"Wir messen den Puls, und würfeln damit sozusagen. Sprich: Wer nen schnelleren Puls hat, kommt schneller voran."
"Oberthema war Herzschlag, und wenn man so dreimal überlegt und Ideen verwirft, kommt man irgendwann dazu."
Kreativ trotz Schlafentzug und Zeitdruck. Die Teilnehmer des "global game jam" haben alle dasselbe Ziel. Innerhalb von 48 Stunden ein neues Spiel entwickeln; diesmal zum Thema Herzschlag. Am Freitagnachmittag, kurz nach dem Startschuss, bildeten sich kleine Arbeitsgruppen. Die meisten von ihnen wollten Computer-Spiele entwickeln, aber ein Team hat sich ein Brettspiel vorgenommen. Arbeitstitel: "Keep cool". Statt Würfel benutzen die Entwickler ihr Smartphone.
Axel: ""Wir haben hier eine Android-App. Da kann man den Finger hinten auf die Kamera halten und durch das LED-Backlight des Smartphones wird halt der Finger durchleuchtet. Und wenn das Blut in den Finger gepumpt wird, wird der Finger etwas dunkler, und dann misst er jetzt so grob 15 Sekunden und gibt dann am Ende den Wert aus.""
Die Spielidee: die verschiedenen Regionen des Spielplans müssen mal schnell, mal langsam durchlaufen werden. Und letzteres ist schwierig, wenn der Puls von Aktionskarten und Liegestützen beeinflusst wird. Axel und seine beiden Team-Kollegen haben ihren Spiel-Entwurf nach gut 24 Stunden schon vor sich liegen, aber noch fehlen Spielanleitung, Spielkarten und Spielbrett als Datei.
"Fangen wir jetzt mal an?
– Ja, genau, das wollte ich nämlich auch eigentlich jetzt.
- Jeder sollte seinen Puls messen, ja."
Ein paar Meter weiter, zwischen Laptops, Monitoren, Pizzakartons und Kaffeetassen sitzt Marco mit seiner Arbeitsgruppe. Seit zwei Jahren arbeitet er in der Spiele-Branche. In seiner Firma ist er für Game-Design und Sound zuständig, jetzt entwickelt er mit sechs anderen ein Spiel über ein Transplantat. Auf seinem Weg ins Krankenhaus muss es Hindernisse und Abenteuer überstehen:
"Das ist schon anders als im Arbeitsalltag. Da hat man schon Wochen und Monate, um was fertig zu machen."
Auch hier steht der Prototyp des Spiels, aber Grafik und Sound lassen noch zu wünschen übrig, sagt Marco. Jan Smeddinck, Doktorand für "Digitale Medien" und in Bremen Mitorganisator des Spiele-Marathons, ist zuversichtlich, dass bis Sonntagabend alles fertig ist. Spätestens dann stehen alle Spiele auf der Website des "Global Game Jam" bereit:
"Die Sachen werden alle so veröffentlicht, dass man die weiterbenutzen darf und darauf aufbauen, um spannende neue Konzepte auszuprobieren. Und es gibt sicherlich Spielestudios, die Sonntagabend da sitzen werden und sich diese ganzen Spiele hoch und runter angucken, um zu schauen, ob da vielleicht die nächste große Geschäftsidee dabei ist."
Vor zwei Jahren etwa hat ein Bremer Team ein sogenanntes "jump-and-run-game" für Mobiltelefone entwickelt: "Somyeol" - Koreanisch für "Auslöschung", die 2011 Thema des "game jam" war. Kolja war dabei und verdient inzwischen täglich ein paar Euro damit, dass Leute sich sein Spiel aus dem Netz herunterladen. Dieses Jahr entwickelt er mit seiner Gruppe ein Labyrinth-Computerspiel. Ein vibrierender Herzschlag soll den Spieler durch die Irrwege leiten. Eine vielversprechende Spiele-Idee, die vielleicht auch mal etwas einbringen könnte. Aber dabei geht es beim "Game Jam" nicht, sagt er:
"Ich denke, man sollte herkommen, wenn man Lust am Erstellen von Spielen hat, mit netten Leuten wenig schlafen und Kaffee trinken."
"Oberthema war Herzschlag, und wenn man so dreimal überlegt und Ideen verwirft, kommt man irgendwann dazu."
Kreativ trotz Schlafentzug und Zeitdruck. Die Teilnehmer des "global game jam" haben alle dasselbe Ziel. Innerhalb von 48 Stunden ein neues Spiel entwickeln; diesmal zum Thema Herzschlag. Am Freitagnachmittag, kurz nach dem Startschuss, bildeten sich kleine Arbeitsgruppen. Die meisten von ihnen wollten Computer-Spiele entwickeln, aber ein Team hat sich ein Brettspiel vorgenommen. Arbeitstitel: "Keep cool". Statt Würfel benutzen die Entwickler ihr Smartphone.
Axel: ""Wir haben hier eine Android-App. Da kann man den Finger hinten auf die Kamera halten und durch das LED-Backlight des Smartphones wird halt der Finger durchleuchtet. Und wenn das Blut in den Finger gepumpt wird, wird der Finger etwas dunkler, und dann misst er jetzt so grob 15 Sekunden und gibt dann am Ende den Wert aus.""
Die Spielidee: die verschiedenen Regionen des Spielplans müssen mal schnell, mal langsam durchlaufen werden. Und letzteres ist schwierig, wenn der Puls von Aktionskarten und Liegestützen beeinflusst wird. Axel und seine beiden Team-Kollegen haben ihren Spiel-Entwurf nach gut 24 Stunden schon vor sich liegen, aber noch fehlen Spielanleitung, Spielkarten und Spielbrett als Datei.
"Fangen wir jetzt mal an?
– Ja, genau, das wollte ich nämlich auch eigentlich jetzt.
- Jeder sollte seinen Puls messen, ja."
Ein paar Meter weiter, zwischen Laptops, Monitoren, Pizzakartons und Kaffeetassen sitzt Marco mit seiner Arbeitsgruppe. Seit zwei Jahren arbeitet er in der Spiele-Branche. In seiner Firma ist er für Game-Design und Sound zuständig, jetzt entwickelt er mit sechs anderen ein Spiel über ein Transplantat. Auf seinem Weg ins Krankenhaus muss es Hindernisse und Abenteuer überstehen:
"Das ist schon anders als im Arbeitsalltag. Da hat man schon Wochen und Monate, um was fertig zu machen."
Auch hier steht der Prototyp des Spiels, aber Grafik und Sound lassen noch zu wünschen übrig, sagt Marco. Jan Smeddinck, Doktorand für "Digitale Medien" und in Bremen Mitorganisator des Spiele-Marathons, ist zuversichtlich, dass bis Sonntagabend alles fertig ist. Spätestens dann stehen alle Spiele auf der Website des "Global Game Jam" bereit:
"Die Sachen werden alle so veröffentlicht, dass man die weiterbenutzen darf und darauf aufbauen, um spannende neue Konzepte auszuprobieren. Und es gibt sicherlich Spielestudios, die Sonntagabend da sitzen werden und sich diese ganzen Spiele hoch und runter angucken, um zu schauen, ob da vielleicht die nächste große Geschäftsidee dabei ist."
Vor zwei Jahren etwa hat ein Bremer Team ein sogenanntes "jump-and-run-game" für Mobiltelefone entwickelt: "Somyeol" - Koreanisch für "Auslöschung", die 2011 Thema des "game jam" war. Kolja war dabei und verdient inzwischen täglich ein paar Euro damit, dass Leute sich sein Spiel aus dem Netz herunterladen. Dieses Jahr entwickelt er mit seiner Gruppe ein Labyrinth-Computerspiel. Ein vibrierender Herzschlag soll den Spieler durch die Irrwege leiten. Eine vielversprechende Spiele-Idee, die vielleicht auch mal etwas einbringen könnte. Aber dabei geht es beim "Game Jam" nicht, sagt er:
"Ich denke, man sollte herkommen, wenn man Lust am Erstellen von Spielen hat, mit netten Leuten wenig schlafen und Kaffee trinken."
