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Krise der Luftfahrt-Industrie

Die schreibt anlässlich des erneuten Insolvenzantrags des Luftfahrtunternehmens 'US Airway':

    "Viele Airlines haben es versäumt, sich gegen den Ölpreisanstieg durch Terminkontrakte abzusichern. Die schwerfälligen Unternehmen haben zu spät auf die fundamentalen Änderungen des Marktes reagiert. Immer weniger Kunden sind bereit, wegen eines Glases Champagner in der Business Class einen saftigen Aufschlag zu zahlen, wenn es mit einem Billigflieger auch um 500 Dollar billiger ans Ziel geht."

    Die Frankfurter Allgemeine Zeitung stellt fest:

    "In der Branche zeichnet sich ein tiefgreifender Strukturwandel ab. Die Traditionsadressen sehen sich einem zunehmenden Wettbewerb mit aggressiven Billiganbietern wie 'Jetblue' oder 'Southwest' gegenüber, die in jüngster Zeit hohe Marktanteile gewonnen haben. Vor diesem Hintergrund wird es immer fraglicher, ob alle alteingesessenen Fluglinien überleben können, zumal Überkapazitäten bestehen."

    Die Zeitung Die Welt erwartet Auswirkungen der US Airways-Insolvenz für die Lufthansa:

    "Sie muss sich nun darauf einstellen, dass sie bald wieder nur noch mit einem Partner den US-Markt bedient. Aber auch United Airlines ist ein Sanierungsfall und braucht die Hilfe der Deutschen. Gelingt diese nämlich nicht, besteht die Gefahr, dass das enge Streckennetz der Star-Allianz riesige Löcher bekommt oder das Bündnis ganz zerbricht. Ohne US-Gesellschaft ist es nicht viel wert."

    Der Bayer-Konzern hat eine Kooperation mit dem US-Pharmaunternehmen Schering-Plough vor allem im Vertrieb angekündigt. Das Handelsblatt äußert
    Zustimmung:

    "Der Deal der beiden angeschlagenen Konzerne macht betriebswirtschaftlich durchaus Sinn. Denn nach dem Ablauf des Patents beim bisherigen Bestseller Ciprobay musste Bayer einen weiteren Umsatzeinbruch in den USA verkraften. Der Konzern stand damit vor der Alternative, entweder frisches Geld in die Hand zu nehmen, um neue Produkte einzukaufen, oder aber seine Vertriebskapazitäten drastisch zu reduzieren. Für dieses Dilemma bietet die Kooperation mit Schering-Plough eine relativ elegante Lösung, die zumindest kurzfristig auch der Ertragsrechnung zugute kommen dürfte."

    Und in der Börsen-Zeitung heißt es:

    "Das die Wahl beim Allianz-Partner auf Schering-Plough fiel, mag manchem ein Dorn im Auge sein, zählen die Amerikaner doch nicht gerade zur US-Elite der Pharmaindustrie. Dennoch könnten sich in diesem Fall aus zwei Fußkranken passable Mittelstreckenläufer entwickeln."