Archiv


Kürzester Tag – längste Nacht

Heute um 14.37 Uhr beginnt für uns in Mitteleuropa der Winter. Die Sonne erreicht ihren Winterpunkt – den südlichsten Punkt am Himmel der Erde in diesem Jahr. Er liegt 23 ½ Grad südlich des Himmelsäquators – jener Projektion des Erdäquators an den Himmel.

Damond Benningfield |
    Sonnenwenden spielten im Leben der Menschen seit langer Zeit eine wichtige Rolle. Sie markierten den Beginn, das Ende der Erntezeit und dienten als Bezugspunkte in Kalendern. Für die nördliche Erdhalbkugel ist die Sommersonnenwende die wichtigste, weil der Juni mitten in die Hauptwachstumszeit fällt. In der südlichen Hemisphäre ist es genau umgekehrt. Dort gilt die Dezembersonnenwende als bedeutendster Orientierungspunkt.

    Auch bei religiösen und weltlichen Festen spielten die Sonnenwenden eine zentrale Rolle. Beispielsweise feierten die Römer die Saturnalien in den Tagen um die Wintersonnenwende, die Skandinavier feiern ihr Julfest und wir unser Weihnachtsfest. Architektonisch richtete man Gebäude oder Tempel nicht selten auf die Aufgangspunkte der Sonne zur Sommer- oder Wintersonnenwende aus.

    Für uns auf der Nordhalbkugel ist der Tag der Wintersonnenwende der kürzeste Tag des Jahres. Damit erleben wir natürlich auch die längsten Nächte und deshalb eine besonders schöne Zeit für alle Sternfreunde.

    Genießen Sie diese langen Nächte in den kommenden Wintermonaten. Sie mögen zwar kalt sein. Die Sterne funkeln jedoch in der klaren Winterluft besonders schön.