Bei Diabetes ist die exakte Einstellung der Insulindosis sehr wichtig, daher muss der Blutzuckerspiegel mehrmals am Tag genau gemessen werden. Zurzeit geschieht das, indem sich der Patient in einen Finger sticht und den austretenden Blutstropfen analysieren lässt. Das kann jeder Patient selbst machen, es ist nur ein bisschen schmerzhaft. An der Cranfield Universität im britischen Silsoe haben Wissenschaftler jetzt die Blutentnahme und –analyse in einem Gerät zusammengefasst und den Schmerz minimiert. Professor Anthony Turner: "Man presst den Finger auf das Gerät, drückt einen Knopf und der Messwert erscheint sofort auf der Anzeige. Die ganze Prozedur dauert bloß acht Sekunden." Der Prototyp, den Turner in der Hand hält, ist etwas größer als ein Handy und aus golden schimmerndem Metall. Außer der schnellen Analyse zählt auch die kaum wahrnehmbare Blutentnahme zu seinen Vorzügen. Turner: "Ich persönlich spüre ein Kitzeln. Das Blut wird auf sehr sanfte Weise entnommen. Wir konnten nachweisen, dass unser Modell sehr viel weniger Schmerzen verursacht als jedes andere Gerät auf dem Markt, mit dem sich eine Blutprobe entnehmen lässt."
Gerade bei Kindern ist die Schmerzarmut ein wichtiges Argument, denn sie stören sich an dem ständigen Piksen am meisten. Turners Prototyp kommt mit außerordentlich geringen Blutmengen aus, weshalb der Einstich so schmerzarm erfolgt. Denn ganz ohne Blut kann auch sein Gerät nicht arbeiten. "Wir haben die Art und Weise verbessert, wie die Lanzette in den Finger sticht und nicht mehr als ein Fünftel Mikroliter Blut herauszieht. Die Probe wird dann zu einem winzigen Sensor geleitet, der mit dieser geringen Menge Blut arbeiten kann und innerhalb von vier Sekunden einen Messwert liefert." Die Nadel schießt aus einem Schacht heraus und durchsticht die Haut des Fingers. Dabei dringt sie gerade so tief ein, dass sie einen winzigen Blutstropfen mit zurückzieht, der durch haarfeine Kanäle bis zum Sensor gelangt und dort untersucht wird. Jede Nadel wird nur ein einziges Mal verwendet. Insgesamt fünfzig Einwegnadeln sitzen auf einem Rad. Für die Sensoren hat Turner eine bewährte Technik verbessert: "Die Sensoren arbeiten elektrochemisch, der Standardmethode für die Blutzuckermessung. Ein Enzym, die Glukose-Oxidase, reagiert mit den Zuckermolekülen. Das kann man messen, weil das Enzym an eine sehr kleine Elektrode gekoppelt ist." Allerdings sind noch eine Reihe von Entwicklungsarbeiten nötig, so dass das Messgerät voraussichtlich erst im Frühjahr 2007 auf dem Markt sein wird.
[Quelle: Arndt Reuning]
Gerade bei Kindern ist die Schmerzarmut ein wichtiges Argument, denn sie stören sich an dem ständigen Piksen am meisten. Turners Prototyp kommt mit außerordentlich geringen Blutmengen aus, weshalb der Einstich so schmerzarm erfolgt. Denn ganz ohne Blut kann auch sein Gerät nicht arbeiten. "Wir haben die Art und Weise verbessert, wie die Lanzette in den Finger sticht und nicht mehr als ein Fünftel Mikroliter Blut herauszieht. Die Probe wird dann zu einem winzigen Sensor geleitet, der mit dieser geringen Menge Blut arbeiten kann und innerhalb von vier Sekunden einen Messwert liefert." Die Nadel schießt aus einem Schacht heraus und durchsticht die Haut des Fingers. Dabei dringt sie gerade so tief ein, dass sie einen winzigen Blutstropfen mit zurückzieht, der durch haarfeine Kanäle bis zum Sensor gelangt und dort untersucht wird. Jede Nadel wird nur ein einziges Mal verwendet. Insgesamt fünfzig Einwegnadeln sitzen auf einem Rad. Für die Sensoren hat Turner eine bewährte Technik verbessert: "Die Sensoren arbeiten elektrochemisch, der Standardmethode für die Blutzuckermessung. Ein Enzym, die Glukose-Oxidase, reagiert mit den Zuckermolekülen. Das kann man messen, weil das Enzym an eine sehr kleine Elektrode gekoppelt ist." Allerdings sind noch eine Reihe von Entwicklungsarbeiten nötig, so dass das Messgerät voraussichtlich erst im Frühjahr 2007 auf dem Markt sein wird.
[Quelle: Arndt Reuning]