Frank Olbert: Herr Schmitz, warum findet die jährliche Präsentation der interessantesten ARD-Hörspiele in diesem Jahr in Köln und nicht in Berlin statt?
Wolfgang Schmitz: Das hat sich relativ kurzfristig entschieden. Die "Woche des Hörspiels" in Berlin, eine traditionsreiche Veranstaltung, ist in diesem Jahr vom Veranstalter abgesagt worden. Da wir aber in der ARD nicht darauf verzichten wollten, auch in diesem Jahr dem Hörspiel ein breites Forum zu geben, haben wir auf Bitten der ARD kurzfristig entschieden, das hier in Köln zu veranstalten.
Frank Olbert: Die meisten Hörspieldramaturgen bedauern ja, dass die "Woche des Hörspiels" in Berlin nicht stattfindet.
Wolfgang Schmitz: Wir haben jetzt erstmal eine Situation, die für den Herbst 2004 gilt. Wir wollen sehen, was im Jahr 2005 und folgende passiert.
Frank Olbert: Jetzt haben Sie das Programm in relativ kurzer Zeit stemmen müssen. Was wird man denn erleben, wenn man die Hörspieltage besucht?
Wolfgang Schmitz: Man wird eins erleben können, was auch in Berlin zum Kern der Veranstaltung gehört hat: Man wird dem Hörspiel begegnen können. Die ARD-Anstalten - und alle nehmen teil - haben die aus ihrer Sicht interessantesten Produktionen gemeldet, die wir dem Publikum vorführen werden. In vielen Fällen sind die Regisseure, die Bearbeiter oder Autoren anwesend und man wird über ihre Produktionen diskutieren können.
Uns ist ganz wichtig, dass wir ein Forum für das Hörspiel herstellen, aber auch dass wir die Zielgruppen für das Hörspiel möglichst verbreitern. Wir haben in den letzten Jahren ja gerade im WDR die Erfahrung gemacht, dass Hörspiel und Jugend sich nicht ausschließen. Insbesondere mit dem, was wir im Hörspielbereich bei Eins Live gemacht haben, ist es uns gelungen wieder ein junges Publikum für das Hörspiel zu interessieren. In diesem Sinne wollen wir den Dialog mit dem Publikum suchen, aber möglichst in diesen Tagen auch neue Freunde für das Hörspiel gewinnen.
Frank Olbert: Wie sehen Sie die Stellung des Hörspiels in der ARD? Im Zuge der Gebührendebatte war ja immer wieder die Rede vom Sparen. Muss man sich jetzt Sorgen machen?
Wolfgang Schmitz: Also, wenn ich meinen eigenen Intendanten richtig verstanden habe, geht es darum, gerade nicht am Programm zu sparen. Deshalb müssen wir darüber nachdenken, ob wir uns die vielen zusätzlichen gesellschaftlichen Engagements in Zukunft noch leisten können. Für den WDR kann ich sagen: gerade aus der Entwicklung der letzten Jahre sehe ich sehr optimistisch in die Zukunft. Da erfahren wir wirklich eine Art Renaissance des Hörspiels.
Die "Tage des Hörspiels" finden vom 4. bis zum 7. November im Funkhaus Wallraffplatz in Köln statt. Insgesamt zehn Hörspiele stellt die ARD vor - von Rona Munros Stück "Eisen" bis "Nico - Sphinx aus Eis" von Werner Fritsch Anschließend können die Hörer mit Autoren und Regisseuren diskutieren. Am Freitag den 5. November bietet der Westdeutsche Rundfunk Führungen durch seine Studios an. Am Samstag den 6. November sind die jüngsten Hörer zum Kinderhörspieltag eingeladen. Zum Abschluss am Sonntag wird der mit 2000 Euro dotierte Online-Award vergeben. An der Abstimmung zu diesem Publikumspreis kann sich jeder beteiligen, der über einen Internet-Anschluss verfügt. Unter www.radio.ard.de können die Teilnehmerstücke angehört und benotet werden. Auch das ausführliche Programm ist dort nachzulesen.
Auf das der Kölner Dom vor lauter Klängen zu wackeln beginne: Parallel zu den ARD-Hörspieltagen und dem Hörspielforum veranstalten WDR 3, die Koelnmesse und das Skulpturenmuseum in Marl das Klangkunstfestival "SoundArt Köln 2004".Vom 28. Oktober bis zum 11. November stellen das "Studio für Elektronische Musik" und das "Studio Akustische Kunst" im Kleinen Rheinsaal der Kölner Messe Produktionen aus 50 Jahren vor. Von Karlheinz Stockhausen, der im 1951 gegründeten "Studio für Elektronische Musik" eine einmalige Arbeits- und Experimentiermöglichkeit fand, bis John Cage, dessen Beschäftigung mit James Joyce auf Anregung von WDR-Redakteur Klaus Schöning zum "Roaratorio" wurde. Aktuelle Produktionen sind im Surroundklang zu erleben, etwa Michael Riesslers "Berenice Tableau". Auch einige historische 8- und 12-Kanalproduktionen werden im Kleinen Rheinsaal zu vorgestellt
Paarungen besonderer Art bieten die beiden Konzerte zum Festival: Am 29. und am 30. Oktober treffen sich im WDR Funkhaus verschiedene Soundkünstler zum Turntable-Duell, etwa Frank Niehusmann und Janek Schaefer, die Originaltöne, manipulierte Vynilsounds und Frequenzmodulationen mixen. Die Konzerttermine: Samstag, 29. und Sonntag, 30. Oktober, 21.30 Uhr, Funkhaus Wallrafplatz in Köln. WDR 3 sendet die Mitschnitte jeweils ab 23.05 Uhr.
Wolfgang Schmitz: Das hat sich relativ kurzfristig entschieden. Die "Woche des Hörspiels" in Berlin, eine traditionsreiche Veranstaltung, ist in diesem Jahr vom Veranstalter abgesagt worden. Da wir aber in der ARD nicht darauf verzichten wollten, auch in diesem Jahr dem Hörspiel ein breites Forum zu geben, haben wir auf Bitten der ARD kurzfristig entschieden, das hier in Köln zu veranstalten.
Frank Olbert: Die meisten Hörspieldramaturgen bedauern ja, dass die "Woche des Hörspiels" in Berlin nicht stattfindet.
Wolfgang Schmitz: Wir haben jetzt erstmal eine Situation, die für den Herbst 2004 gilt. Wir wollen sehen, was im Jahr 2005 und folgende passiert.
Frank Olbert: Jetzt haben Sie das Programm in relativ kurzer Zeit stemmen müssen. Was wird man denn erleben, wenn man die Hörspieltage besucht?
Wolfgang Schmitz: Man wird eins erleben können, was auch in Berlin zum Kern der Veranstaltung gehört hat: Man wird dem Hörspiel begegnen können. Die ARD-Anstalten - und alle nehmen teil - haben die aus ihrer Sicht interessantesten Produktionen gemeldet, die wir dem Publikum vorführen werden. In vielen Fällen sind die Regisseure, die Bearbeiter oder Autoren anwesend und man wird über ihre Produktionen diskutieren können.
Uns ist ganz wichtig, dass wir ein Forum für das Hörspiel herstellen, aber auch dass wir die Zielgruppen für das Hörspiel möglichst verbreitern. Wir haben in den letzten Jahren ja gerade im WDR die Erfahrung gemacht, dass Hörspiel und Jugend sich nicht ausschließen. Insbesondere mit dem, was wir im Hörspielbereich bei Eins Live gemacht haben, ist es uns gelungen wieder ein junges Publikum für das Hörspiel zu interessieren. In diesem Sinne wollen wir den Dialog mit dem Publikum suchen, aber möglichst in diesen Tagen auch neue Freunde für das Hörspiel gewinnen.
Frank Olbert: Wie sehen Sie die Stellung des Hörspiels in der ARD? Im Zuge der Gebührendebatte war ja immer wieder die Rede vom Sparen. Muss man sich jetzt Sorgen machen?
Wolfgang Schmitz: Also, wenn ich meinen eigenen Intendanten richtig verstanden habe, geht es darum, gerade nicht am Programm zu sparen. Deshalb müssen wir darüber nachdenken, ob wir uns die vielen zusätzlichen gesellschaftlichen Engagements in Zukunft noch leisten können. Für den WDR kann ich sagen: gerade aus der Entwicklung der letzten Jahre sehe ich sehr optimistisch in die Zukunft. Da erfahren wir wirklich eine Art Renaissance des Hörspiels.
Die "Tage des Hörspiels" finden vom 4. bis zum 7. November im Funkhaus Wallraffplatz in Köln statt. Insgesamt zehn Hörspiele stellt die ARD vor - von Rona Munros Stück "Eisen" bis "Nico - Sphinx aus Eis" von Werner Fritsch Anschließend können die Hörer mit Autoren und Regisseuren diskutieren. Am Freitag den 5. November bietet der Westdeutsche Rundfunk Führungen durch seine Studios an. Am Samstag den 6. November sind die jüngsten Hörer zum Kinderhörspieltag eingeladen. Zum Abschluss am Sonntag wird der mit 2000 Euro dotierte Online-Award vergeben. An der Abstimmung zu diesem Publikumspreis kann sich jeder beteiligen, der über einen Internet-Anschluss verfügt. Unter www.radio.ard.de können die Teilnehmerstücke angehört und benotet werden. Auch das ausführliche Programm ist dort nachzulesen.
Auf das der Kölner Dom vor lauter Klängen zu wackeln beginne: Parallel zu den ARD-Hörspieltagen und dem Hörspielforum veranstalten WDR 3, die Koelnmesse und das Skulpturenmuseum in Marl das Klangkunstfestival "SoundArt Köln 2004".Vom 28. Oktober bis zum 11. November stellen das "Studio für Elektronische Musik" und das "Studio Akustische Kunst" im Kleinen Rheinsaal der Kölner Messe Produktionen aus 50 Jahren vor. Von Karlheinz Stockhausen, der im 1951 gegründeten "Studio für Elektronische Musik" eine einmalige Arbeits- und Experimentiermöglichkeit fand, bis John Cage, dessen Beschäftigung mit James Joyce auf Anregung von WDR-Redakteur Klaus Schöning zum "Roaratorio" wurde. Aktuelle Produktionen sind im Surroundklang zu erleben, etwa Michael Riesslers "Berenice Tableau". Auch einige historische 8- und 12-Kanalproduktionen werden im Kleinen Rheinsaal zu vorgestellt
Paarungen besonderer Art bieten die beiden Konzerte zum Festival: Am 29. und am 30. Oktober treffen sich im WDR Funkhaus verschiedene Soundkünstler zum Turntable-Duell, etwa Frank Niehusmann und Janek Schaefer, die Originaltöne, manipulierte Vynilsounds und Frequenzmodulationen mixen. Die Konzerttermine: Samstag, 29. und Sonntag, 30. Oktober, 21.30 Uhr, Funkhaus Wallrafplatz in Köln. WDR 3 sendet die Mitschnitte jeweils ab 23.05 Uhr.