Extremwetterkongress
Klimaexperten halten Erderwärmung um drei Grad Celsius bis 2050 für möglich

Experten halten eine globale Erwärmung um drei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau bis 2050 für möglich. In der Folge könnte die zusätzliche Erwärmung in den kommenden 25 Jahren genauso stark ausfallen wie in den vergangenen 150 Jahren, erklärten die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die Deutsche Meteorologische Gesellschaft anlässlich des Extremwetterkongresses in Hamburg.

    Ein mehrfach verzweigter Blitz am dunklen Himmel über der Silhouette eines Baumes
    Extremwetterereignisse könnten nach Einschätzung von Klimaexperten zunehmen (Symbolbild). (imago/STAR-MEDIA)
    Für Deutschland würde eine "Drei-Grad-Welt" eine erhebliche Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitze, Starkregen und Dürre bedeuten, warnten die Experten. Heiße Sommertage könnten gegenüber der vorindustriellen Zeit um zehn Grad wärmer ausfallen und damit zu einer erheblich größeren Gesundheitsbelastung werden.

    Gesellschaften: Klimaschutz und Klimaanpassung gleichzeitig betreiben

    Die Politik müsse unverzüglich ein wirksameres Programm zur Eindämmung von menschengemachten Klimaänderungen aufsetzen, forderten die Wissenschaftler. Es sei dringend notwendig, Klimaschutz und Klimaanpassung gleichzeitig zu betreiben. Ein Teil der weiteren globalen Erwärmung sei aber auch bei intensivsten Schutzmaßnahmen nicht mehr zu verhindern.
    Ohne Klimaschutz drohten zudem massive Wohlstandsverluste durch Hochwasser, Ernteausfälle und Gesundheitsschäden, ergänzte die Klimaexpertin Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Bis 2050 könnten die Klimaschäden auf bis zu 900 Milliarden Euro steigen, gleichzeitig seien Milliardeninvestitionen in die Klimaanpassung nötig.

    Gesellschaften haben schon vor Jahrzehnten gewarnt

    Die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die Deutsche Meteorologische Gesellschäft hätten bereits vor fast vier Jahrzehnten in einem gemeinsamen Papier vor der drohenden Klimaänderung in dieser Dimension gewarnt, betonte der DMG-Vorsitzende Böttcher. Dies unterstreiche die Verlässlichkeit wissenschaftlich abgesicherter Aussagen.
    Diese Nachricht wurde am 25.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.