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Kopftuch
"Instrument der Unterdrückung"

Der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi hat ein Buch über das Kopftuch geschrieben - oder eher: gegen das Kopftuch. Er wolle Frauen das Kopftuch nicht verbieten, sagte Ourghi im DLF. Aber er will ihnen sagen - so der Titel seines Buches: "Ihr müsst kein Kopftuch tragen".

Abdel-Hakim Ourghi im Gespräch mit Andreas Main |
    Der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi nimmt am 27.05.2015 in Köln am dritten phil.COLOGNE, dem internationalen Festival der Philosophie, teil.
    Der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi (picture alliance/dpa - Horst Galuschka)
    Ourghi interpretiert das Kopftuch als Mittel der männlichen Herrschaft über die Frau. Er wolle die Frauen davor in Schutz nehmen, aber niemandem vorschreiben, das Kopftuch nicht zu tragen. Es gehe ihm um einen Aufklärungsprozess, so der Islamwissenschaftler. Frauen sollten die Möglichkeit haben, sich freiwillig für oder gegen das Kopftuch zu entscheiden.
    Ourghi sprach sich dagegen aus, dass Mädchen vor der Pubertät ein Kopftuch tragen, denn diese könnten noch nicht selbst darüber entscheiden. Teils würden sie von ihren Familien emotional erpresst. So solle "die Sehnsucht nach der Freiheit und der Selbstbestimmung vor der Pubertät eliminiert werden", sagte Ourghi. Weiter sagte er: "Freiheit darf nicht erfahren werden. Wir sehen hier, dass das Kopftuch ein Instrument wird zu der Unterdrückung der Mädchen, schon früh. Ein Instrument, dessen Ziel die Unterwerfung der Frauen ist."
    Abdel-Hakim Ourghi: "Ihr müsst kein Kopftuch tragen: Aufklären statt Verschleiern"
    Claudius Verlag, München, 144 Seiten, 16,00 Euro