Samstag, 27. April 2024

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Kritischer Umgang mit AfD im Unterricht gefordert

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat Lehrkräfte aufgerufen, sich im Unterricht kritisch mit der AfD auseinanderzusetzen. Die Partei zeige offenkundig verfassungsfeindliche Tendenzen, sagte GEW-Vorsitzende Finnern den "Stuttgarter Nachrichten". Das dürften und sollten Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Unterricht deutlich machen.

29.03.2024
    Eine AfD Papierfahne wird in München geschwenkt.
    Ein Fähnchen mit AfD-Logo (AFP / Christof Stache)
    Die Beamten seien im Staatsdienst tätig und schwörten auf die Verfassung, die es zu verteidigen gelte, erklärte Finnern. Lehrkräfte hätten überdies eine besondere Verantwortung, sich für Demokratie und Vielfalt stark zu machen. Sie sollten ihre Stimme gegen Rechtsextremismus und verfassungsfeindliche Umtriebe erheben. Am besten - so Finnern - sollten die Lehrkräfte konkrete Aussagen und Vorgänge analysieren und mit den Schülerinnen und Schülern besprechen.
    Finnern berichtete, viele Lehrkräfte hätten Angst, sie könnten Ärger mit ihrem Dienstherrn bekommen, wenn sie auf Demonstrationen gegen rechts gingen. Das stimme aber nicht. Lehrkräfte hätten, wie andere Staatsbürger auch, das Recht gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren, betonte die Gewerkschaftschefin.
    Im Februar hatte auch Nordrhein-Westfalens Schulministerin Feller Lehrerinnen und Lehrer dazu aufgerufen, an den Kundgebungen für Demokratie und eine offene Gesellschaft teilzunehmen. Die CDU-Politikerin sagte damals der Zeitung "Neue Westfälische", sie wolle Lehrkräfte ausdrücklich dazu ermuntern, ein Zeichen zu setzen – gern auch mit ihren Schülern.  Auf die Frage, ob dies auch ein Zeichen gegen die AfD sei, antwortete Feller, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wüst habe die AfD jüngst als Gefahr für die Demokratie bezeichnet. In diesem Sinne begrüße sie jedes Engagement für Demokratie und gegen alle Feinde des Rechtsstaates.
    Diese Nachricht wurde am 29.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.