Die junge italienische Pianistin Fabiana Biasini spielt Josef Hofmann. Der Mann mit dem deutschen Namen und Kultur-Background wurde 1876 in Polen bei Krakau geboren. 1957 starb er in Los Angeles. Hochverehrt als Pianist, weiß die Römerin Biasini, die an der Julliard School in New York studierte und Pianistin "in residence" des Orchestra di Roma e del Lazio ist:
"Er galt als einer der besten seiner Zeit. Rachmaninoff wurde einmal gefragt, wen er für die größten lebenden Pianisten halte: "Nun, antwortete er, es gibt Hofmann und es gibt mich." Hofmann war der einzige Privatschüler, den Anton Rubinstein jemals annahm. "
Und doch ist der Sohn eines Dirigenten und einer Opernsängerin, der bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs in Berlin lebte, heute so gut wie unbekannt. Schallplattenaufnahmen mit seiner Kunst haben Seltenheitswert. Vielleicht liegt das daran, dass er schon 1938 seine Konzertkarriere beendete.
Schon als Siebenjähriger unternahm Hofmann Konzertreisen. In den USA war er ein Star. Seine Interpretationen romantischer und neoromantischer Kompositionen wurden auch von der Fachpresse in den höchsten Tönen gewürdigt. Doch Hofmann komponierte auch. Seit seiner Kindheit. Vor allem aber seit er 1924 Mitbegründer und Klavier-Dozent des Curtis Institute of Music in Philadelphia wurde - noch heute einer der angesehensten Musikschulen der USA. Diese Kompositionstätigkeit wurde mit den Jahren vergessen. Fabiana Biasina ist die Wiederentdeckung von Hofmanns Werken zu verdanken:
"Ich habe seine Klavierwerke wiedergefunden. Ich fand die unveröffentlichten Kompositionen in der New Yorker Public-Library und in der Kongressbibliothek in Washington. Auch in Krakau wurde ich fündig. Ich studierte diese Kompositionen, die einen großen Reiz auf mich ausüben, weil viele von ihnen wirklich großartig sind. "
Die von Fabiana Biasini bei der Stuttgarter "edition hera" eingespielte und in diesen Tagen erschienene CD gibt einen umfassenden Einblick in das pianistische Schaffen Hofmanns. Die Italienerin spielte auf einem alten Steinway "Grand Piano" aus der Zeit des Pianisten. Der Künstlerin schien dessen warme Klangfarbe angemessen, um den, so ihre Worte, Farbenreichtum der Werke Hofmanns zu unterstreichen.
Hofmanns Klavierschaffen ist vielfältig. Da sind zum einen Werke, deren Kompositionsstil und Harmonien an Hofmanns osteuropäische Heimat erinnern: melancholische Klavierwerke, voller Nostalgie und an spätromantische Vorbilder anknüpfend. Faszinierender sind allerdings die "Präludien" Opus 30: minuziöse und kurze Gefühls- und Klangbilder. Spätromantische Impressionen in Verbindung mit musikalischen Eindrücken, die er von der amerikanischen Avantgarde wie Charles Ives aufnahm, prägen hingegen das Spätwerk.
Die CD von Fabiana Biasini stellt auch eine andere, eine eher amerikanische Seite Hofmanns vor: seine von der New-Yorker Salonmusik inspirierten Kompositionen wie den "Valse Caprice". Egal was Hofmann komponierte: der Einfluss seines Lehrers Rubinstein ist unüberhörbar - auch das macht diese neue CD so reizvoll und hörenswert.
"Er galt als einer der besten seiner Zeit. Rachmaninoff wurde einmal gefragt, wen er für die größten lebenden Pianisten halte: "Nun, antwortete er, es gibt Hofmann und es gibt mich." Hofmann war der einzige Privatschüler, den Anton Rubinstein jemals annahm. "
Und doch ist der Sohn eines Dirigenten und einer Opernsängerin, der bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs in Berlin lebte, heute so gut wie unbekannt. Schallplattenaufnahmen mit seiner Kunst haben Seltenheitswert. Vielleicht liegt das daran, dass er schon 1938 seine Konzertkarriere beendete.
Schon als Siebenjähriger unternahm Hofmann Konzertreisen. In den USA war er ein Star. Seine Interpretationen romantischer und neoromantischer Kompositionen wurden auch von der Fachpresse in den höchsten Tönen gewürdigt. Doch Hofmann komponierte auch. Seit seiner Kindheit. Vor allem aber seit er 1924 Mitbegründer und Klavier-Dozent des Curtis Institute of Music in Philadelphia wurde - noch heute einer der angesehensten Musikschulen der USA. Diese Kompositionstätigkeit wurde mit den Jahren vergessen. Fabiana Biasina ist die Wiederentdeckung von Hofmanns Werken zu verdanken:
"Ich habe seine Klavierwerke wiedergefunden. Ich fand die unveröffentlichten Kompositionen in der New Yorker Public-Library und in der Kongressbibliothek in Washington. Auch in Krakau wurde ich fündig. Ich studierte diese Kompositionen, die einen großen Reiz auf mich ausüben, weil viele von ihnen wirklich großartig sind. "
Die von Fabiana Biasini bei der Stuttgarter "edition hera" eingespielte und in diesen Tagen erschienene CD gibt einen umfassenden Einblick in das pianistische Schaffen Hofmanns. Die Italienerin spielte auf einem alten Steinway "Grand Piano" aus der Zeit des Pianisten. Der Künstlerin schien dessen warme Klangfarbe angemessen, um den, so ihre Worte, Farbenreichtum der Werke Hofmanns zu unterstreichen.
Hofmanns Klavierschaffen ist vielfältig. Da sind zum einen Werke, deren Kompositionsstil und Harmonien an Hofmanns osteuropäische Heimat erinnern: melancholische Klavierwerke, voller Nostalgie und an spätromantische Vorbilder anknüpfend. Faszinierender sind allerdings die "Präludien" Opus 30: minuziöse und kurze Gefühls- und Klangbilder. Spätromantische Impressionen in Verbindung mit musikalischen Eindrücken, die er von der amerikanischen Avantgarde wie Charles Ives aufnahm, prägen hingegen das Spätwerk.
Die CD von Fabiana Biasini stellt auch eine andere, eine eher amerikanische Seite Hofmanns vor: seine von der New-Yorker Salonmusik inspirierten Kompositionen wie den "Valse Caprice". Egal was Hofmann komponierte: der Einfluss seines Lehrers Rubinstein ist unüberhörbar - auch das macht diese neue CD so reizvoll und hörenswert.