Eine ganze Generation von Niederländern kannte es nicht anders: Immer am dritten Dienstag im September, dem sogenannten Prinsjesdag, verließ Königin Beatrix ihren Arbeitspalast Noordeinde im Zentrum von Den Haag und stieg in die Goldene Kutsche.
Vor den Absperrungen drängten sich die Schaulustigen: welches Kleid sie wohl anhaben mochte? Und vor allem: welchen Hut?
Winkend fuhr Beatrix in der Kutsche durch die Stadt. Bis hin zum altehrwürdigen Ridderzaal im Regierungsviertel, wo sie vor den Volksvertretern der beiden Kammern des Parlaments als Staatsoberhaupt die Thronrede hielt.
Dieses Mal wird sich dieser Ruf erstmals seit 126 Jahren etwas anders anhören. Denn nun sitzt wieder ein Mann auf dem niederländischen Thron: Willem Alexander. Er wird seine erste Thronrede halten. Dieser Prinsjesdag sei deshalb etwas ganz Besonderes, findet auch Ministerpräsident Mark Rutte. Geschrieben wird die Thronrede traditionell vom Premierminister. Das Staatsoberhaupt hält sie im Namen der amtierenden Regierung.
Königin Beatrix hatte in den letzten Jahren nicht viel Positives zu verkünden. Die Niederlande befinden sich in einer schweren und hartnäckigen Rezession. Die Arbeitslosigkeit ist mit über acht Prozent so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Wirtschaft wächst nicht, sondern schrumpft. Und das Haushaltsdefizit lag 2012 bei vier Prozent.
Als Antwort verordnete das Kabinett dem Land neue Sparmaßnahmen. Königin Beatrix hatte sie in ihrer letzten Thronrede angekündigt. So zum Beispiel wurde die Mehrwertsteuer von 19 auf 21 Prozent erhöht.
""Auf diese Weise werden wir das Haushaltsdefizit 2013 wieder unter drei Prozent drücken”",
sagte die Monarchin am letzten Prinsjesdag 2012:
Ihr Sohn und Nachfolger wird in seiner Thronrede ebenfalls nicht viel Positives zu berichten haben. Denn die Rechnung ging nicht auf, die Prognosen sind düster. Trotz der Milliardeneinsparungen wird für 2013 ein Haushaltsdefizit von 3,3 Prozent erwartet – und für 2014 sogar von 3,9 Prozent. Deshalb soll nun weiter gespart werden. Durch Steuererhöhungen und Kürzungen. Zum Beispiel beim Kindergeld, das ohnehin schon sehr knapp bemessen war. Bislang war die Höhe vom Alter des Kindes abhängig. Jetzt soll es nur noch einen Satz geben, der für alle gleich ist: 191 Euro pro Kind pro Quartal.
Folge der drastischen Sparpolitik: Die Niederländer geben kein Geld mehr aus. Anstatt die Wirtschaft anzukurbeln, bleibt ihr Portemonnaie geschlossen. Da half auch der geradezu verzweifelte Aufruf von Premierminister Rutte nichts: Er flehte die Wähler regelrecht an, den Euro rollen zu lassen:
""Kaufen Sie sich endlich das neue Auto oder das neue Haus. Denken Sie positiv! Haben Sie Vertrauen!”"
Doch das Vertrauen der Wähler ist minimal – auch in die eigene Regierung: Bisher haben die Rechtsliberalen von Rutte zusammen mit ihrem sozialdemokratischen Koalitionspartner 79 der 150 Parlamentssitze inne. Wären jetzt Wahlen, würden sie es nur noch auf 47 statt bisher 79 Mandate bringen.
Königstreue Oranje-Fans wollen sich trotz allem ihren Prinsjesdag nicht verderben lassen. Viele sind wie gewohnt in aller Herrgottsfrühe nach Den Haag gereist. Festlich orangefarben gekleidet, die Damen mit den verrücktesten Hutkreationen auf dem Kopf. Um Spalier zu stehen, wenn die Kutsche vorbeikommt.
Oder sie lauschen live im Fernsehen der Thronrede. Beatrix saß im Ridderzaal die letzten zehn Jahre, seit dem Tod von Prinz Claus, ganz alleine auf ihrem Thron.
König Willem Alexander hingegen weiß Maxima an seiner Seite. Welches Kleid sie wohl anhaben mag? Und vor allem: welchen Hut? Nicht alles an diesem Prinsjesdag ist anders.
Vor den Absperrungen drängten sich die Schaulustigen: welches Kleid sie wohl anhaben mochte? Und vor allem: welchen Hut?
Winkend fuhr Beatrix in der Kutsche durch die Stadt. Bis hin zum altehrwürdigen Ridderzaal im Regierungsviertel, wo sie vor den Volksvertretern der beiden Kammern des Parlaments als Staatsoberhaupt die Thronrede hielt.
Dieses Mal wird sich dieser Ruf erstmals seit 126 Jahren etwas anders anhören. Denn nun sitzt wieder ein Mann auf dem niederländischen Thron: Willem Alexander. Er wird seine erste Thronrede halten. Dieser Prinsjesdag sei deshalb etwas ganz Besonderes, findet auch Ministerpräsident Mark Rutte. Geschrieben wird die Thronrede traditionell vom Premierminister. Das Staatsoberhaupt hält sie im Namen der amtierenden Regierung.
Königin Beatrix hatte in den letzten Jahren nicht viel Positives zu verkünden. Die Niederlande befinden sich in einer schweren und hartnäckigen Rezession. Die Arbeitslosigkeit ist mit über acht Prozent so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Wirtschaft wächst nicht, sondern schrumpft. Und das Haushaltsdefizit lag 2012 bei vier Prozent.
Als Antwort verordnete das Kabinett dem Land neue Sparmaßnahmen. Königin Beatrix hatte sie in ihrer letzten Thronrede angekündigt. So zum Beispiel wurde die Mehrwertsteuer von 19 auf 21 Prozent erhöht.
""Auf diese Weise werden wir das Haushaltsdefizit 2013 wieder unter drei Prozent drücken”",
sagte die Monarchin am letzten Prinsjesdag 2012:
Ihr Sohn und Nachfolger wird in seiner Thronrede ebenfalls nicht viel Positives zu berichten haben. Denn die Rechnung ging nicht auf, die Prognosen sind düster. Trotz der Milliardeneinsparungen wird für 2013 ein Haushaltsdefizit von 3,3 Prozent erwartet – und für 2014 sogar von 3,9 Prozent. Deshalb soll nun weiter gespart werden. Durch Steuererhöhungen und Kürzungen. Zum Beispiel beim Kindergeld, das ohnehin schon sehr knapp bemessen war. Bislang war die Höhe vom Alter des Kindes abhängig. Jetzt soll es nur noch einen Satz geben, der für alle gleich ist: 191 Euro pro Kind pro Quartal.
Folge der drastischen Sparpolitik: Die Niederländer geben kein Geld mehr aus. Anstatt die Wirtschaft anzukurbeln, bleibt ihr Portemonnaie geschlossen. Da half auch der geradezu verzweifelte Aufruf von Premierminister Rutte nichts: Er flehte die Wähler regelrecht an, den Euro rollen zu lassen:
""Kaufen Sie sich endlich das neue Auto oder das neue Haus. Denken Sie positiv! Haben Sie Vertrauen!”"
Doch das Vertrauen der Wähler ist minimal – auch in die eigene Regierung: Bisher haben die Rechtsliberalen von Rutte zusammen mit ihrem sozialdemokratischen Koalitionspartner 79 der 150 Parlamentssitze inne. Wären jetzt Wahlen, würden sie es nur noch auf 47 statt bisher 79 Mandate bringen.
Königstreue Oranje-Fans wollen sich trotz allem ihren Prinsjesdag nicht verderben lassen. Viele sind wie gewohnt in aller Herrgottsfrühe nach Den Haag gereist. Festlich orangefarben gekleidet, die Damen mit den verrücktesten Hutkreationen auf dem Kopf. Um Spalier zu stehen, wenn die Kutsche vorbeikommt.
Oder sie lauschen live im Fernsehen der Thronrede. Beatrix saß im Ridderzaal die letzten zehn Jahre, seit dem Tod von Prinz Claus, ganz alleine auf ihrem Thron.
König Willem Alexander hingegen weiß Maxima an seiner Seite. Welches Kleid sie wohl anhaben mag? Und vor allem: welchen Hut? Nicht alles an diesem Prinsjesdag ist anders.