Clown Company, das soll die spöttische Bezeichnung bei Google für das neue Videoportal sein. Das berichten seit zwei Tagen mehrere Blogger in den USA. Ob den Managern beim Google-Tochter-Unternehmen YouTube das Lachen noch vergehen wird, zeigt sich vermutlich erst im Sommer. Frühestens. Dann soll der neue, große Konkurrent, der aus der Old Economy kommt, Online gehen. Aryeh Bourkoff, Medienanalyst beim Investmenthaus UBS Warburg in New York:
"Ich glaube nicht, dass NBC ein Markenimage wie YouTube hat. Dafür kann News Corp mit seiner Erfahrung aus MySpace einiges in die Partnerschaft einbringen. Auch Yahoo und AOL können einiges dafür tun, die neue Marke im Netz bekannt zu machen."
Für YouTube dürfte die Entscheidung der beiden großen, klassischen Medienunternehmen zur Bewährungsprobe der nächsten Monate werden. Nun ist der Wettstreit um Benutzer, Zugriffszahlen, Inhalte und schlussendlich potentiellen Werbemillionen eröffnet. Schon seit Monaten sollen die amerikanischen Fernseh-Networks in geheimen Verhandlungen diskutiert haben, wie sie auf die neue Bedrohung aus dem Internet namens YouTube reagieren wollen. Ernst wurde es aber erst, als im Herbst vergangenen Jahres Google YouTube für die Rekordsumme von 1,65 Milliarden US-Dollar aufkaufte. Da wurden die amerikanischen Fernsehbosse plötzlich hellhörig. Dann in der vergangenen Woche die Milliarden-Klage von Viacom gegen YouTube wegen mehrfacher, massiver Urheberrechtsverletzungen. Zu Viacom gehören unter anderem die weltweiten MTV-Sender. Und deren jugendliche Zuschauer schalten immer weniger den Fernseher ein, sie verbringen ihre Zeit lieber im Internet und schauen Videoclips auf YouTube. Medienanalyst Aryeh Bourkoff:
"Die Angst, die von YouTube und Google ausgeht ist, dass sie Inhalte nehmen und diese an Konsumenten weiterreichen, ohne dass dafür Geld fließt. Die Reaktion auf das Verhalten von YouTube ist zweigeteilt: Einmal der Rechtsweg - die Klage von Viacom - und andererseits alternative Geschäftsmodelle. Das ist der Weg, den NBC und News Corp nun eingeschlagen haben. Sie wollen einen weiteren Verbreitungsweg aufbauen, der in Konkurrenz zu YouTube tritt."
Am vergangenen Donnerstag geschah der zweite große Coup der alt etablierten amerikanischen Medienindustrie: Ausgerechnet zwei konkurrierende Fernsehsender tun sich zusammen und gründen ein Videoportal - gegen Google / YouTube. Mit an Bord: Google-Rivale Yahoo, AOL, der MSN-Dienst von Microsoft und MySpace, die Online-Community für Jugendliche. Alles keine unbedeutenden Unternehmen, sondern 1. Liga im Web.
"Es ist sicherlich möglich, dass weitere Partner wie TimeWarner, Universal oder Sony sich beteiligen. Ich glaube jedoch, dass sie das neue Bündnis erst einmal beobachten wollen und schauen, wie sich das Geschäft entwickelt, um dann später mit an Bord zu kommen, wenn sie eine bessere Sicht auf die Entwicklung haben."
News Corp und NBC verfügen über riesige Film- und Fernseharchive. Dies alles wollen sie auf der neuen Plattform anbieten. Nicht alles wird aber umsonst sein. Der Preis für den Abruf von Serien und Spielfilmen soll sich an den Preisen von iTunes orientieren. Also zwischen drei und fünf Euro. Daneben wird es auch den "User generated Content" geben - von den Benutzern selbst gedrehte Videos, häufig beliebter als die Clips der Profis. Angst bereitet den Fernsehbossen, das Potential, das YouTube entfalten könnte, wenn Google mit einer Vermarktung der Videoclips beginnt. Mehr als 100 Millionen Abrufe am Tag verzeichnet die Plattform. Das Internet hat für amerikanische TV-Manager noch immer etwas Bedrohliches. Die US-Fernsehsender sind im Netz nicht sonderlich stark engagiert, haben es im Gegensatz zu den deutschen Kommerzsendern RTL und Sat1ProSieben versäumt, eigene Videoportale aufzubauen oder sich zumindest daran zu beteiligen. Mit der Ankündigung am Donnerstag hat ein Wettbewerb begonnen, der für User und Unterhaltungsindustrie weltweit sehr spannend werden dürfte. NBC und News Corp müssen auf ihrer Seite ihren vollmundigen Erklärungen Taten folgen lassen. So muss jetzt schnell ein prägnanter Name für die neue Plattform her. Ansonsten droht die Gefahr, dass das neue Portal schnell zum Internet-Gespött wird und bald tatsächlich Clown Company heißt.
"Ich glaube nicht, dass NBC ein Markenimage wie YouTube hat. Dafür kann News Corp mit seiner Erfahrung aus MySpace einiges in die Partnerschaft einbringen. Auch Yahoo und AOL können einiges dafür tun, die neue Marke im Netz bekannt zu machen."
Für YouTube dürfte die Entscheidung der beiden großen, klassischen Medienunternehmen zur Bewährungsprobe der nächsten Monate werden. Nun ist der Wettstreit um Benutzer, Zugriffszahlen, Inhalte und schlussendlich potentiellen Werbemillionen eröffnet. Schon seit Monaten sollen die amerikanischen Fernseh-Networks in geheimen Verhandlungen diskutiert haben, wie sie auf die neue Bedrohung aus dem Internet namens YouTube reagieren wollen. Ernst wurde es aber erst, als im Herbst vergangenen Jahres Google YouTube für die Rekordsumme von 1,65 Milliarden US-Dollar aufkaufte. Da wurden die amerikanischen Fernsehbosse plötzlich hellhörig. Dann in der vergangenen Woche die Milliarden-Klage von Viacom gegen YouTube wegen mehrfacher, massiver Urheberrechtsverletzungen. Zu Viacom gehören unter anderem die weltweiten MTV-Sender. Und deren jugendliche Zuschauer schalten immer weniger den Fernseher ein, sie verbringen ihre Zeit lieber im Internet und schauen Videoclips auf YouTube. Medienanalyst Aryeh Bourkoff:
"Die Angst, die von YouTube und Google ausgeht ist, dass sie Inhalte nehmen und diese an Konsumenten weiterreichen, ohne dass dafür Geld fließt. Die Reaktion auf das Verhalten von YouTube ist zweigeteilt: Einmal der Rechtsweg - die Klage von Viacom - und andererseits alternative Geschäftsmodelle. Das ist der Weg, den NBC und News Corp nun eingeschlagen haben. Sie wollen einen weiteren Verbreitungsweg aufbauen, der in Konkurrenz zu YouTube tritt."
Am vergangenen Donnerstag geschah der zweite große Coup der alt etablierten amerikanischen Medienindustrie: Ausgerechnet zwei konkurrierende Fernsehsender tun sich zusammen und gründen ein Videoportal - gegen Google / YouTube. Mit an Bord: Google-Rivale Yahoo, AOL, der MSN-Dienst von Microsoft und MySpace, die Online-Community für Jugendliche. Alles keine unbedeutenden Unternehmen, sondern 1. Liga im Web.
"Es ist sicherlich möglich, dass weitere Partner wie TimeWarner, Universal oder Sony sich beteiligen. Ich glaube jedoch, dass sie das neue Bündnis erst einmal beobachten wollen und schauen, wie sich das Geschäft entwickelt, um dann später mit an Bord zu kommen, wenn sie eine bessere Sicht auf die Entwicklung haben."
News Corp und NBC verfügen über riesige Film- und Fernseharchive. Dies alles wollen sie auf der neuen Plattform anbieten. Nicht alles wird aber umsonst sein. Der Preis für den Abruf von Serien und Spielfilmen soll sich an den Preisen von iTunes orientieren. Also zwischen drei und fünf Euro. Daneben wird es auch den "User generated Content" geben - von den Benutzern selbst gedrehte Videos, häufig beliebter als die Clips der Profis. Angst bereitet den Fernsehbossen, das Potential, das YouTube entfalten könnte, wenn Google mit einer Vermarktung der Videoclips beginnt. Mehr als 100 Millionen Abrufe am Tag verzeichnet die Plattform. Das Internet hat für amerikanische TV-Manager noch immer etwas Bedrohliches. Die US-Fernsehsender sind im Netz nicht sonderlich stark engagiert, haben es im Gegensatz zu den deutschen Kommerzsendern RTL und Sat1ProSieben versäumt, eigene Videoportale aufzubauen oder sich zumindest daran zu beteiligen. Mit der Ankündigung am Donnerstag hat ein Wettbewerb begonnen, der für User und Unterhaltungsindustrie weltweit sehr spannend werden dürfte. NBC und News Corp müssen auf ihrer Seite ihren vollmundigen Erklärungen Taten folgen lassen. So muss jetzt schnell ein prägnanter Name für die neue Plattform her. Ansonsten droht die Gefahr, dass das neue Portal schnell zum Internet-Gespött wird und bald tatsächlich Clown Company heißt.