Neuwahl in den Niederlanden
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen sozialliberaler D66 und rechtspopulistischer PVV

Nach der Parlamentswahl in den Niederlanden ist nach jüngsten Hochrechnungen noch nicht klar, welche Partei die stärkste Kraft geworden ist. Zunächst hatte lange die sozialliberale Partei D66 mit großen Zugewinnen knapp vor der rechtspopulistischen PVV gelegen, die deutliche Verluste hinnehmen musste. Inzwischen liegen beide nach Mandaten wieder Kopf an Kopf.

    Den Haag: Blick auf Wahlplakate entlang einer Allee von 26 der 27 politischen Parteien, die an der Parlamentswahl am 29.10.2025 teilnehmen.
    Parlamentswahl in den Niederlanden (Peter Dejong / AP / dpa / Peter Dejong)
    Nach Auszählung fast aller Stimmen kommen beide Parteien auf 26 der 150 Sitze im Unterhaus. Die D66 hat damit ihre Sitzanzahl fast verdreifacht. Wilders PVV verzeichnete hingegen deutliche Verluste. Dahinter folgt die rechtsliberale VVD. Das Bündnis aus Grünen und Sozialdemokraten unter der Führung des früheren EU-Kommissars Timmermans kam lediglich auf den vierten Rang, woraufhin er seinen Rücktritt erklärte. Auf Platz fünf liegen die Christdemokraten.
    Das vorläufige Endergebnis wird im Laufe des Tages erwartet. Alle maßgeblichen Parteien hatten bereits vor der Abstimmung ausgeschlossen, mit der PVV des Rechtspopulisten Wilders zusammenzuarbeiten.
    Damit dürfte D66-Spitzenkandidat Jetten die Bildung einer Mehrparteien-Koalition anstreben. In einer ersten Reaktion nach frühen Prognosen hatte er gesagt, Millionen Niederländer hätten ein neues Kapitel aufgeschlagen und sich vom Hass in der Politik abgewandt hin zu einem positiv geprägten politischen Lager.
    Anfang Juni war das bisherige niederländische Regierungsbündnis am Streit über die Asylpolitik zerbrochen. Die PVV zog ihre Beteiligung zurück, so dass eine Neuwahl des Parlaments erforderlich wurde.
    Diese Nachricht wurde am 30.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.