Eine Uraufführung mitten auf dem Acker, hier standen früher Kasernen der Sowjetarmee: Symphonie mit vier Hochsitzen, Spitzhacke, Besen und Kettensäge - zum Festakt anlässlich einer Neuemission an der Umweltbörse. Die Waldaktie wird gehandelt: gesicherte Dividende, tägliche Ausschüttung, mehr als 100 Jahre wachsender Gewinn. Die Geschäftsidee ist einfach wie genial. Mit dem Erwerb einer Waldaktie kann man künftig in Mecklenburg-Vorpommern CO2-neutral Urlaub machen.
Die Rechnung lautet so: Eine vierköpfige Familie setzt bei der Anreise in den Nordosten und während eines zweiwöchigen Urlaubs rund 800 Kilogramm Kohlenmonoxid frei. Alles wissenschaftlich berechnet, erklärt Bernd Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverbandes:
"Wir haben das nicht aus der Tasche gezaubert, sondern richtig berechnet, wie viele Bayern kommen hier hoch, wie viel Baden-Württemberger? Wir haben das gewichtet und dann den Durchschnittsbayern genommen und den Durchschnittsdeutschlandurlauber mit der Durchschnittsentfernung und so weiter, Und dann kann ich wirklich mit dem Baum, der dann wächst, gegensteuern, der schnüffelt dann die 800 Kilogramm auf, beziehungsweise auf dieser Fläche werden die 800 Kilogramm über einen längeren Zeitraum dann gebunden."
Um die Menge CO2 zu binden, braucht man rund zehn Quadratmeter Wald . Um die wiederum zu pflegen, braucht es zehn Euro - so viel kostet eine Waldaktie. Für Fischer eine Aktie mit Mehrwert:
"Es ist erlebbar! Ich kann mal wieder hierher fahren und den Baum anfassen und auch sehen, wie lange das dauert, wie langsam das geht. Ein Baum ist schnell gefällt, aber Generationen braucht man, bis er dann wieder gewachsen ist."
Mit Schautafeln, Führungen und Bildungsveranstaltungen wird über das Potenzial des wachsenden Holzes und weitere Möglichkeiten des Klimaschutzes informiert. Kleinaktionäre können ihren Baum selber pflanzen, das soll die Bindung zum Land erhöhen. Großaktionäre erhalten zum Beispiel einen zehn Kubikzentimeter großen Holzwürfel. In diesem Würfel, so ist zu lesen, steckt die Energie von einem viertel Liter Benzin. Damit kann ein Mittelklassewagen vier Kilometer fahren, Und um diese Menge wachsen zu lassen, würde ein Hektar Wald ungefähr eine Stunde benötigen:
"Und da wir in einem Land sind, das doch noch ein bisschen Platz hat, wo wir auch relativ wenig Wald haben, da kann man sagen: Die Idee hat Zukunft, weil wir ja doch noch ein bisschen Fläche haben."
Vier Klimawälder sind geplant. Der Umweltminister Backhaus pflanzt mit Begeisterung die erste der 100 Traubeneichen:
"Ich habe in meinem Leben schon viele Bäume gepflanzt und würde mich freuen, wenn diese Waldaktie zu großem Erfolg käme."
Die Aktie mit der Nummer eins gehört allerdings dem Schauspieler Axel Prahl. Der Tatortkommissar, der seine Fälle in Münster immer mit dem Fahrrad löst, hat in diesem Jahr in Mecklenburg Urlaub gemacht und 50 Aktien geordert. Auch der Reiseveranstalter Ameropa verschenkt in diesem Jahr zu Weihnachten Waldaktien:
"Man muss kleine Schritte tun. Wir werden das Weltklima nicht wesentlich beeinflussen, aber nur immer reden und nichts tun, ist auch nicht das Richtige."
"Sicherlich muss man auch ganz klar sagen, dass wir damit nicht die Welt retten werden, das ist eher eine Sache, die zum Nachdenken anregen soll und einfach auch ein Stückchen persönliches Engagement rauskitzelt."
Am Rande der Veranstaltung machten die Bündnisgrünen eine andere Rechnung auf. Wenn das geplante Steinkohlekraftwerk jährlich zehn Millionen Tonnen CO2 in die Luft bläst, dann bräuchte man rund eine Million Hektar Wald, um das zu neutralisieren. Das sind rund 40 Prozent der Landesfläche. Und irgendwann geht auch im dünn besiedelsten Bundesland der Platz aus.
Die Rechnung lautet so: Eine vierköpfige Familie setzt bei der Anreise in den Nordosten und während eines zweiwöchigen Urlaubs rund 800 Kilogramm Kohlenmonoxid frei. Alles wissenschaftlich berechnet, erklärt Bernd Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverbandes:
"Wir haben das nicht aus der Tasche gezaubert, sondern richtig berechnet, wie viele Bayern kommen hier hoch, wie viel Baden-Württemberger? Wir haben das gewichtet und dann den Durchschnittsbayern genommen und den Durchschnittsdeutschlandurlauber mit der Durchschnittsentfernung und so weiter, Und dann kann ich wirklich mit dem Baum, der dann wächst, gegensteuern, der schnüffelt dann die 800 Kilogramm auf, beziehungsweise auf dieser Fläche werden die 800 Kilogramm über einen längeren Zeitraum dann gebunden."
Um die Menge CO2 zu binden, braucht man rund zehn Quadratmeter Wald . Um die wiederum zu pflegen, braucht es zehn Euro - so viel kostet eine Waldaktie. Für Fischer eine Aktie mit Mehrwert:
"Es ist erlebbar! Ich kann mal wieder hierher fahren und den Baum anfassen und auch sehen, wie lange das dauert, wie langsam das geht. Ein Baum ist schnell gefällt, aber Generationen braucht man, bis er dann wieder gewachsen ist."
Mit Schautafeln, Führungen und Bildungsveranstaltungen wird über das Potenzial des wachsenden Holzes und weitere Möglichkeiten des Klimaschutzes informiert. Kleinaktionäre können ihren Baum selber pflanzen, das soll die Bindung zum Land erhöhen. Großaktionäre erhalten zum Beispiel einen zehn Kubikzentimeter großen Holzwürfel. In diesem Würfel, so ist zu lesen, steckt die Energie von einem viertel Liter Benzin. Damit kann ein Mittelklassewagen vier Kilometer fahren, Und um diese Menge wachsen zu lassen, würde ein Hektar Wald ungefähr eine Stunde benötigen:
"Und da wir in einem Land sind, das doch noch ein bisschen Platz hat, wo wir auch relativ wenig Wald haben, da kann man sagen: Die Idee hat Zukunft, weil wir ja doch noch ein bisschen Fläche haben."
Vier Klimawälder sind geplant. Der Umweltminister Backhaus pflanzt mit Begeisterung die erste der 100 Traubeneichen:
"Ich habe in meinem Leben schon viele Bäume gepflanzt und würde mich freuen, wenn diese Waldaktie zu großem Erfolg käme."
Die Aktie mit der Nummer eins gehört allerdings dem Schauspieler Axel Prahl. Der Tatortkommissar, der seine Fälle in Münster immer mit dem Fahrrad löst, hat in diesem Jahr in Mecklenburg Urlaub gemacht und 50 Aktien geordert. Auch der Reiseveranstalter Ameropa verschenkt in diesem Jahr zu Weihnachten Waldaktien:
"Man muss kleine Schritte tun. Wir werden das Weltklima nicht wesentlich beeinflussen, aber nur immer reden und nichts tun, ist auch nicht das Richtige."
"Sicherlich muss man auch ganz klar sagen, dass wir damit nicht die Welt retten werden, das ist eher eine Sache, die zum Nachdenken anregen soll und einfach auch ein Stückchen persönliches Engagement rauskitzelt."
Am Rande der Veranstaltung machten die Bündnisgrünen eine andere Rechnung auf. Wenn das geplante Steinkohlekraftwerk jährlich zehn Millionen Tonnen CO2 in die Luft bläst, dann bräuchte man rund eine Million Hektar Wald, um das zu neutralisieren. Das sind rund 40 Prozent der Landesfläche. Und irgendwann geht auch im dünn besiedelsten Bundesland der Platz aus.