Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

Klimapolitik
Neue Klimaziele für Washington und Peking

US-Präsident Obama spricht von einem Meilenstein in den amerikanisch-chinesischen Beziehungen. Die USA und China haben sich in Peking darauf geeinigt, ihren CO2-Ausstoß zu begrenzen und erneuerbare Energien weiter auszubauen. Es ist das erste Mal, dass China einen Zeitraum für seine Klimaziele nennt.

12.11.2014
    US-Präsident Obama und Chinas Staatspräsident Xi schütteln sich die Hände.
    Zum ersten Mal nennt China einen halbwegs konkreten Fahrplan für seine Klimaziele. (picture alliance / dpa / How Hwee Young)
    Die Ankündigungen von US-Präsident Barack Obama und Chinas Staatschef Xi Jingping sind zunächst einmal Pläne. Beide Länder stoßen weltweit mit Abstand am meisten des Treibhausgases Kohlendioxid aus. Verbindliche Klimaziele haben sie bisher abgelehnt.
    Höhepunkt des Kohlendioxidausstoßes in China bis 2030
    Was Obama nun als "Meilenstein" feiert und ein US-Regierungsbeamter als "historischen Schritt" bezeichnet, bedeutet für China aber keine Festlegung auf eine Reduktion der Emissionen. Pekings Ziel heißt: Bis 2030 soll der Höhepunkt des Kohlendioxidausstoßes erreicht sein, bis dahin setzt das wirtschaftlich weiter wachsende Land noch auf den Bau neuer Kohlekraftwerke. Gleichzeitig stimmten Xi und Obama aber überein, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen und in diesem Bereich enger zusammenzuarbeiten. China will den Anteil regenerativer Energien an der gesamten Stromerzeugung bis 2030 auf etwa ein Fünftel steigern.
    Washington hat dagegen seine Ziele zur Reduktion des CO2-Ausstoßes verschärft. Bis spätestens im Jahr 2025 sollen sie um 25 bis 28 Prozent niedriger liegen als im Jahr 2005. Bislang hatten die USA lediglich eine Reduktion von 17 Prozent bis 2020 angepeilt. Die US-Regierung ist zudem zuversichtlich, die Pläne auch gegen den von Republikanern beherrschten Kongress durchsetzen zu können. Dort werden die neuen Klimaziele vermutlich verbreitet auf Skepsis treffen.
    Umweltschützer fordern mehr
    Umweltschützern gehen die Vereinbarungen zwischen China und den USA nicht weit genug. Die Ankündigung sei ein Schritt in die richtige Richtung, hieß es von der Organisation Greenpeace. Dennoch müssten beide Länder mehr im Kampf gegen den Ausstoß von Treibhausgasen unternehmen.
    Im kommenden Jahr sollen bei der UNO-Klimakonferenz in Paris neue, verbindliche Ziele für die internationale Gemeinschaft festgelegt werden. Die Verhandlungen dazu laufen eher schleppend - US-Präsident Obama und sein chinesischer Kollege Xi hoffen aber, dass die neu genannten Klimaziele zwischen beiden Ländern andere Staaten anspornen, ähnliche Projekte anzugehen.
    (pr/fe)