Das Phänomen nennt sich otoakustische Emissionen und ist eigentlich schon seit längerem bekannt. In den frühen 80er Jahren entdeckten Gehörforscher, dass das menschliche Ohr nicht nur Geräusche aufnimmt - sondern auch abgibt.
"Mittlerweile wissen wir, dass die äußeren Sinneshärchen als Verstärker funktionieren, die leise Geräusche ins Innenohr weiterleiten, die wir ansonsten nicht wahrnehmen würden. Wenn Schall auf sie trifft, ziehen diese Haarzellen sich schnell zusammen. Die so entstehende Energie muss irgendwohin entweichen. Der Weg des geringsten Widerstandes ist dabei, den gleichen Weg hinaus zu nehmen, wie die Schall ins Ohr hineingekommen ist, über die Knochen des Mittelohrs nach draußen. Das Trommelfell funktioniert dabei wie ein Lautsprecher. Wenn wir einen kleinen Transmitter im Gehörkanal platzieren, der das Innenohr mit Geräuschen stimuliert, können wir diese Reaktion künstlich hervorrufen und aufzeichnen."
Solche kaum hörbaren Pfeiftöne sind es, die Robert Fifer unmittelbar ins Ohr hineinschickt. Der Schotte ist der Direktor der Abteilung für Audiologie und Sprachstörungen an der Universität von Miami. Was aus dem Ohr zurückkommt, sind jedoch keine hörbaren Geräusche sondern elektrische Impulse. Diese hat ein Ingenieurteam um Steve Beeby von der Schule für Elektronik- und Computerwissenschaften der Universität von Southampton ausgewertet.
"Wir fangen das zurückkommende Signal auf, bilden es optisch ab und erhalten eine wellenförmige Kurve. Bei jedem Menschen sieht diese Kurve anders aus. Sowohl auf der Zeitskala wie vom Ausschlag her sendet jedes Ohr ein individuelles Signal zurück. Damit könnte man Menschen identifizieren. Man schaut sich die Kurven verschiedener Personen an und kann einwandfrei die Unterschiede erkennen. Mit Hilfe hochempfindlicher Mikrofone, die irgendwo in einem Hohlraum des Ohres installiert sind, könnte man diese Geräusche auch aufzeichnen."
Diese otoakustischen Emissionen bewegen sich zwischen 0 und 5 Kilohertz. Der Mensch kann sie zwar nicht direkt hören. Aber wenn ultra-sensitive Mikrofone sie wahrnehmen können, liegt eine mögliche Anwendung nahe. So könnten Handys genau an der Stelle, an der man sie zum Hören ans Ohr hält, mit solchen High-Tech-Mikros ausgestattet werden, um beispielsweise telefonisch Gesprächspartner zu identifizieren. Dummerweise verändern sich die Eigenschaften dieser Geräusche aber im Laufe eines Menschenlebens, wie Robert Fifer zu bedenken gibt.
"Während wir altern, wächst unser Schädel. Damit wird auch der Gehörkanal länger und kurviger. Dieses Wachstum hat Einfluss auf die individuellen akustischen Eigenschaften der Geräusche aus unserem Ohr, die wir mit einer speziellen Person verbinden. Ich glaube, dass die Tür für die Entwicklung einer entsprechenden Technologie offen ist, aber sie müsste den Veränderungen unserer Anatomie Rechnung tragen."
Auch die Ingenieure in Southampton wissen um die mögliche Veränderbarkeit dieser biometrischen Daten, arbeiten aber bereits daran, sie aufzufangen, indem sie deren Auswertung immer wieder anpassen wollen. Steve Beeby:
"Da wir wissen, dass sich beispielsweise die Amplitude, also der Ausschlag der Kurve verändert, ihre Frequenz aber gleich bleibt, haben wir die Möglichkeit der Anpassung. In der Tat, diese Emissionen sind nicht von solcher Langfristigkeit wie ein Fingerabdruck. Aber auch der kann sich verändern, wenn Sie sich schneiden und eine Narbe zurückbleibt. Nichts ist vollkommen."
"Mittlerweile wissen wir, dass die äußeren Sinneshärchen als Verstärker funktionieren, die leise Geräusche ins Innenohr weiterleiten, die wir ansonsten nicht wahrnehmen würden. Wenn Schall auf sie trifft, ziehen diese Haarzellen sich schnell zusammen. Die so entstehende Energie muss irgendwohin entweichen. Der Weg des geringsten Widerstandes ist dabei, den gleichen Weg hinaus zu nehmen, wie die Schall ins Ohr hineingekommen ist, über die Knochen des Mittelohrs nach draußen. Das Trommelfell funktioniert dabei wie ein Lautsprecher. Wenn wir einen kleinen Transmitter im Gehörkanal platzieren, der das Innenohr mit Geräuschen stimuliert, können wir diese Reaktion künstlich hervorrufen und aufzeichnen."
Solche kaum hörbaren Pfeiftöne sind es, die Robert Fifer unmittelbar ins Ohr hineinschickt. Der Schotte ist der Direktor der Abteilung für Audiologie und Sprachstörungen an der Universität von Miami. Was aus dem Ohr zurückkommt, sind jedoch keine hörbaren Geräusche sondern elektrische Impulse. Diese hat ein Ingenieurteam um Steve Beeby von der Schule für Elektronik- und Computerwissenschaften der Universität von Southampton ausgewertet.
"Wir fangen das zurückkommende Signal auf, bilden es optisch ab und erhalten eine wellenförmige Kurve. Bei jedem Menschen sieht diese Kurve anders aus. Sowohl auf der Zeitskala wie vom Ausschlag her sendet jedes Ohr ein individuelles Signal zurück. Damit könnte man Menschen identifizieren. Man schaut sich die Kurven verschiedener Personen an und kann einwandfrei die Unterschiede erkennen. Mit Hilfe hochempfindlicher Mikrofone, die irgendwo in einem Hohlraum des Ohres installiert sind, könnte man diese Geräusche auch aufzeichnen."
Diese otoakustischen Emissionen bewegen sich zwischen 0 und 5 Kilohertz. Der Mensch kann sie zwar nicht direkt hören. Aber wenn ultra-sensitive Mikrofone sie wahrnehmen können, liegt eine mögliche Anwendung nahe. So könnten Handys genau an der Stelle, an der man sie zum Hören ans Ohr hält, mit solchen High-Tech-Mikros ausgestattet werden, um beispielsweise telefonisch Gesprächspartner zu identifizieren. Dummerweise verändern sich die Eigenschaften dieser Geräusche aber im Laufe eines Menschenlebens, wie Robert Fifer zu bedenken gibt.
"Während wir altern, wächst unser Schädel. Damit wird auch der Gehörkanal länger und kurviger. Dieses Wachstum hat Einfluss auf die individuellen akustischen Eigenschaften der Geräusche aus unserem Ohr, die wir mit einer speziellen Person verbinden. Ich glaube, dass die Tür für die Entwicklung einer entsprechenden Technologie offen ist, aber sie müsste den Veränderungen unserer Anatomie Rechnung tragen."
Auch die Ingenieure in Southampton wissen um die mögliche Veränderbarkeit dieser biometrischen Daten, arbeiten aber bereits daran, sie aufzufangen, indem sie deren Auswertung immer wieder anpassen wollen. Steve Beeby:
"Da wir wissen, dass sich beispielsweise die Amplitude, also der Ausschlag der Kurve verändert, ihre Frequenz aber gleich bleibt, haben wir die Möglichkeit der Anpassung. In der Tat, diese Emissionen sind nicht von solcher Langfristigkeit wie ein Fingerabdruck. Aber auch der kann sich verändern, wenn Sie sich schneiden und eine Narbe zurückbleibt. Nichts ist vollkommen."