. Dahinter ein Wohnhaus.
    Brennende Autos nach dem ukrainischen Luftangriff in Wolgorod. (Russia Emergency Situ / dpa / ap)
    Ein Wohngebiet sei getroffen worden, hieß es. Die Behörden veröffentlichten Bilder von beschädigten Gebäuden. Das russische Verteidigungsministerium teilte zudem mit, über den grenznahen Gebieten Brjansk, Orjol und Kursk sowie über dem Gebiet Moskau seien insgesamt 32 ukrainische Drohnen abgeschossen worden.

    Moskau beantragte Sicherheitsrats-Sitzung

    Auf Antrag der russischen Führung kommt am Abend in New York der UNO-Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung zusammen. Eine Sprecherin des Außenminsteriums in Moskau erklärte, bei den aus der russischen Grenzstadt Belgorod gemeldeten Raketenangriffen habe es sich um einen Terroranschlag gehandelt. Unabhängig überprüft werden können die Angaben nicht. Die Sprecherin beschuldigte die Europäische Union der Mittäterschaft an dem Angriff.

    Wieder russische Angriffe in der Nacht

    Auch in der vergangenen Nacht hatte Russland die Ukraine aus der Luft angegriffen. Die ukrainische Armee meldete russische Kampfdrohnen, die mit mehrfachen Richtungswechseln über das Land geflogen seien. Über mögliche Opfer oder Schäden wurde nichts bekannnt.
    US-Experten äußerten die Erwartung einer weiteren Ausweitung der russischen Angriffe. Dadurch wolle Moskau die ukrainische Moral schwächen werden, heißt es in einem Bericht des "Institute for the Study of War" mit Sitz in Washington. Auch solle die Fähigkeit der Ukraine unterminiert werden, ihre Verteidigungsanstrengungen gegen Russland aufrechtzuerhalten, prognostizieren die Fachleute. Zwar betonten die Analysten zugleich, dass Russland nach fast zwei Jahren Angriffskrieg angesichts seiner Reserven und Produktionskapazitäten nicht in der Lage sein dürfte, regelmäßig in großem Umfang mit Raketen angreifen zu können. Wohl aber dürfte es beständiger Attacken mit Drohnen geben, heißt es.

    UNO-Sicherheitsrat verurteilt Angriffe mehrheitlich

    Mit den jüngsten großangelegten Luftangriffen Russlands auf die Ukraine befasste sich auch der UNO-Sicherheitsrat. In einer Sondersitzung, die von der Ukraine und mehr als 30 weiteren Ländern beantragt wurde, verurteilten die USA und andere Staaten die Raketen- und Drohneneinsätze. In einer Erklärung von UNO-Generalsekretär Guterres hieß es, Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht und müssten sofort beendet werden.
    Bei den Luftangriffen in der Nacht auf Freitag waren nach Angaben aus Kiew 31 Zivilisten getötet und mehr als 160 verletzt worden. Es handelte sich demnach um die schwersten russischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 30.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.