Nach Ukraine-Kompromiss
Kritik an fehlendem Zeichen der Stärke der EU

Der EU-Gipfel in Brüssel hat sich darauf verständigt, der Ukraine in den nächsten zwei Jahren zinslose Kredite von 90 Milliarden Euro zu geben.

    Der Sitzungssaal des EU-Gipfeltreffens in Brüssel. Die Sitzanordnung ist im Kreis. Etliche Teilnehmer sitzen und stehen. Boden und Decke sind mit bunten Rechtecken verziert.
    Der Sitzungssaal des EU-Gipfeltreffens in Brüssel (Michael Kappeler/dpa)
    Abgesichert werden die Darlehen über den EU-Haushalt. Das vor allem in Belgien gelagerte russische Zentralbankgeld bleibt weiter eingefroren. Der ukrainische Präsident Selenskyj dankte den Staats- und Regierungschefs. Bundeskanzler Merz sprach von einem klaren Signal an den russischen Präsidenten Putin, dass der Krieg sich nicht lohnen werde. Der russische Chefunterhändler Dmitrijew meinte dagegen, Gesetz und gesunder Menschenverstand hätten vorerst gesiegt. Einige wenige Stimmen der Vernunft innerhalb der EU hätten verhindert, dass die russischen Reserven illegal zur Finanzierung der Ukraine verwendet würden.
    Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Dröge, sprach von einer vertanen Chance. Sie sagte im ARD-Fernsehen, man traue sich nicht, Russland in die Verantwortung zu nehmen. Der kommissarische Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Ischinger, beklagte im Deutschlandfunk, die EU mache den Eindruck, als sei sie Getriebene und suche nach Ersatzlösungen.
    Diese Nachricht wurde am 19.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.