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Korruption im Fußball
Kritik an "kleinen Königen" bei der FIFA

Der Schweizer Politiker und ehemalige FIFA-Marketing-Manager Roland Büchel kritisiert die Personalauswahl und die Entscheidungsstrukturen im Fußball-Weltverband. Die Korruption im Fußball sei schlimm, sagte Büchel im Dlf. Er forderte die rechtstaatliche Aufklärung von Verdachtsfällen.

Roland Büchel im Gespräch mit Jürgen Zurheide |
FIFA-Präsident Gianni Infantino guckt nachdenklich bei einer Pressekonferenz bei einem FIFA-Treffen in Miami
FIFA-Präsident Gianni Infantino wurde beim Kongress des Weltverbands per Akklamation wiedergewählt - bis 2023 (picture alliance / newscom / Gary I Rothstein )
Der Fußball-Weltverband FIFA setze auf "falsche Personen", sagte der Schweizer Nationalrat und FIFA-Kenner Roland Büchel im Deutschlandfunk. Der Politiker kritisierte den Proporz zwischen den Kontinentalverbänden bei der Besetzung wichtiger Posten im Weltverband. Man meine "die ganze Welt abdecken" zu müssen, wenn man wichtige Ämter besetzt. Stattdessen empfahl er, "die besten Leute" zu nehmen - "woher auch immer die kommen".
"Schlimme" Korruptionsfälle
Der Abgeordnete von der national-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) bezeichnete die Korruption im Fußball als "schlimm". Es gebe da derzeit "einige Geschichten". Er sprach von Leuten in den Verbänden, die sich "sehr gerne wie kleine Könige verhalten".
"Leider" sei bei der Wiederwahl von FIFA-Chef Gianni Infantino kein Gegenkandidat aufgestellt worden. "Aber er ist jetzt gewählt und für vier Jahre arbeiten wir mit ihm zusammen." Büchel kritisierte die Strukturen im Verband - zum Beispiel, dass die zahlreichen Kleinst-Länderverbände bei FIFA-Abstimmungen genauso eine Stimme hätten wie große Verbände wie England oder Deutschland. Er mahnte außerdem die rechtstaatliche Aufklärung von Korruptions-Verdachtsfällen an.
Das vollständige Gespräch mit Roland Büchel können Sie in Kürze hier hören und nachlesen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.