Gesundheitssystem
Krebsforscher Hallek weist Streeck-Vorstoß zur Therapiebegrenzung für hochbetagte Patienten scharf zurück

Der Kölner Krebsforscher Michael Hallek hat den Vorstoß des CDU-Gesundheitspolitikers Streeck zur Therapiebegrenzung für hochbetagte Patienten zurückgewiesen.

    Eine Patientin liegt in einem Krankenbett. Medikamente und ein Wasserglas auf dem Nachttisch sind im Bildvordergrund.
    Bis zu welchem Alter sollen Menschen noch die volle medizinische Therapie bekommen? Einige stellen sich diese Frage, andere lehnen die Überlegungen ab. (picture alliance/ imageBROKER/ Jochen Tack)
    Den Sinn einer Behandlung am Alter festzumachen, sei sachfremd, sagte Hallek dem Kölner Stadt-Anzeiger. In der Medizin habe man davon schon lange Abstand genommen. Gesellschaftlich und ethisch gerate man in gefährliches Fahrwasser, wenn man über Therapien zuerst unter ökonomischen Gesichtspunkten spreche, führte der Kölner Professor aus. Für ärztliches Handeln müssten immer die medizinischen Erfordernisse und die Belange des Patienten Richtschnur sein.
    Streeck, der auch Bundesdrogenbeauftragter ist, hatte hinterfragt, ob sehr alte Menschen noch sehr teure Arznei erhalten sollten – etwa Krebsmedikamente. Die Bundesregierung distanzierte sich; Patientenschützer reagierten empört. Später präzisierte Streeck seine Aussagen dahingehend, dass nicht alles, was medizinisch machbar ist, auch menschlich vertretbar wäre. Es gehe ihm nicht ums Sparen, sondern darum, Menschen etwas zu ersparen.
    Diese Nachricht wurde am 17.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.