In mehr as 500 Seminaren und Vorträgen präsentierten die Wissenschaftler der International Communications Association ICA ihre neusten Arbeiten. Wolfgang Donsbach, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Dresden, ist vormaliger Präsident des Weltverbands der Medienforschung und weiterhin Mitglied ihres Vorstands.
" Die ICA ist sehr breit gefasst. Wir haben also personale Kommunikation, und natürlich die Massenkommunikation, Gesundheitskommunikation, also auch ganz spezielle Anwendungsfelder. "
21 Fachgruppen zählt die ICA. Da geht es um alles von der Kommunikation in Familien bis hin zur Regulierung von Medienkonzernen. 69 Nationen sind vertreten. Die meisten Mitglieder arbeiten in Nordamerika oder Europa, einige in Asien, Australien oder Neuseeland, und wenige in Afrika oder Südamamerika. Mehr als 1200 Arbeiten stellten die Forscher vor. Michael Haley, Geschäftsführer der ICA:
"There is a lot of research that is being presented here in new fields such as computer game studies. And why people are doing that and how the whole computer and technology is affecting communication across all spectrums of life."
Besonders häufig, so Haley, sind es die neuen Fachgebiete, zum Beispiel Studien über Computerspiele. Erzeugen nun Gewaltspiele Gewalttaten? Darüber weiß man nicht mehr als vor einem Jahr. Einige Jugendliche, die schon zur Gewalt neigen, werden darin von solchen Spielen bestärkt. Dass Computerspiele aber Gewalt erzeugen – das konnte noch kein Forscher beweisen.
"It’s being measured all over the world, but it is most noticable in Western Europe and in the United States."
Zumindest werde jetzt gerade zur Gewaltfrage verstärkt geforscht, sagt Haley, und zwar vor allem in Westeuropa und in den Vereinigten Staaten. Zu anderen brisanten Themen gab es eindeutige Ergebnisse. Warum haben die Niederländer die EU-Verfassung niedergestimmt? Claes de Vreese, Professor aus Dänemark an der Universität Amsterdam, fand es heraus. War die Berichterstattung der Massenmedien zu negativ? Im Gegenteil:
"Wir haben gesehen, dass das positive Eindruck ist eine Mobilisierung gewesen für negative Stimmen .Viele Leute haben gesehen, dass es vielleicht nicht ist, was sie wollen, und sind mobilisiert. "
Amerikanische Kommunikationswissenschaftler diskutierten, wie die Massenmedien in ihrem Land den Irak-Krieg in Szene gesetzt haben. Zum Beispiel stellen sie fest: Der Fernsehsender Fox zeigte in seinen Nachrichten mehr Filmmaterial, das die Regierung lieferte, als es der Konkurrent CNN tat.
"Those things do look obvious to Europeans, but they are not always talked about in the United States. So some of this work I think tries to bring this up to the forefront. Bring it out and make it obvious and to put it to the record."
Europäern mag dies zwar offensichtlich erscheinen, sagt Susan Keith, Professorin von der Rutgers University in New Brunswick. In den Vereinigten Staaten aber werde darüber keineswegs immerzu gesprochen. Diese Forschungen seien auch der Versuch, die Zusammenhänge an die Oberfläche zu bringen. Sie offensichtlich zu machen und auch, sie festzuhalten.
Chinesische Wissenschaftler überraschten damit, wie offen sie in ihren Arbeiten die Pressepolitik der Kommunistischen Partei kritisieren – und zwar auch in den Studien, die sie in China selbst veröffentlichen. Indische Wissenschaftler bemängelten, die Kommunikationswissenschaft arbeite zu einseitig mit westlichen Methoden, um die Medien in Entwicklungsländern zu erforschen.
Das Glanzlicht des Kongresses setzte Jürgen Habermas. Vor allem um die Qualitätszeitungen ging es ihm in seinem Vortrag: um drohenden Schaden daraus, aus Zeitungen zu viel kommerziellen Profit schlagen zu wollen. Wir seien an dem Punkt angelangt, erkennen zu müssen: Die politische öffentliche Sphäre ist etwas anderes als nur noch ein weiterer Markt.
" And now we are at the point just to realize that the political public sphere is something else than just another market. "
" Die ICA ist sehr breit gefasst. Wir haben also personale Kommunikation, und natürlich die Massenkommunikation, Gesundheitskommunikation, also auch ganz spezielle Anwendungsfelder. "
21 Fachgruppen zählt die ICA. Da geht es um alles von der Kommunikation in Familien bis hin zur Regulierung von Medienkonzernen. 69 Nationen sind vertreten. Die meisten Mitglieder arbeiten in Nordamerika oder Europa, einige in Asien, Australien oder Neuseeland, und wenige in Afrika oder Südamamerika. Mehr als 1200 Arbeiten stellten die Forscher vor. Michael Haley, Geschäftsführer der ICA:
"There is a lot of research that is being presented here in new fields such as computer game studies. And why people are doing that and how the whole computer and technology is affecting communication across all spectrums of life."
Besonders häufig, so Haley, sind es die neuen Fachgebiete, zum Beispiel Studien über Computerspiele. Erzeugen nun Gewaltspiele Gewalttaten? Darüber weiß man nicht mehr als vor einem Jahr. Einige Jugendliche, die schon zur Gewalt neigen, werden darin von solchen Spielen bestärkt. Dass Computerspiele aber Gewalt erzeugen – das konnte noch kein Forscher beweisen.
"It’s being measured all over the world, but it is most noticable in Western Europe and in the United States."
Zumindest werde jetzt gerade zur Gewaltfrage verstärkt geforscht, sagt Haley, und zwar vor allem in Westeuropa und in den Vereinigten Staaten. Zu anderen brisanten Themen gab es eindeutige Ergebnisse. Warum haben die Niederländer die EU-Verfassung niedergestimmt? Claes de Vreese, Professor aus Dänemark an der Universität Amsterdam, fand es heraus. War die Berichterstattung der Massenmedien zu negativ? Im Gegenteil:
"Wir haben gesehen, dass das positive Eindruck ist eine Mobilisierung gewesen für negative Stimmen .Viele Leute haben gesehen, dass es vielleicht nicht ist, was sie wollen, und sind mobilisiert. "
Amerikanische Kommunikationswissenschaftler diskutierten, wie die Massenmedien in ihrem Land den Irak-Krieg in Szene gesetzt haben. Zum Beispiel stellen sie fest: Der Fernsehsender Fox zeigte in seinen Nachrichten mehr Filmmaterial, das die Regierung lieferte, als es der Konkurrent CNN tat.
"Those things do look obvious to Europeans, but they are not always talked about in the United States. So some of this work I think tries to bring this up to the forefront. Bring it out and make it obvious and to put it to the record."
Europäern mag dies zwar offensichtlich erscheinen, sagt Susan Keith, Professorin von der Rutgers University in New Brunswick. In den Vereinigten Staaten aber werde darüber keineswegs immerzu gesprochen. Diese Forschungen seien auch der Versuch, die Zusammenhänge an die Oberfläche zu bringen. Sie offensichtlich zu machen und auch, sie festzuhalten.
Chinesische Wissenschaftler überraschten damit, wie offen sie in ihren Arbeiten die Pressepolitik der Kommunistischen Partei kritisieren – und zwar auch in den Studien, die sie in China selbst veröffentlichen. Indische Wissenschaftler bemängelten, die Kommunikationswissenschaft arbeite zu einseitig mit westlichen Methoden, um die Medien in Entwicklungsländern zu erforschen.
Das Glanzlicht des Kongresses setzte Jürgen Habermas. Vor allem um die Qualitätszeitungen ging es ihm in seinem Vortrag: um drohenden Schaden daraus, aus Zeitungen zu viel kommerziellen Profit schlagen zu wollen. Wir seien an dem Punkt angelangt, erkennen zu müssen: Die politische öffentliche Sphäre ist etwas anderes als nur noch ein weiterer Markt.
" And now we are at the point just to realize that the political public sphere is something else than just another market. "