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Kleiner Mond bei großem Stern

Heute Abend ist es kinderleicht, Antares, den Hauptstern im Skorpion, am Himmel ausfindig zu machen. Denn der Halbmond steht in den Abendstunden genau oberhalb des rötlichen Sterns.

Von Dirk Lorenzen |
    Auch aus der Großstadt ist Antares gut zu sehen - vorausgesetzt der Blick tief an den Südwesthimmel ist nicht von Bäumen oder hohen Häusern versperrt.

    Der Name Antares bedeutet im Griechischen Gegenmars. Die markante Farbe des Sterns erinnert in der Tat an den Planeten Mars.

    Doch Antares hat sonst nichts mit dem staubigen Planeten gemein. Er ist eine gigantische Gaskugel in etwa sechshundert Lichtjahren Entfernung.

    Antares gehört zu den größten Sternen, die mit bloßem Auge am Himmel zu erkennen sind. Stünde er an der Stelle der Sonne, so hätte er bereits Merkur, Venus, Erde und Mars verschlungen. Seine äußeren Schichten reichten fast bis zur Jupiterbahn.

    Unser Mond sieht am Himmel zwar viel größer aus - doch das liegt einfach daran, dass er uns viel näher ist. Tatsächlich ist der Durchmesser von Antares fast zweihunderttausend Mal größer als der des Mondes.

    Antares strahlt 65000mal so viel Energie ab wie die Sonne. Er wird sich diese Verschwendung nicht mehr lange leisten können und recht bald als Supernova explodieren, was bei den Astronomen bekanntlich morgen, übermorgen oder in hunderttausend Jahren heißt.

    Sollte Antares bereits heute Abend als Supernova aufleuchten, so stünde unterhalb des Mondes ein Stern, der für die nächsten Wochen so hell wie der Vollmond leuchtet - und dann für immer verschwindet.

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