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Kleiner Satellit ganz groß

Zu den wenig bekannten Weltraummissionen gehört der SAMPEX-Satellit, der heute vor 20 Jahren vom Raketenstartplatz Vandenberg in Kalifornien aus in die Erdumlaufbahn geflogen ist. Der mit nur gut 150 Kilogramm Gewicht sehr kleine Satellit hat geradezu Weltraumgeschichte geschrieben, ist er doch der erste aus der "Small Explorer"-Serie der US-Weltraumbehörde NASA.

Von Dirk Lorenzen |
    Diese "kleinen Forscher" sind Missionen, die sehr leicht und technisch vergleichsweise einfach sind, nur gut 30Millionen US-Dollar kosten und sich binnen weniger Jahre realisieren lassen. In Zeiten, in denen Raumfahrtprojekte oft Jahrzehnte für Planung, Bau und Start brauchen, sind die Small Explorer bei Wissenschaftlern sehr beliebt.

    SAMPEX hat mit vier Instrumenten an Bord gemessen, welche geladenen Teilchen in der Magnetosphäre der Erde vorkommen und welche Energie sie haben. Diese Teilchen stammen überwiegend aus der Sonne, aus dem Gas zwischen den Sternen und von Supernova-Explosionen in unserer Milchstraße. An dieser sehr clever konstruierten Mission waren Wissenschaftler aus den USA und vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching beteiligt.

    Ursprünglich sollte der Satellit nur drei Jahre im Einsatz sein, aber er hielt vier Mal länger durch. Ende Juni 2004 wurde die wissenschaftliche Mission beendet – doch SAMPEX kreist weiter um die Erde. Auf seiner Bahn in 360 Kilometer Höhe zieht er drei- bis viermal am Tag auch über Mitteleuropa hinweg. Leider ist der Satellit aber zu klein, um ihn mit bloßem Auge am Nachthimmel auszumachen.

    NASA-Website der SAMPEX-Mission
    Aktuelle Position des Satelliten SAMPEX
    Das Explorers-Programm der NASA
    Die Sonne wird auch künftig intensiv erforscht
    SAMPEX erforschte u.a. die Teilchenstrahlung der Sonne (ESA/NASA)