Ich sehe was, was du nicht siehst. Ein wenig ähneln Untersuchungen im Magnetresonanztomographen diesem Kinderspiel. Klar, die Wissenschaftler sehen mit unerreichter Präzision, welche grauen Zellen einer Testperson aktiv sind. Nur schaut die wirklich dorthin, wo sie soll?
" Man will natürlich auch, dass der Patient sich diese Bilder wirklich anschaut und nicht bei einer Untersuchung, die dann mal etliche Minuten bis zu einer halbe Stunde dauern kann, gelinde gesagt, schläft, "
sagt Dr. Stefan Riehemann, vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feimmechanik in Jena. Die Jenaer haben nun für eine norwegische Firma ein Gerät entwickelt, das die Bilder in den Kopf des Probanden bringt und gleichzeitig dem Mediziner verrät, wo genau und wie lange der Patient hinschaut.
Auf den ersten Blick wirkt das Projektionssystem wie ein ganz normales handgroßes Fernglas. Durch die zwei Okulare blickt der Patient auf einen Bildschirm aus organischen Leuchtdioden, so genannten Oleds.
Nur sie arbeiten mit so schwachen Strömen, dass das dabei entstehende Magnetfeld vom Magnetfeld des Magnetresonanztomographen abgeschirmt werden kann. Es also weder zu Bildstörungen noch zu Messfehlern kommt. Zweiter Pluspunkt des Oled-Bildschirms - er ist nur wenige Millimeter dünn und gerade mal zwei Zentimeter groß. Trotzdem hat man den Eindruck, so Riehemann,
" als wenn man vor einem Computerbildschirm mit ungefähr einer Diagonale von 50-60 Zentimeter sitzen würde. Das Bild erscheint also als relativ groß im Vergleich zu den Bildern, die man im Fernglas sieht."
Groß genug um die Augen umherschweifen zu lassen, sich das eine oder andere Detail genau anzusehen. Wo nun die Testperson in der engen MRT-Röhre wirklich hinschaut, das beobachten die Hirnforscher mit Hilfe eines Strahlteilers, der sich im Inneren des Projektionsgerätes befindet. Riehemann:
" Über diesen Strahlteiler kann simultan über dasselbe Okular in einem anderem Wellenlängenbereich die Position des Auges betrachtet werden. Ein Strahlteiler ist optisches Bauteil, was sozusagen wie ein halbdurchlässiger Spiegel funktioniert. Man kann diese Bauteil so auslegen, das eben sichtbares Licht diese teilende Schicht komplett geradeaus durchdringt, das heißt, das sichtbare Licht wird nicht abgelenkt. Und die Beobachtung des Auges funktioniert hier im infraroten Spektralbereich, der infrarote Teil wird zu 100 Prozent in dem Bauteil gespiegelt, das heißt, um 90 Grad abgelenkt, so dass keine optischen Verlusten auftreten und kein optischer Kanale den anderen stört."
Dieses gleichzeitige Beobachten und Beobachtetwerden macht das Jenaer Projektionssystem einzigartig, sagt Stefan Riehemann. Denn die Jenaer haben nicht nur die Pupillen im Blick, sondern verfolgen die gesamten Augenbewegungen:
" Also dort gibt es kein vergleichbares System. Das Besondere in dem Fall ist wirklich, dass man sehen kann: Wo schaut der Proband hin? Ist er wirklich aufmerksam, verfolgt er die Bilder wirklich? Auf welche Bildareale schaut er, was interessiert ihn besonders?"
Dank des Projektors, den die Norweger nun bauen, ergeben sich für Mediziner und Hirnforscher völlig neue Möglichkeiten, dem Gehirn beim Arbeiten zuzusehen. Denn nun sehen sie genau, welche visuellen Reize die Aufmerksamkeit besonders fesseln, sehen - nach Unfällen oder Krankheiten- auf welche Reize ein Patient überhaupt noch reagiert.
" Man will natürlich auch, dass der Patient sich diese Bilder wirklich anschaut und nicht bei einer Untersuchung, die dann mal etliche Minuten bis zu einer halbe Stunde dauern kann, gelinde gesagt, schläft, "
sagt Dr. Stefan Riehemann, vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feimmechanik in Jena. Die Jenaer haben nun für eine norwegische Firma ein Gerät entwickelt, das die Bilder in den Kopf des Probanden bringt und gleichzeitig dem Mediziner verrät, wo genau und wie lange der Patient hinschaut.
Auf den ersten Blick wirkt das Projektionssystem wie ein ganz normales handgroßes Fernglas. Durch die zwei Okulare blickt der Patient auf einen Bildschirm aus organischen Leuchtdioden, so genannten Oleds.
Nur sie arbeiten mit so schwachen Strömen, dass das dabei entstehende Magnetfeld vom Magnetfeld des Magnetresonanztomographen abgeschirmt werden kann. Es also weder zu Bildstörungen noch zu Messfehlern kommt. Zweiter Pluspunkt des Oled-Bildschirms - er ist nur wenige Millimeter dünn und gerade mal zwei Zentimeter groß. Trotzdem hat man den Eindruck, so Riehemann,
" als wenn man vor einem Computerbildschirm mit ungefähr einer Diagonale von 50-60 Zentimeter sitzen würde. Das Bild erscheint also als relativ groß im Vergleich zu den Bildern, die man im Fernglas sieht."
Groß genug um die Augen umherschweifen zu lassen, sich das eine oder andere Detail genau anzusehen. Wo nun die Testperson in der engen MRT-Röhre wirklich hinschaut, das beobachten die Hirnforscher mit Hilfe eines Strahlteilers, der sich im Inneren des Projektionsgerätes befindet. Riehemann:
" Über diesen Strahlteiler kann simultan über dasselbe Okular in einem anderem Wellenlängenbereich die Position des Auges betrachtet werden. Ein Strahlteiler ist optisches Bauteil, was sozusagen wie ein halbdurchlässiger Spiegel funktioniert. Man kann diese Bauteil so auslegen, das eben sichtbares Licht diese teilende Schicht komplett geradeaus durchdringt, das heißt, das sichtbare Licht wird nicht abgelenkt. Und die Beobachtung des Auges funktioniert hier im infraroten Spektralbereich, der infrarote Teil wird zu 100 Prozent in dem Bauteil gespiegelt, das heißt, um 90 Grad abgelenkt, so dass keine optischen Verlusten auftreten und kein optischer Kanale den anderen stört."
Dieses gleichzeitige Beobachten und Beobachtetwerden macht das Jenaer Projektionssystem einzigartig, sagt Stefan Riehemann. Denn die Jenaer haben nicht nur die Pupillen im Blick, sondern verfolgen die gesamten Augenbewegungen:
" Also dort gibt es kein vergleichbares System. Das Besondere in dem Fall ist wirklich, dass man sehen kann: Wo schaut der Proband hin? Ist er wirklich aufmerksam, verfolgt er die Bilder wirklich? Auf welche Bildareale schaut er, was interessiert ihn besonders?"
Dank des Projektors, den die Norweger nun bauen, ergeben sich für Mediziner und Hirnforscher völlig neue Möglichkeiten, dem Gehirn beim Arbeiten zuzusehen. Denn nun sehen sie genau, welche visuellen Reize die Aufmerksamkeit besonders fesseln, sehen - nach Unfällen oder Krankheiten- auf welche Reize ein Patient überhaupt noch reagiert.