Die bisherige Approbationsordnung stammt aus den Jahr 1970 und bedarf dringend einer Neufassung - darin sind sich alle Beteiligten einig. Die Medizin-Studenten wehrten sich in den vergangenen Monaten aber gegen die nun gebilligten Änderungen. Danach soll das Physikum zum neuen Ersten Staatsexamen werden, die bisherigen drei Staatsexamen werden zum Zweiten Staatexamen zusammengefasst. Die Befürchtung der Studierenden: Durch das vorgesehene große Examen nach dem Praktischen Jahr wird das Studium verlängert, und das Examen könnte sich zum Hammerexamen entwickeln. Der Protest der Studierenden dagegen hat gewirkt. Es gab Gespräche zwischen Studierenden und der zuständigen Gesundheitsministerin Ulla Schmitt. Über die Ergebnisse sagt Özgur Onur, Aachener Medizinstudent und Mitorganisator der Proteste: "Wir sind natürlich von den Examina ausgegangen, die wir bisher schreiben, und haben die hochgerechnet. Wenn sie so bestehen bleiben und zusammengelegt werden, dann müssen wir ein Hammerexamen erwarten. Aber das Ministerium hat erklärt, dass es ein ganz neues Examen geben soll." Mit einer Neugestaltung des Examens könnte aus dem Hammerexamen dann ein Examen werden, das auch nach dem Praktischen Jahr zu schaffen ist. Ministerin Ulla Schmitt ist zufrieden, dass die heutige Bundesrats-Entscheidung den Weg für Reformen frei macht, denn Reformen sind in der Medizinerausbildung dringen nötig: "Das Berufsbild des Arztes oder der Ärztin verändert sich: Wir haben einen rasanten medizinischen Fortschritt. Man sagt, im Gesundheitswesen erneuert sich alle fünf Jahre die Grundlage. Dagegen haben wir eine Approbationsordnung, die mehr als 25 Jahre alt ist." Auch die Studierenden beginnen, sich mit der Reform abzufinden. Ein Hammerexamen soll auch mit Beteiligung von Medizin-Studenten verhindert werden, berichtet Onur: "Das Ministerium hat uns zugesagt, dass wir bei der Planung des Examens mitmachen dürfen und Vorschläge einbringen können. Wir werden versuchen, das Beste herauszuholen."
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"Medizinstudierende demonstrieren gegen einen Entwurf für eine neue Approbationsordnung - Campus & Karriere berichtete am 16. Januar 2002 über den bundesweiten Aktionstag.
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