Drei Jahre lang haben Wissenschaftler des Lüneburger Instituts für Ökologie in der Lüneburger Heide künstlich einen Klimawandel erzeugt, wie er für die nächsten 30 Jahre vorhergesagt ist. Sie haben rund um den markanten Wilseder Berg Gewächshäuser aufgestellt und riesige Regenschirme über die Flächen gespannt, das bedeutete mehr Wärme und weniger Niederschlag. Calluna vulgaris, die gemeine Besenheide, wie die Pflanze wissenschaftlich heißt, reagierte mit schweren Wachstumsstörungen auf diesen Klimastress, sagt Professor Werner Härdtle aus Lüneburg.
"Wir können feststellen, dass alle Pflanzen gegenüber Trockenstreß sehr sensibel reagieren. Bei der Trockenbehandlung bricht der Zuwachs, also das, was sich oberhalb entwickelt und auch beim Wurzelwerk, dramatisch ein."
Anders als die ebenfalls untersuchten Heideflächen in Spanien und in Sachsen ist aber nur die Lüneburger Heide von Klimaveränderungen bedroht. Als einzige ist sie nämlich seit Jahrhunderten daran gewöhnt, dass der Westwind im Sommer reichlich Regen aus dem Atlantik schickt. Bleibt der aus, wie vorhergesagt, beginnt das Kraut schnell zu schwächeln und verschwindet am Ende ganz.
"Wir müssen damit rechnen, dass ein beträchtlicher Teil der Heidepflanzen absterben wird, wenn sich solche Trockenheiten häufiger wiederholen."
Neben dem Klimawandel bedroht auch eine zweite Entwicklung die Kulturlandschaft: der steigende Stickstoffeintrag aus der Luft, der wie Dünger wirkt und die anspruchslosen Heidepflanzen erstickt. Auch das haben die Lüneburger Ökologen herausgefunden. Härdtle hat deshalb Sorge um die Zukunft des Naturschutzgebiets mit seinem großen Artenreichtum.
"Ja, die mache ich mir, aus vielerlei Gründen. Einer ist sicher die Klimaveränderung, zum anderen aber auch die hohen Stickstoffeinträge aus der Luft in die Kulturlandschaft. Stickstoff ist einer der Hauptverursacher für den Artenschwund, und das alles macht mir Sorgen."
Die Forschungsergebnisse haben den Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide alarmiert. Seit fast 100 Jahren kümmert sich die Organisation um den Erhalt. Jährlich fließen rund zwei Millionen Euro Fördergelder in die Pflege der einst durch Raubbau entstandenen Kulturlandschaft mit ihren typischen Reetdachkaten, Bienenkörben und Heidschnuckenherden. Wie früher bei den armen Heidebauern werden Hunderte von Hektar immer noch mit Schafen beweidet oder gemäht. Jetzt heißt es, langfristig umdenken. Schritt für Schritt müssen nun neue Pflegeprogramme entwickelt werden, sagt Vereins-Geschäftsführer Mathias Zimmermann.
"Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir häufiger die Heide pflegen und sie gar nicht erst so hoch werden lassen, also dass zurückschneiden, abbrennen, mähen oder plaggen oder Beweidung intensiviert werden muss."
Alle Beteiligten sind trotz der Forschungsergebnisse optimistisch, dass die Lüneburger Heide zu retten ist. Immerhin gab es in den letzten zehn Jahren schon zwei heiße Sommer, in denen weite Bereiche der Lüneburger Heide vertrockneten, sich aber alsbald wieder regenerierten. Zimmermann ist deshalb überzeugt: Die Heide ist eben ein ziemlich zähes Kraut und nicht so empfindlich wie eine Mimose.
"Wir können feststellen, dass alle Pflanzen gegenüber Trockenstreß sehr sensibel reagieren. Bei der Trockenbehandlung bricht der Zuwachs, also das, was sich oberhalb entwickelt und auch beim Wurzelwerk, dramatisch ein."
Anders als die ebenfalls untersuchten Heideflächen in Spanien und in Sachsen ist aber nur die Lüneburger Heide von Klimaveränderungen bedroht. Als einzige ist sie nämlich seit Jahrhunderten daran gewöhnt, dass der Westwind im Sommer reichlich Regen aus dem Atlantik schickt. Bleibt der aus, wie vorhergesagt, beginnt das Kraut schnell zu schwächeln und verschwindet am Ende ganz.
"Wir müssen damit rechnen, dass ein beträchtlicher Teil der Heidepflanzen absterben wird, wenn sich solche Trockenheiten häufiger wiederholen."
Neben dem Klimawandel bedroht auch eine zweite Entwicklung die Kulturlandschaft: der steigende Stickstoffeintrag aus der Luft, der wie Dünger wirkt und die anspruchslosen Heidepflanzen erstickt. Auch das haben die Lüneburger Ökologen herausgefunden. Härdtle hat deshalb Sorge um die Zukunft des Naturschutzgebiets mit seinem großen Artenreichtum.
"Ja, die mache ich mir, aus vielerlei Gründen. Einer ist sicher die Klimaveränderung, zum anderen aber auch die hohen Stickstoffeinträge aus der Luft in die Kulturlandschaft. Stickstoff ist einer der Hauptverursacher für den Artenschwund, und das alles macht mir Sorgen."
Die Forschungsergebnisse haben den Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide alarmiert. Seit fast 100 Jahren kümmert sich die Organisation um den Erhalt. Jährlich fließen rund zwei Millionen Euro Fördergelder in die Pflege der einst durch Raubbau entstandenen Kulturlandschaft mit ihren typischen Reetdachkaten, Bienenkörben und Heidschnuckenherden. Wie früher bei den armen Heidebauern werden Hunderte von Hektar immer noch mit Schafen beweidet oder gemäht. Jetzt heißt es, langfristig umdenken. Schritt für Schritt müssen nun neue Pflegeprogramme entwickelt werden, sagt Vereins-Geschäftsführer Mathias Zimmermann.
"Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir häufiger die Heide pflegen und sie gar nicht erst so hoch werden lassen, also dass zurückschneiden, abbrennen, mähen oder plaggen oder Beweidung intensiviert werden muss."
Alle Beteiligten sind trotz der Forschungsergebnisse optimistisch, dass die Lüneburger Heide zu retten ist. Immerhin gab es in den letzten zehn Jahren schon zwei heiße Sommer, in denen weite Bereiche der Lüneburger Heide vertrockneten, sich aber alsbald wieder regenerierten. Zimmermann ist deshalb überzeugt: Die Heide ist eben ein ziemlich zähes Kraut und nicht so empfindlich wie eine Mimose.