Archiv


Kino, Konzert und Kabarett in 'Dunkeldeutschland'

    In Freiburg findet vom 6. bis 12. November die Veranstaltungsreihe "Dunkeldeutschland" statt, in der ein Studentenkreis aus Politik- und Literaturwissenschaftlern die Frage untersuchen will, mit welchem Blick der Westen zehn Jahre nach der Wiedervereinigung auf die neuen Ländern blickt - und wie das im Osten empfunden wird. "Neuland fürs Ländle" - so der provokante Untertitel der Reihe - sei der Osten in den Ländern der alten Bundesrepublik noch immer. Das ist auch die Erfahrung einer Schülerin aus Sachsen, die schon fünf Jahre in Freiburg lebt und wegen ihres Dialekts oft aufgezogen wurde: "Ich wurde gehänselt, die Leute lachen uns aus." Die zu den Freiburger Veranstaltungstagen eingeladene Ost-Politikerin Regine Hildebrand hält mehr Verständnis zwischen Ost und West für zwingend notwendig: "Die neuesten Prognosen sagen, dass wir die Unterstützung für die ostdeutschen Länder, um den Anschluss zu kriegen, noch 20, 30 Jahre brauchen werden. Wir sind darauf angewiesen, dass sich die Menschen im Westen dafür interessieren." Doch im Westen regierten Vorurteile oder Ostalgie mit Rotkäppchensekt und Trabbi-Romantik die Sicht auf die neuen Länder, so die Erfahrung der Veranstalter. Diese These stieß in Freiburg allerdings bei einigen auf Unverständis, erklärt der Initiator von "Dunkeldeutschland" Ferdinand Kiderlen: "Es riefen tatsächlich Leute an und beschwerten sich, es werde ein Problem herbeigeredet." Auch an der Uni spiele die Kontroverse zwischen Ost und West keine Rolle, schon weil es sehr wenige Studenten aus den neuen Ländern in Freiburg gibt.

    Related Links

    Das vollständige und aktuelle Programm der Veranstaltungsreihe "Dunkeldeutschland - Neuland fürs Ländle" ist auf den Internetseiten des Projekts zu finden.