Dienstag, 23. April 2024

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Konzernumbau bei Siemens
Chef Kaeser bestreitet Stellenabbau

Siemens-Chef Joe Kaeser hat Berichte, wonach Siemens die Streichung von weltweit 11.600 Stellen plant, zurückgewiesen. "Die Meldungen sind so nicht richtig beziehungsweise völlig falsch ausgelegt", schrieb Kaeser in einer Mail an alle deutschen Mitarbeiter.

30.05.2014
    Bei der Siemens Halbjahres-Pressekonferenz beantwortet der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Joe Kaeser, am 07.05.2014 in Berlin Fragen der Analysten.
    Siemens-Chef Joe Kaeser hat den Abbau von 11.600 Stellen bestritten. (dpa / Rainer Jensen)
    Die genannten 11.600 Stellen seien zwar vom Konzernumbau betroffen, sollen aber keineswegs alle gestrichen werden, stellte der Siemens-Chef klar. Er habe in einem Vortrag in New York lediglich darauf hingewiesen, welche Stellen bei Siemens von den anstehenden und teilweise bereits begonnenen Umbauten betroffen seien. Neben 7.600 Stellen in den vier Sektoren, die Kaeser als Einheiten abschaffen will, sind das rund 4000 Arbeitsplätze in der sogenannten Clusterorganisation in den Regionen.
    Mitarbeiter werden anderweitig eingesetzt
    "In diesem Zusammenhang hatte ich dann die oben genannten Zahlen erwähnt und gleichzeitig ausdrücklich davon gesprochen, dass diese dann vorzugsweise in weiten Teilen anderweitig eingesetzt werden könnten", schrieb der Konzernchef weiter. Er sei nach seiner Rückkehr nach Deutschland von Meldungen zum Stellenabbau regelrecht überschüttet worden.
    "Diese Schlagzeilen schaffen Unruhe und machen mir Sorge", schrieb Kaeser seinen Mitarbeitern. Er wende sich nun direkt an die Angestellten des Unternehmens.
    Radikaler Konzernumbau
    Die "Siemens Vision 2020" sieht einen radikalen Konzernumbau vor. Nach Kaesers Plan werden die von seinem Vorgänger Peter Löscher eingeführten vier Sektoren Energie, Infrastruktur und Städte, Industrie und Gesundheitswesen aufgelöst. Künftig soll sich der Konzern entlang der drei Bereiche Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung aufstellen.
    Zugleich soll das Geschäft in neun Divisionen gebündelt werden. Bisher gab es davon 16, sie waren in der Hierarchieebene unter den Vorständen angesiedelt. Die Organisation soll insgesamt flacher und kundenorientierter werden. Siemens hofft "in Summe" auf eine zusätzliche Produktivität von einer Milliarde Euro bis Ende des Geschäftsjahrs 2016.
    (tzi/ach)