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Kroatien
Proteste gegen Fußball-Funktionäre

Etwa 20.000 Fans des kroatischen Erstligavereins Hajduk Split haben heute in der kroatischen Hafenstadt gegen den Fußballverband des Landes protestiert. Unter dem Motto "Gegen die Dunkelheit, gegen die Macht" forderten sie den Rücktritt von Verbandspräsident Davor Suker und anderer Schlüsselfiguren im kroatischen Fußball.

Von Stephan Ozsvath | 29.11.2014
    Davor Suker bei seiner Wahl zum neuen Präsidenten des kroatischen Fußballverbandes am 5. Juli 2012 (picture alliance / dpa / Antonio Bat).
    Unter anderem gegen ihn richten sich die aktuellen Proteste: Davor Suker, Präsident des kroatischen Fußballverbandes. (picture alliance / dpa / Antonio Bat)
    Ein Sprecher des Hajduk-Fan-Clubs Torcida sagte im staatlichen Radio: Ungerechtigkeit und Unregelmäßigkeiten im kroatischen Fußball müssten aufhören.
    Hintergrund der Proteste: Vor einer Woche hatte sich die Mannschaft von Hajduk Split geweigert, gegen den Erzrivalen Dinamo Zagreb aufzulaufen. Die Polizei habe ohne Grund viele Anhänger des Clubs nicht ins Zagreber Maksimir-Stadion gelassen, so die Begründung für die Spielverweigerung.
    Verband versus Fans
    Die Polizei hatte das Spitzenspiel Hajduk-Dinamo als "besonderes Risiko" eingestuft und knapp hundert Hajduk-Hooligans auf eine Schwarze Liste gesetzt. Die hatten vergangene Woche keine Karte für das Match bekommen. Andere Hajduk-Fans solidarisierten sich daraufhin mit den polizeibekannten Hooligans, dann auch Clubspitze und Spieler.
    Der kroatische Fußballverband bestrafte die Aktion vom vergangenen Wochenende. Drei Punkte wurden dem Erzrivalen Dinamo Zagreb zugesprochen. Der kroatische Fußball-Verband wollte sich zunächst nicht äußern, sagte ein Sprecher. Dinamo Zagreb ist neunmal kroatischer Meister gewesen.