* Musikbeispiel: Jean-Ferry Rebel - Cinquième Sonate D-dur, 4.Gay
Das Verdienst gerade kleinerer Plattenlabel im Bereich der Alten Musik ist es, sich eines Repertoires anzunehmen, das wenig bekannt ist oder aber einem Komponisten, der in Vergessenheit geriet, wieder zu seinem Recht zu verhelfen. Diese Firmen wissen, dass ihre Veröffentlichungen immer eine Art Nischendasein fristen werden und verzichten von vornherein auf populäre Sampler mit barocken Highligths oder Ähnlichem. Die Kritik und die Musikliebhaber honorieren dies und so hat auch diese französische Produktion schon gleich mit dem Erscheinen den "Diapason d'or"-Preis bekommen. Gewidmet ist sie dem französischen Violinisten und Komponisten Jean-Ferry Rebel und die meisten der hier aufgenommenen Violinsonaten sind Ersteinspielungen.
Rebel stammte aus einer honorablen Musikerfamilie, die über ein Jahrhundert lang dem französischen Hof verbunden war. Jean-Ferry spielte schon mit acht Jahren vor König Ludwig dem XIV. und hatte im Laufe seiner Karriere eine Reihe angesehener Posten inne.
Er war Schüler von Jean-Baptiste Lully, wirkte in einigen seiner großen Opern mit, und war dann zunächst Violinist und Cembalist an der Académie Royale de Musique. Von dort aus verlief seine Laufbahn von der Chambre de Roi über die Chapelle de Royale bis zum compositeur de la musique de la Chambre, zunächst neben seinem Schwager Michel-Richard de Lalande. Zu seinen Aufgaben dort zählte auch die Leitung des Orchesters der 24 violons du Roi sowie die Zusammenstellung größerer Ensembles für die Festivitäten am Hof, von den Balletten bis zu den Begräbnisfeierlichkeiten. Bis auf die Leçons de Ténèbres hinterließ Rebel ausschließlich weltliche Werke, wobei vor allem seine choregraphischen "Symphonien", wie "Les Èlémens" und seine Tragédies lyriques sich großer Beliebtheit erfreuten. Rebels Bedeutung lag aber vor allem in seinem Anteil an der Entwicklung der französischen Kammermusik, insbesondere der Violinsonate, wobei es ihm gelang, französische und italienische Stilelemente miteinander zu vereinen und auch die Doppelgriff-Technik einzuführen. Es haben sich drei Sammlungen mit Sonaten und Suiten für eine oder zwei Violinen und Basso continuo erhalten, aus den zwei Sonatenbänden wurde für die vorliegende CD eine Auswahl zusammengestellt.
Ein typisch französisches Genre ist hier der Tombeau, ein tönernes Grabmal, eine Ehrerbietung an einen verstorbenen Lehrer oder Kollegen . Rebel hat diese Trionate aus der Sammlung von 1712 Lully gewidmet und Stimmungsbilder entwickelt, die das energische, leidenschaftliche Temperament des königlichen "Superintendenten" veranschaulichen.
Nach einem lebhaften Satz endet diese 7.Sonate mit einem Grave, überschrieben mit Les regrets, was Klagen oder auch Reue bedeutet.
* Musikbeispiel: Jean-Ferry Rebel - Tombeau de Monsieur de Lully, Septième Sonate en do mineur, 5.+6.Satz
Dies waren die letzten beiden Sätze des Tombeau de Monsieur de Lully von Jean Ferry Rebel, gespielt von L'Assemblée des Honnestes curieux.
Nach Marais und Händel ist dies die dritte Veröffentlichung des 1997 gegründeten Ensembles, in dessen Mittelpunkt die Geigerin Amandine Beyer steht. Sie gehört mit zur Spitzenklasse in der Gilde der Barockgeiger und wurde schon mit Preisen wie zum Beispiel beim Vivaldi-Wettbewerb 2001 in Turin ausgezeichnet.
Und auch das Ensemble hat Wettbewerbserfolge vorzuweisen, so erhielt es bereits ein Jahr nach Gründung den 1.Preis und den Preis der Jury beim italienischen Alte-Musik-Wettbewerb "Premio Bonporti" in Rovereto. Die Mitglieder, die aus Frankreich, Spanien und Taiwan stammen, spielen unter anderem auch in renommierten Barockorchestern wie La Grande ècurie e la Chambre du Roi, Amsterdam Baroque Orchestra, Anima Eterna oder Concerto Köln.
Den Namen übernahm das Ensemble von der "Versammlung der ehrenhaften Neugierigen", der "Honnestes Curieux", eine Gruppe von Musikern, die Jacques Champion de Chambonnières 1641 gegründet hatte, um öffentliche Konzerte zu veranstalten.
Neben Amandine Beyer spielen in dieser Aufnahme Alba Roca - Violine, Baldomero Barciela, Bass-Viola da gamba, Ronaldo Lopes - Theorbe und Chiao-Pin Kuo – Cembalo.
Die Besetzung des Continuos hier mit einer Bass-Viola da gamba macht einen zusätzlichen Reiz dieser exquisiten Aufnahme aus, zumal wenn dieses Instrument so klangschön gespielt wird, wie von Baldomero Barciela. Für alle Liebhaber von Violinmusik des 17./18.Jahrhunderts ist diese CD ein Muss, wenn man auch den Musikern einen etwas brillanteren Gesamtklang hätte zustehen können.
Hören Sie hier zum Abschluss noch die Chaconne aus der 11.Sonate der Sammlung von 1712 mit 12 Sonaten zu zwei und drei Stimmen. Die Chaconne gehört zu den Haupt-Tänzen in der französischen Oper und Rebel hat sie zum Beispiel auch oft in seinen choreographischen Symphonies verwendet. In dieser Sammlung ist sie der einzige Tanzsatz.
* Musikbeispiel: Jean-Ferry Rebel - Ouzième Sonate en si bémol majeur, 4.Chaconne /Gay
Jean-Ferry Rebel: Sonates pour Violons & Basse continue
L’Assemblée des Honnestes Curieux
Label: ZigZag Territoires/Vertrieb Harmonia Mundi
LC-10894 (zu beziehen auch über note1)
Bestell-Nr.: ZZT051102
Das Verdienst gerade kleinerer Plattenlabel im Bereich der Alten Musik ist es, sich eines Repertoires anzunehmen, das wenig bekannt ist oder aber einem Komponisten, der in Vergessenheit geriet, wieder zu seinem Recht zu verhelfen. Diese Firmen wissen, dass ihre Veröffentlichungen immer eine Art Nischendasein fristen werden und verzichten von vornherein auf populäre Sampler mit barocken Highligths oder Ähnlichem. Die Kritik und die Musikliebhaber honorieren dies und so hat auch diese französische Produktion schon gleich mit dem Erscheinen den "Diapason d'or"-Preis bekommen. Gewidmet ist sie dem französischen Violinisten und Komponisten Jean-Ferry Rebel und die meisten der hier aufgenommenen Violinsonaten sind Ersteinspielungen.
Rebel stammte aus einer honorablen Musikerfamilie, die über ein Jahrhundert lang dem französischen Hof verbunden war. Jean-Ferry spielte schon mit acht Jahren vor König Ludwig dem XIV. und hatte im Laufe seiner Karriere eine Reihe angesehener Posten inne.
Er war Schüler von Jean-Baptiste Lully, wirkte in einigen seiner großen Opern mit, und war dann zunächst Violinist und Cembalist an der Académie Royale de Musique. Von dort aus verlief seine Laufbahn von der Chambre de Roi über die Chapelle de Royale bis zum compositeur de la musique de la Chambre, zunächst neben seinem Schwager Michel-Richard de Lalande. Zu seinen Aufgaben dort zählte auch die Leitung des Orchesters der 24 violons du Roi sowie die Zusammenstellung größerer Ensembles für die Festivitäten am Hof, von den Balletten bis zu den Begräbnisfeierlichkeiten. Bis auf die Leçons de Ténèbres hinterließ Rebel ausschließlich weltliche Werke, wobei vor allem seine choregraphischen "Symphonien", wie "Les Èlémens" und seine Tragédies lyriques sich großer Beliebtheit erfreuten. Rebels Bedeutung lag aber vor allem in seinem Anteil an der Entwicklung der französischen Kammermusik, insbesondere der Violinsonate, wobei es ihm gelang, französische und italienische Stilelemente miteinander zu vereinen und auch die Doppelgriff-Technik einzuführen. Es haben sich drei Sammlungen mit Sonaten und Suiten für eine oder zwei Violinen und Basso continuo erhalten, aus den zwei Sonatenbänden wurde für die vorliegende CD eine Auswahl zusammengestellt.
Ein typisch französisches Genre ist hier der Tombeau, ein tönernes Grabmal, eine Ehrerbietung an einen verstorbenen Lehrer oder Kollegen . Rebel hat diese Trionate aus der Sammlung von 1712 Lully gewidmet und Stimmungsbilder entwickelt, die das energische, leidenschaftliche Temperament des königlichen "Superintendenten" veranschaulichen.
Nach einem lebhaften Satz endet diese 7.Sonate mit einem Grave, überschrieben mit Les regrets, was Klagen oder auch Reue bedeutet.
* Musikbeispiel: Jean-Ferry Rebel - Tombeau de Monsieur de Lully, Septième Sonate en do mineur, 5.+6.Satz
Dies waren die letzten beiden Sätze des Tombeau de Monsieur de Lully von Jean Ferry Rebel, gespielt von L'Assemblée des Honnestes curieux.
Nach Marais und Händel ist dies die dritte Veröffentlichung des 1997 gegründeten Ensembles, in dessen Mittelpunkt die Geigerin Amandine Beyer steht. Sie gehört mit zur Spitzenklasse in der Gilde der Barockgeiger und wurde schon mit Preisen wie zum Beispiel beim Vivaldi-Wettbewerb 2001 in Turin ausgezeichnet.
Und auch das Ensemble hat Wettbewerbserfolge vorzuweisen, so erhielt es bereits ein Jahr nach Gründung den 1.Preis und den Preis der Jury beim italienischen Alte-Musik-Wettbewerb "Premio Bonporti" in Rovereto. Die Mitglieder, die aus Frankreich, Spanien und Taiwan stammen, spielen unter anderem auch in renommierten Barockorchestern wie La Grande ècurie e la Chambre du Roi, Amsterdam Baroque Orchestra, Anima Eterna oder Concerto Köln.
Den Namen übernahm das Ensemble von der "Versammlung der ehrenhaften Neugierigen", der "Honnestes Curieux", eine Gruppe von Musikern, die Jacques Champion de Chambonnières 1641 gegründet hatte, um öffentliche Konzerte zu veranstalten.
Neben Amandine Beyer spielen in dieser Aufnahme Alba Roca - Violine, Baldomero Barciela, Bass-Viola da gamba, Ronaldo Lopes - Theorbe und Chiao-Pin Kuo – Cembalo.
Die Besetzung des Continuos hier mit einer Bass-Viola da gamba macht einen zusätzlichen Reiz dieser exquisiten Aufnahme aus, zumal wenn dieses Instrument so klangschön gespielt wird, wie von Baldomero Barciela. Für alle Liebhaber von Violinmusik des 17./18.Jahrhunderts ist diese CD ein Muss, wenn man auch den Musikern einen etwas brillanteren Gesamtklang hätte zustehen können.
Hören Sie hier zum Abschluss noch die Chaconne aus der 11.Sonate der Sammlung von 1712 mit 12 Sonaten zu zwei und drei Stimmen. Die Chaconne gehört zu den Haupt-Tänzen in der französischen Oper und Rebel hat sie zum Beispiel auch oft in seinen choreographischen Symphonies verwendet. In dieser Sammlung ist sie der einzige Tanzsatz.
* Musikbeispiel: Jean-Ferry Rebel - Ouzième Sonate en si bémol majeur, 4.Chaconne /Gay
Jean-Ferry Rebel: Sonates pour Violons & Basse continue
L’Assemblée des Honnestes Curieux
Label: ZigZag Territoires/Vertrieb Harmonia Mundi
LC-10894 (zu beziehen auch über note1)
Bestell-Nr.: ZZT051102